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4. Ausgabe

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Ein Interview mit Herrn Corda-Zitzen

Wie war das für Sie, als Sie mit der PHG

vor ein paar Jahren angefangen haben?

Eigentlich wollte ich gar nicht bei der PHG anfangen,

ich wollte in die Bewährungshilfe. Ich bin

sonntags vor dem Vorstellungsgespräch zur Kontaktstelle

(damals in der Josefstraße) gefahren

und hatte beim Anblick der Doppelhaushälfte sofort

den Impuls, da gehe ich nicht hin. Meine Frau

hat aber darauf bestanden, so bin ich dann nach

dem positiven Vorstellungsgespräch als Mitarbeiter

im Betreuten Wohnen bei der PHG gelandet.

Wir waren damals 11 Mitarbeiter*innen und hatten

einen Vorstand mit 12 Personen. Das war eine

ziemlich komische Situation.

Wie war das damals mit dem Start der

Kerzenwerkstatt?

Die Idee zur Kerzenwerkstatt entstand, weil mich viele Klienten angesprochen haben, dass die Kerzenwerkstatt in der Klink in der Abteilung „Soziale

Reha“ aus brandschutztechnischen Gründen schließen musste. Es kamen viele Rückmeldungen, dass das eine tolle Arbeit mit vielen verschiedenen

Arbeitsgängen, mit einfachen Tätigkeiten und schwierigen Ansprüchen ist, und es zudem ein supertolles Produkt ist. Ich habe mir dann in Düsseldorf

in der LVR‐Klinik die dortige Kerzenwerkstatt angeschaut und war direkt begeistert.

Zunächst habe ich in der Folge versucht, ein gemeinsames Projekt mit der hiesigen Klinik zu initiieren. Die damalige Verwaltungsleitung hat das

aber abgelehnt. So hat sich die PHG alleine auf den Weg gemacht und sowohl mit Frau Schnäbler als Immobilienbesitzerin und dem LVR zu verhandeln.

Wir haben damals genau zum richtigen Zeitpunkt verhandelt. Zwei Tage nach Vertragsunterschrift mit dem LVR war die Tür für so eine Leistungsvereinbarung

zu. Das heißt, wenn wir zu spät geplant hätten, wäre es bis heute nicht möglich gewesen die Kerzenwerkstatt aufzubauen.

Dazu kam das Glück, dass wir mit Frau Eichenberger und Herrn Painczyk zwei tolle neue Mitarbeiter*innen gefunden haben, die von Anfang an

großes Engagement und Spaß hatten, so etwas aufzubauen.

Wie fühlen Sie sich als Chef der PHG überhaupt nach so langer Zeit?

Hm, es ist nach wie vor eine tolle Arbeit und Aufgabe. Wir haben in den letzten zwei Jahrzehnten viel aufbauen können. Es sind mit der Kerzenwerkstatt,

dem Anderen Laden, der Jugendhilfe, dem Zuverdienst, der Integrierten Versorgung, dem Bezug des Sudhauses, der Erweiterung der Tagesstruktur,

der Peerarbeit und dieses Jahr mit der Kommunalen Wiedereingliederung und der Cafeteria viele Meilensteine dazugekommen. Das Alles

wäre nicht möglich, wenn wir nicht so viele tolle und engagierte Mitarbeiter*innen hätten. Dazu kommen der auch inhaltliche gute Austausch mit

dem Klientenrat und ein Vorstand, der uns beratend sehr gut zur Seite steht und unsere Arbeit mit trägt. Das alles macht stolz und gibt einem ein

gutes Stück Zufriedenheit.

Es gibt aber auf der anderen Seite noch viel zu tun. 2022 kommen wieder veränderte Bedingungen in der Tagesstruktur und im Betreuten Wohnen

auf uns zu. Und wenn man jetzt noch die Coronapandemie berücksichtigt, ist es manchmal eine enorme Last und Verantwortung, die man trägt. Das

will ich an dieser Stelle nicht verschweigen.

Welcher der Bausteine der PHG sind Ihnen am Wichtigsten?

Das ist eine Frage, die man so nicht beantworten kann. Alle Bausteine sind wichtig. Da wir von individuellen Hilfen sprechen, ist jeder Baustein für

jeden Klienten je nach Lebenslage sehr wichtig. Der eine braucht Hilfen zu Hause, der andere in der Gestaltung der Tagesstruktur, die nächste

braucht ehre eine Anlaufstelle wie die Kontaktstelle, die übernächste Begleitung im Berufsleben, etc. Alle Bausteine sind für das gesamte Bild und

damit für diejenigen, die im Einzelfall Unterstützung brauchen, gleich wichtig.

Welchen Baustein der PHG möchten Sie am liebsten in den Vordergrund stellen und wie würden Sie gerne mit den

Bausteinen der PHG weitermachen?

Das ist wie die vorherige Frage so nicht zu beantworten. Ich möchte keinen Baustein in den Vordergrund stellen. Es ist eher so, dass manche Bausteine

sich noch weiter entwickeln müssen. Zum Beispiel die Partizipation und Peerarbeit ist durch die Coronapandemie landesweit etwas in den

Hintergrund geraten. Das heißt, es hat an vielen Orten Rückschritte gegeben. Dabei müsste gerade in der jetzigen Zeit die Meinung und Expertise

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