20.05.2021 Aufrufe

Wirtschaftsspiegel 2021: Aufbruch

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt - das gelingt am besten mit der passenden Ausrüstung. Die Mitglieder der TechnologieRegion Karlsruhe haben das richtige Equipment und viele tolle Ideen. Lesen, wie die TRK den steinigen Weg aus der Corona-Krise meistert.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt - das gelingt am besten mit der passenden Ausrüstung. Die Mitglieder der TechnologieRegion Karlsruhe haben das richtige Equipment und viele tolle Ideen. Lesen, wie die TRK den steinigen Weg aus der Corona-Krise meistert.

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„ICH INSZENIERE<br />

IMMER EINE NEUE<br />

GESCHICHTE“<br />

„ICH LIEBE ES,<br />

STÄNDIG NEUES TER-<br />

RAIN ZU ENTDECKEN“<br />

ENNO-ILKA UHDE<br />

Künstler & Regisseur<br />

FRANCESCA ESPOSITO<br />

Eventmanagerin und Betreiberin der Palazzo Halle<br />

in Karlsruhe<br />

54 NR 64 <strong>2021</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

Foto Tanja Dammert<br />

Wie motivieren Sie Ihr Team für einen <strong>Aufbruch</strong>, also ein<br />

neues Projekt?<br />

Wir sind als Team sehr eng, reden viel miteinander. Daher muss<br />

ich niemanden überzeugen. Es gibt nur einen Weg und der führt<br />

Richtung Zukunft, das wissen wir alle: Keine Inszenierung ist wie<br />

die andere, ich mache immer eine neue Geschichte – das kann<br />

man nur, wenn man neue Wege geht.<br />

Wenn Sie im Leben nochmal die Chance hätte, von vorne<br />

anzufangen, was würden Sie anders machen?<br />

Ich habe in meinem Leben immer versucht, dass mir nicht die<br />

Möglichkeitsräume eingeschränkt werden, so dass ich keine Wahl<br />

mehr habe, etwas zu tun. Ich habe immer so gehandelt, wie ich<br />

gehandelt habe und es ist so geworden, wie es geworden ist. Hätte<br />

ich etwas anders gemacht, wäre es anders geworden. Es ist also<br />

alles so wie es ist und das ist okay. Daher kann ich diese Frage gar<br />

nicht richtig beantworten.<br />

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Stimmen Sie dem zu?<br />

Was heißt das, ein Wagnis. Und was heißt gewinnen? Das muss<br />

jeder erstmal für sich selbst definieren. Wagnis heißt, man muss<br />

seine Wege immer mit Mut gehen, weil man nicht weiß, was einen<br />

erwartet. Wir wissen nicht, was passiert, aber wir machen alles,<br />

was wir tun, mit Hoffnung – mehr kann der Mensch nicht machen.<br />

Aber Wagen und Gewinnen passt nicht zusammen, das ist nur ein<br />

Sprichwort, mehr nicht.<br />

Was wollten Sie als Kind werden?<br />

Ich wollte entweder Flugkapitän werden oder, das hört sich<br />

jetzt vielleicht doof an: Studienrat, also Lehrer. Das war in den<br />

68ern so.<br />

Was macht Ihren Job zum schönsten Job der Welt?<br />

Das hört man immer von anderen, aber mein Job ist nicht der<br />

schönste Job der Welt. Es ist vielmehr eine schöne Arbeit, die<br />

wir machen, wenn Sie sich das Opening eines großen Fußball-<br />

Endspiels oder der Inneneinrichtung eines Bürogebäudes ansehen,<br />

das ich entworfen habe.<br />

Was würden Sie noch von dem anderen lernen wollen oder in<br />

welchen Bereichen mit dem anderen gerne einmal tauschen?<br />

Wir verfolgen zwei verschiedene Ansätze: Das Palazzo ist eine<br />

feste Institution und ich finde es toll, dass sie es geschafft hat,<br />

in der Region eine feste Kulturnummer zu sein. Sie hat einen<br />

verlässlichen Ort geschaffen, wo ich hingehen kann, und das<br />

finde, was ich mir erhoffe: Kultur.<br />

Ich persönlich suche die Freiheit.<br />

Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen –<br />

erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie genau das<br />

tun mussten?<br />

Ich bin in der Eventbranche tätig, daher brauche ich gar nicht<br />

lange zurückzublicken. Seit Beginn der Coronapandemie vergeht<br />

kein Monat, in dem ich nicht genau das tue. Nach jeder neuen<br />

Regelung, die mir meinen Weg versperrt, baue ich mir die nächste<br />

Brücke.<br />

<strong>Aufbruch</strong> in eine neue Zeit – was hat sich durch die Corona-<br />

Krise für Sie verändert?<br />

Vor 19 Jahren habe ich die Palazzo Halle als Eventlocation gegründet.<br />

Das ist einer der Orte, an dem ich meine Veranstaltungsideen<br />

umsetze, Menschen inspiriere, und wo unvergessliche<br />

Erlebnisse geschaffen werden. Seit Corona geht es jedoch nicht<br />

nur um Live-Events. Hybrid- und Digitalevents haben sich dazu<br />

gesellt. Wir haben inzwischen Event-Konzepte entwickelt, die alle<br />

aktuellen Anforderungen erfüllen und unseren Gästen ein gutes<br />

Gefühl und Sicherheit vermitteln. An weiteren neuen Lösungen<br />

und Veranstaltungs-Konzepten wird gefeilt – all dies lässt uns<br />

optimistisch in die Zukunft blicken.<br />

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Stimmen Sie dem zu?<br />

Ja. Wer nicht den Mut hat, neue Wege zu gehen, bleibt stehen<br />

und geht letzten Endes rückwärts. Als Unternehmerin liebe ich<br />

es, stets neues Terrain zu entdecken, zu beschreiten und so mein<br />

Unternehmen voranzubringen. Die angeordnete Vollbremsung<br />

tut zwar weh, war aber auch gleichzeitig eine Art Beschleuniger<br />

für neue Ideen. Konzepte wie die Palazzo Gourmet Dinner Show,<br />

die regionalen Künstlern eine Bühne gibt, die Eröffnung des<br />

Restaurants Palazzo Gourmet, ebenso der Online-Shop Palazzo<br />

Gourmet Slow-Food-To-Go aus unserer Gourmet-Küche, sind<br />

daraus entstanden.<br />

Was macht Ihren Job zum schönsten Job der Welt?<br />

Ich liebe es, Räume – im Sinne von Erlebniswelten – zu schaffen.<br />

Ein Raum kann auch ein Gegenstand oder eine Idee sein, der die<br />

Menschen emotional berührt und bewegt. Solche „Räume“ zu<br />

schaffen, macht für mich meinen Job zum schönsten der Welt.<br />

Was würden Sie noch von dem anderen lernen wollen oder in<br />

welchen Bereichen mit dem anderen gerne einmal tauschen?<br />

Enno Uhdes großen Erfahrungsschatz und die Darstellung<br />

seiner „Raum“-Welt finde ich sehr spannend. Ich brenne für das<br />

was ich tue und würde mich gerne mit ihm austauschen, statt<br />

zu tauschen.<br />

Foto Andrea Fabry<br />

55

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