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TOP Magazin Ulm 04/2020

TOP Magazin Ulm / Neu-Ulm Ausgabe Winter 2020

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Wie Laufen und Tanz<br />

zusammenfinden<br />

Schon mal was von Tango-Athletics gehört? Marcus Frank hat diese<br />

neue Sportart für sich entdeckt und entwickelt. Der 53-jährige gebürtige<br />

Ochsenhausener verbindet mit Tango-Athletics zwei persönliche<br />

Leidenschaften: die Leichtathletik und da insbesondere das Laufen,<br />

und das Tanzen und da den Tango Argentino.<br />

Marcus Frank beim<br />

Tanzen und unten<br />

mit Fußballspieler<br />

Lukas Rupp<br />

Marcus Frank wuchs in Ochsenhausen<br />

auf und war Mitte der 1990er Jahre ein<br />

international erfolgreicher Mittelstreckenläufer.<br />

Heute lebt er als Personal-<br />

Trainer in Bad Waldsee. Frank war Anfang<br />

der 2000er Jahre einer der besten<br />

Pace-Maker. Jedenfalls titulierten ihn die<br />

Kollegen der „Sportbild“ seinerzeit sogar<br />

als Tempomacher des Jahres auf der<br />

Mittelstrecke. „Mit meiner Bestzeit von<br />

2:21,21 Minuten war ich damals die<br />

Nummer drei in Deutschland über 1.000<br />

Meter.“ Doch das ist Schnee von gestern,<br />

genau wie seine zahlreichen Teilnahmen<br />

am Fürstenwaldlauf in Ochsenhausen.<br />

Frank ist einen für viele Oberschwaben<br />

untypischen Weg gegangen. Er hat seine<br />

Heimat früh verlassen, hat in Amerika<br />

gelebt, in Dubai, in der Slowakei, in der<br />

Schweiz und auch mehrere Jahre in der<br />

Pfalz. In dieser Zeit hatte er auch Jobs,<br />

die ihn mit bekannten Fußballtrainern<br />

zusammenführten. „Ich habe in Dubai<br />

mit Winnie Schäfer und in der Slowakei<br />

mit Werner Lorant als Athletiktrainer<br />

zusammengearbeitet“, sagt<br />

Frank. Das sei eine sehr lehrreiche<br />

Erfahrung gewesen,<br />

denn beide Männer seien eigenwillige<br />

Typen.<br />

Heute bietet er Trainings für<br />

alle, die ihre Fitness verbessern<br />

wollen. Unter dem Motto<br />

„Bewegung ist alles“ arbeitet<br />

der ausgebildete Waldorfpädagoge mit<br />

seinen Kunden. Frank liebt und braucht<br />

die Bewegung und will dies den Menschen<br />

vermitteln, mit denen er zusammenarbeitet.<br />

So ist er auch zum Tanzen<br />

gekommen. Speziell zum Tango Argentino.<br />

„Das macht mir unheimlich Spaß, obwohl<br />

ich noch ziemlich am Anfang stehe.<br />

Da ist noch viel Luft nach oben“, betont<br />

der Oberschwabe bescheiden.<br />

Frank hatte vor etwa einem Jahr die Idee,<br />

seine beiden Leidenschaften zu verbinden<br />

und sein persönliches Portfolio<br />

nochmals zu erweitern. Ein Grund war<br />

und ist die Corona-Pandemie, denn<br />

Tango-Athletics übt man<br />

draußen an der frischen Luft<br />

und vornehmlich allein aus.<br />

„Corona hat die ganze Sache<br />

sicher beschleunigt, denn<br />

ähnlich wie beim Yoga oder<br />

beim Pilates sind die Corona-Regeln bei<br />

Tango-Athletics schon per se gegeben.“<br />

Abstand sei kein Problem.<br />

Aber was steckt nun wirklich<br />

dahinter?<br />

„Ich habe mir einfach gedacht, dass das<br />

natürliche Gehen (Caminar) zur Tangomusik<br />

sehr viel Spaß machen kann.“<br />

Doch Frank tanzt auch auf die Musik von<br />

George Michael, Madonna oder aktuell<br />

Max Giesinger. Man lernt einzelne Schritte<br />

und Moves, der Anteil des Tangos liegt<br />

aber nur bei 20 Prozent. Das sei auch für<br />

selbst ernannte Tanzmuffel gut zu schaffen.<br />

Der Rest ist Athletik und fördert das<br />

Herz-Kreislaufsystem und die Ausdauer.<br />

Fotos: privat, Michael Mader<br />

Marcus Frank mit Max Giesinger (vor Corona)<br />

„In unserer stressigen Zeit verbunden<br />

mit Corona fast der ideale Sport, sich regelmäßig<br />

an frischer Luft zu bewegen“,<br />

ist Frank überzeugt von seiner Idee. Übrigens<br />

auch im Winter, dann eben mit Anorak<br />

und Thermohose. Eine Ledersohle<br />

sollten die Schuhe aber haben, um die<br />

Tangoschritte besser auf die Laufbahn<br />

oder den Asphalt zu bringen. Mit einer<br />

Stunde pro Woche mache man schon ausreichend<br />

genug, allerdings spreche<br />

nichts gegen weitere private Einheiten.<br />

Zunächst müsse man die Basics beherrschen,<br />

sprich einfache Schrittfolgen, der<br />

Rest komme dann fast von allein, so Marcus<br />

Frank, während er die Füße schon<br />

nicht mehr stillhalten kann. mm n<br />

Winter <strong>2020</strong> · top magazin ULM/NEU-ULM<br />

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