4. Ausgabe
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I nterview
mit Herrn Voss
Kurz nachgefragt.
Heute habe ich einen Neueinsteiger als Interviewpartner.
Einer unserer neusten Zugänge in der PHG ist Arne
Voss, 36 Jahre alt, sehr angenehm freundlich und
stolzer Besitzer von Lehmann, seinem Golden Retriever.
Herr Voss, Sie haben vom Handel in den
psychiatrischen Sektor gewechselt. Warum
grade die PHG?
Hmm. Auf die PHG bin ich durch einen guten Freund von
mir gekommen. Ich hatte bereits Vorstellungsgespräche
im psychischen Sektor bei städtischen Betrieben
und Träger, dort merkte man, dass es etwas gezwungener
war. Bei der PHG kann ich mich freier entfalten.
Wie ist es für Sie vom wöchentlichen Ablauf her?
Nun ich habe drei Tage, in denen ich mit den Klient*innen zusammen arbeite oder im Büro sitze und montags und freitags habe ich Uni in Düsseldorf‐Kaiserswerth.
Was interessant ist, dass ich festgestellt hab, ich kann das Gelernte aus der Uni in meiner 20‐Stunden‐Woche sehr gut anwenden
und mit einfließen lassen. Also eine sehr gute Verbindung von Theorie und Praxis. Ich habe ja auch zusammen mit den Kolleg*innen
Supervision, hierbei kann ich mich gut austauschen.
Okay, aber wie kommt man vom Handel in den psychiatrischen Sektor?. Ich denke gerade das ist für unsere Leser interessant
zu wissen.
Ich war sieben Jahre in der freien Wirtschaft. Es war purer Stress und ging eigentlich nur immer um Kariere. Das wurde mir irgendwann zu blöd.
Ich dachte mir, komm ich scheiß auf die Kohle. Ich will was Gutes tun und Menschen helfen. Die Entscheidung viel als ich ein halbes Jahr in Südamerika
war und mir dort eine Auszeit genommen habe. Im Nachhinein muss ich sagen, es war mit die wichtigste Entscheidung, die ich in den letzten
Jahren getroffen habe.
Was würden Sie denn sagen, Herr Voss, was versprechen Sie sich von dieser Tätigkeit im sozialpsychiatrischen Sektor?
Es gibt da vieles, was mich nachdenklich stimmt. Zum Beispiel diese Ungleichheit. Psychisch sensible Menschen haben oft unter äußeren Einflüssen
oder Lage, dieses Gefühl der Umstände gelitten, unter denen man auf lange Sicht unsicher wird und auf Hilfe angewiesen ist. Ich hoffe einfach den
Menschen helfen zu können und etwas Gutes zu tun. Es mag etwas selbstsüchtig klingen aber es ist einfach auch sehr schön nach der Arbeit nach
Hause zu kommen und sich vor Augen zu führen „hey ich helfe den Menschen“.
Würden Sie denn sagen, dass Sie, selbst in diesen paar Monaten schon Einiges von Ihren Klient*innen mitnehmen
oder lernen konnten?
Auf jeden Fall! Es ist schwer zu beschreiben, ber was ich gemerkt habe ist, dass der materielle Besitzt oft relativ geringen Stellenwert hat, wenn
man selber als Mensch unzufrieden mit sich oder den gegebenen Umständen ist.
Interview Timm Weymar