Kindern von Suchtkranken Halt geben – durch Beratung und ...
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Sie sollten sich auf solch ein Gespräch vorbereiten<br />
<strong>und</strong> im Vorfeld mit Fachleuten reden. Ansprechpartner<br />
sind hierfür die <strong>Beratung</strong>sstellen,<br />
der Kinderschutzb<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Jugendamt. Im<br />
Idealfall sollten die einzelnen Stellen das Vorgehen<br />
miteinander abstimmen <strong>und</strong> weitere Aktionen<br />
gemeinsam planen (Holtorf 2005).<br />
3.6 Hilfen <strong>–</strong> Angebote <strong>–</strong><br />
Kooperationen<br />
Die angemessene Betreuung <strong>und</strong> Entlastung <strong>von</strong><br />
<strong>Kindern</strong> ist nur <strong>durch</strong> die Zusammenarbeit der<br />
beteiligten Personen, Institutionen <strong>und</strong> Hilfesysteme<br />
möglich. Der Kooperation zwischen Sucht-<br />
<strong>und</strong> Jugendhilfe kommt dabei ein besonderer<br />
Stellenwert zu. In einigen Kommunen existieren<br />
bereits offizielle Kooperationsverträge, diese gilt<br />
es weiter auszubauen <strong>und</strong> auch in anderen Kommunen<br />
zu übernehmen.<br />
Verschiedene Träger <strong>von</strong> Sucht- <strong>und</strong> Jugendhilfeangeboten<br />
sehen den Nutzen einer engen<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> entwickeln verbindliche<br />
Kooperationsabsprachen. Gerade Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendgruppen <strong>und</strong> auch Elterntrainings können<br />
sehr gut gemeinsam angeboten werden.<br />
Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung <strong>von</strong> Jugendhilfe<br />
<strong>und</strong> <strong>Suchtkranken</strong>- <strong>und</strong> Suchtselbsthilfe muss<br />
weiter aufgebaut werden. (Zobel 2006).<br />
Das gilt auch für die Jugendhilfe, denn eine Studie<br />
zeigt:<br />
• Fast 40 Prozent <strong>von</strong> 423 <strong>Kindern</strong>, die im<br />
Rahmen <strong>von</strong> Jugendhilfemaßnahmen betreut<br />
wurden, haben ein Elternteil mit einem Alkoholproblem;<br />
• Fast alle alkoholabhängigen Mütter lebten mit<br />
einem alkoholabhängigen Mann zusammen.<br />
Für die Kinder bedeutet dies eine doppelte<br />
Konfrontation mit Suchtproblemen. (Hinze &<br />
Jost 2006).<br />
Kinder suchtkranker Eltern sind so verschieden<br />
wie andere Kinder auch. Sie befinden sich zudem<br />
in verschiedenen Altersstufen <strong>und</strong> somit auch in<br />
unterschiedlichen Entwicklungsabschnitten. Die<br />
jeweiligen Hilfesysteme sind jeweils gefordert,<br />
diesen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht<br />
zu werden.<br />
Einige dieser Angebote sind bereits vorhanden,<br />
an vielen Orten müssen sie noch geschaffen<br />
werden. Im einzelnen handelt es sich um folgende<br />
Angebote:<br />
• Gruppenarbeit mit <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen;<br />
• Begleitende Elternarbeit;<br />
• Freizeitpädagogische Maßnahmen;<br />
• Familienorientierte Arbeit;<br />
• Einzelfallhilfe <strong>–</strong> Fallarbeit mit betroffenen<br />
<strong>Kindern</strong>;<br />
• Psychotherapie;<br />
• Selbsthilfe <strong>–</strong> für junge Erwachsene oder erwachsene<br />
Kinder suchtkranker Eltern.<br />
Abhängig vom Alter der Kinder sind unterschiedliche<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> Entlastungsangebote<br />
hilfreich <strong>und</strong> notwendig. Folgende Einteilungen<br />
sind nach Zobel (2006) gemäß der Entwicklungsstadien<br />
sinnvoll:<br />
• Pränatal<br />
• Säuglingsalter 0 <strong>–</strong> 1 Jahr<br />
• Kleinkindalter 1 <strong>–</strong> 3 Jahre<br />
• Vorschulalter 3 <strong>–</strong> 6 Jahre<br />
• Gr<strong>und</strong>schulalter 6 <strong>–</strong> 10 Jahre<br />
• Frühes Jugendalter 10 <strong>–</strong> 14 Jahre<br />
• Jugendalter 14 <strong>–</strong> 18 Jahre<br />
In den folgenden Tabellen erhalten Sie eine<br />
Übersicht <strong>–</strong> entsprechend der einzelnen Altersstufen<br />
<strong>–</strong> über die primäre Symptomatik der<br />
Kinder <strong>und</strong> deren Bedürfnisse sowie über Möglichkeiten<br />
des Handelns seitens der Sucht- <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe:<br />
35<br />
Praxishilfe