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TOP Magazin Ulm 04/2020

TOP Magazin Ulm / Neu-Ulm Ausgabe Winter 2020

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wirtschaft<br />

Kraftstofffilter getauscht werden müssen.<br />

Bei Karosserie- und Lackierarbeiten<br />

von reinen Elektro- oder Hybridfahrzeugen<br />

entstehen deutlich höhere Kosten, da<br />

wir bei Rohbau- oder Schweißarbeiten<br />

diverse Steuergeräte und den gesamten<br />

Batteriepack nur von speziell geschultem<br />

Personal ausbauen müssen. Wir hatten<br />

vor kurzem eine Unfallreparatur mit Rohbauarbeiten<br />

an einem Elektrofahrzeug.<br />

Die Reparaturkosten waren doppelt so<br />

hoch wie an einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor<br />

vom gleichen Typ. Das<br />

wird sich bestimmt schnell in den Versicherungspolicen<br />

bemerkbar machen.<br />

Elektromobilität ist politisch gewollt<br />

und liegt im Trend der Zeit. „Diese Fahrzeuge<br />

sollen unsere Umweltsünden retten!“<br />

Viele Unternehmer kaufen elektrifizierte<br />

Fahrzeuge aber vor allem nur deshalb,<br />

weil sie aufgrund der staatlichen<br />

Subventionen und der Steuervorteile<br />

wirtschaftlicher sind. Dabei sollten wir<br />

nicht vergessen, dass Elektrofahrzeuge<br />

„saubere Autos mit schmutzigen Batterien“<br />

sind. Denken Sie doch nur mal an die<br />

Rohstoffgewinnung von Lithium und Kobalt.<br />

Ja, die Lithium- und Kobaltminen in<br />

Südamerika und Afrika, wo nachweislich<br />

unter menschenunwürdigen Bedingungen,<br />

Korruption und Kinderarbeit diese<br />

Rohstoffe für die Batterieproduktion gewonnen<br />

werden. Wie geht es denn weiter<br />

mit diesem „umweltfreundlichen“ Sondermüll?<br />

<strong>TOP</strong>: Worin sehen Sie die größten Herausforderungen<br />

für den Werkstattbetrieb<br />

in den kommenden Jahren?<br />

Konrad Pfaff: Die Qualifizierung unserer<br />

Mitarbeiter für die Hochvolttechnik ist<br />

eine ganz besondere Herausforderung.<br />

Die vielen technischen Neuerungen in<br />

unseren Fahrzeugen, die rasanten Entwicklungen<br />

und die Vielfalt der Baumuster<br />

in allen Bereichen – PKW, Transporter<br />

und LKW – werden immer komplexer.<br />

Wenn man in diesem Markt bestehen<br />

möchte, hat man keine andere Wahl als<br />

sich den neuen Herausforderungen zu<br />

stellen und sich dem Stand der Technik<br />

weiter anzupassen. Es ist sehr erfreulich,<br />

dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

dies erkennen und so flexibel mit<br />

großem Engagement und starkem Interesse<br />

an diesen Qualifikationsmaßnahmen<br />

teilnehmen.<br />

Das zweite große Thema ist die vernetzte<br />

Prozesswelt. Ohne eine digitale<br />

Werkstatt- und Reparaturannahme funktioniert<br />

unser Geschäft nicht mehr. Alle<br />

Arbeitsabläufe, Aufträge, Rechnungen<br />

und selbst Terminvereinbarungen sind<br />

bereits Online standardisiert. Schaden-<br />

Abwicklungen mit den<br />

Versicherungen bei Unfall<br />

oder Glasschäden, die Abwicklungen<br />

mit unserer<br />

Konzernzentrale laufen<br />

nur noch digital. Auch die<br />

Kommunikation in unseren<br />

Fahrzeugen ist auf<br />

Wunsch über eine Mercedes<br />

App verbunden und<br />

gesteuert. Es gibt dadurch<br />

sehr viele Vorteile: noch<br />

mehr digitale Serviceleis-<br />

tungen und Informationen direkt über<br />

Ihr Handy oder in Ihrem Auto. Bereits im<br />

Vorfeld informieren wir Sie gerne über<br />

den in Kürze fälligen Servicetermin, oder<br />

beispielsweise die Information beim Verschleiß<br />

der Bremsbeläge, Software-Updates<br />

direkt auf diverse Steuergeräte.<br />

Dies alles ohne zusätzlichen Werkstattaufenthalt<br />

zur Befundung und alles Online,<br />

so wie wir es vom Handy bereits kennen.<br />

<strong>TOP</strong>: Wie sind Sie mit der Geschäftsentwicklung<br />

im zu Ende gehenden Jahr zufrieden?<br />

Konrad Pfaff: Die wirtschaftlichen Einbußen<br />

im Frühjahr waren sehr schmerz-<br />

lich. Unser Betrieb in <strong>Ulm</strong> hatte drei Monate<br />

Kurzarbeit und wir mussten unsere<br />

Kunden aufgrund des Personalmangels<br />

einige Wochen vertrösten. Wir hatten<br />

große Sorge und haben erlebt, was eine<br />

Pandemie in einem mittelständischen<br />

Betrieb anrichten kann. Lassen Sie uns<br />

alle hoffen, dass wir das Geschäftsjahr<br />

<strong>2020</strong> gesund und ohne weitere Einschnitte<br />

abschließen können.<br />

<strong>TOP</strong>: Stehen im kommenden Jahr in ihren<br />

drei Betrieben Veränderungen an?<br />

Konrad Pfaff: In den vergangenen Jahren<br />

gab es erhebliche Investitionen in das<br />

Gebäude und die Infrastruktur. Vom Hersteller<br />

Mercedes gab es viele Auflagen,<br />

die wir schnell umgesetzt haben. Außerdem<br />

zwingt uns der Wettlauf mit der vorgegebenen<br />

Digitalisierung und den vielen<br />

neuen Betriebssystemen zu erheblichen<br />

Investitionen. Wir haben im Bereich<br />

Software noch große Umstellungen, die<br />

uns im neuen Jahr beschäftigen werden.<br />

Sonderwerkzeuge, Elektroladesäulen mit<br />

mehr Leistung werden eingerichtet. Auch<br />

eine neue Telefonanlage steht an.<br />

<strong>TOP</strong>: Herr Pfaff, vielen Dank für das interessante<br />

Gespräch.<br />

Konrad Pfaff: Ganz herzlichen Dank an<br />

all Ihre Leser, unsere Kunden, Lieferanten,<br />

Dienstleister und Mitarbeiter. Ich<br />

freue mich sehr über das entgegengebrachte<br />

Vertrauen, die Verbundenheit<br />

und Loyalität zu meinem Unternehmen.<br />

Unsere Mitarbeiter und ich wünschen<br />

allen eine besinnliche und ruhige Weihnachtszeit,<br />

sowie ein erfolgreiches und<br />

vor allem gesundes Jahr 2021.<br />

Online-Terminvereinbarung<br />

<strong>Ulm</strong><br />

Online-Terminvereinbarung<br />

Laichingen<br />

Autohaus Fricker GmbH & Co. KG<br />

89077 <strong>Ulm</strong><br />

89231 Neu-<strong>Ulm</strong><br />

89150 Laichingen<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo-Fr 07.00 bis 22.00 Uhr<br />

Sa 08.00 bis 12.00 Uhr<br />

info@mercedes-fricker.de<br />

www.mercedes-fricker.de<br />

Fotos: Autohaus Fricker<br />

Winter <strong>2020</strong> · top magazin ULM/NEU-ULM<br />

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