20.05.2021 Aufrufe

Wirtschaftsspiegel 2021: Aufbruch

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt - das gelingt am besten mit der passenden Ausrüstung. Die Mitglieder der TechnologieRegion Karlsruhe haben das richtige Equipment und viele tolle Ideen. Lesen, wie die TRK den steinigen Weg aus der Corona-Krise meistert.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt - das gelingt am besten mit der passenden Ausrüstung. Die Mitglieder der TechnologieRegion Karlsruhe haben das richtige Equipment und viele tolle Ideen. Lesen, wie die TRK den steinigen Weg aus der Corona-Krise meistert.

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REGION<br />

Foto HWKKA<br />

DIE BESTE ZEIT<br />

IST JETZT<br />

WARUM BETRIEBE TROTZ KRISE<br />

INVESTIEREN SOLLTEN<br />

Mitten in der Krise Geld in die Hand nehmen und großzügig in neue Geräte und Maschinen investieren?<br />

Genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt und damit auch alle Fördertöpfe von Bund und Land richtig angezapft<br />

werden können helfen die Berater der Handwerkskammer Karlsruhe.<br />

„Unternehmen<br />

müssen<br />

nicht nur<br />

das ‚Jetzt‘,<br />

sondern auch<br />

das ‚Morgen‘<br />

im Auge<br />

haben“, sagt<br />

Klaus Günter,<br />

Berater und<br />

Beauftragter<br />

für Innovation<br />

und Technologie (BIT) bei der Handwerkskammer<br />

Karlsruhe. „Es ist zugegebenermaßen<br />

zurzeit nicht einfach,<br />

ein Unternehmen zu führen und es auf<br />

‚Kurs‘ zu halten, aber die Grundlagen<br />

für die Zukunft des Unternehmens werden<br />

jetzt durch Investitionen gelegt.“<br />

Diese sind seiner Meinung wichtig, um<br />

das Unternehmen effizienter, umweltfreundlicher<br />

oder für Mitarbeitende<br />

attraktiver machen und um im Wettbewerb<br />

bestehen zu können.<br />

Gerade in ruhigeren Zeiten, die einige<br />

Betriebe pandemiebedingt erleben,<br />

sind Ressourcen frei und Mitarbeitende<br />

können mit den Planungen beginnen.<br />

„Dazu kommt, dass die Fördermittel<br />

noch nie so zahlreich waren wie bisher“,<br />

so Günter weiter. Nach dem Lockdown,<br />

wenn die Unternehmen wieder alle<br />

Kapazitäten hochfahren können, könnte<br />

sich das Investment schnell auszahlen.<br />

Er versteht auch die Mitglieder der<br />

Handwerkskammer, die sich vor<br />

(hohen) Investitionen scheuen: „Die<br />

unsichere wirtschaftliche Lage, ohne<br />

zu wissen, wann die Umsätze wieder<br />

steigen – natürlich überlegen sich die<br />

Firmen zweimal, ob sie das Geld in die<br />

Handnehmen“, so Klaus Günter gegenüber<br />

dem <strong>Wirtschaftsspiegel</strong>.<br />

UMFASSENDE VORAB -<br />

PLANUNG WICHTIG<br />

Wenn Investitionen getätigt werden<br />

sollen, muss immer deren Finanzierbarkeit<br />

betrachtet werden. Deshalb ist<br />

es wichtig, so Günter, den notwendigen<br />

Umfang der Investitionen festzustellen.<br />

Sein Beispiel: Zur Steigerung der<br />

Produktivität möchte der Unternehmer<br />

eine neue Produktionsmaschine<br />

anschaffen. Aber damit könnten die<br />

Überlegungen des Unternehmers noch<br />

nicht abgeschlossen sein.<br />

„Jetzt muss betrachtet werden, was alles<br />

benötigt wird, um diese Maschine in den<br />

Produktionsprozess einzubinden. Sind<br />

dafür zusätzlich Investitionen für Software,<br />

Hardware, Mitarbeiterschulungen<br />

oder Gebäudeveränderungen notwendig?<br />

Sollten zusätzlich Investitionen in<br />

den Umweltschutz gemacht werden?<br />

Wie müssen zukünftig die Arbeitsprozesse<br />

im Unternehmen angepasst<br />

werden, damit die Maschine optimal<br />

eingesetzt werden kann?“ Diese Fragen<br />

gelte es individuell zu beantworten,<br />

bevor dann der eigentliche Investitionsbedarf<br />

ermitteln werden kann.<br />

Foto stock.adobe.com – StockPhotoPro<br />

FINANZIERUNGSPLAN<br />

ERSTELLEN<br />

Nachdem der Investitionsbedarf<br />

ermittelt wurde, muss der mögliche<br />

Finanzierungsplan erstellt werden.<br />

Bei diesem Plan sollten unbedingt die<br />

möglichen Förderungen berücksichtigt<br />

werden. „Um die zur Verfügung<br />

stehenden Fördermittel kennen zu<br />

lernen, sollten Sie einen Berater der<br />

Handwerkskammer hinzuziehen“,<br />

empfiehlt der Fachmann.<br />

Bei der Handwerkskammer Karlsruhe<br />

sind die Mitarbeitenden allesamt fachlich<br />

kompetente Berater. Die Berater<br />

haben alle ein Studium in ihrem Fachbereich<br />

absolviert und haben zusätzlich<br />

jahrelange Berufserfahrung in diesem<br />

Bereich. Ein weiteres Plus für die<br />

Firmen, die sich beraten lassen wollen:<br />

„Wir sind unabhängig und schauen,<br />

was den Betrieb weiterbringt, nicht,<br />

was uns am meisten Geld bringt –<br />

denn die Beratungen sind kostenlos<br />

für unsere Mitglieder.“<br />

Zehn Mitarbeitende der HWK<br />

beraten, etwa 2.400 telefonische<br />

oder persönliche Kontakte gibt es pro<br />

Jahr. Wenn ein hausinterner Berater<br />

erkennt, dass die „Begleitzeit“ höher<br />

sein wird als seine förderbedingt zulässige<br />

Zeit, werden externe Berater hinzugezogen.<br />

„Alle unsere Berater sind<br />

zusätzlich auch Fördermittelberater in<br />

ihrem Bereich“, sagt Klaus Günter.<br />

GANZHEITLICHE BETRACH-<br />

TUNG DER UNTERNEHMEN<br />

Welche verschiedenen Fördermittel<br />

für die geplante Investition können<br />

Betriebe nutzen und in welcher Kombination<br />

können sie zur Anwendung<br />

kommen? Dafür sind die Ansprechpartner<br />

der HWK da und helfen<br />

weiter. Die derzeit meistgenutzten<br />

Fördermittel sind:<br />

– die Ressourceneffizienz<br />

(Energie, Material)<br />

– die Innovationsfinanzierung 4.0<br />

– Invest BW-Investition<br />

– Digitalisierungsprämie plus<br />

– Digital Jetzt<br />

– Go-Digital<br />

Abhängig vom Anwendungsfall und<br />

den Randbedingungen kann eines<br />

oder eine Kombination verschiedener<br />

Fördermittel zum Einsatz kommen.<br />

Günter weiter: „Die Förderungen<br />

‚Invest BW-Innovation‘, ‚Invest BW-<br />

Investition‘ und das Fördermittelprogramm<br />

‚Digitalisierungsprämie plus‘<br />

wurden gerade überarbeitet.“<br />

Um das Beste aus der Vielzahl an<br />

Fördermitteln und Unterstützungen<br />

zu erhalten sei es wichtig, das große<br />

Ganze im Blick zu behalten. „Bei<br />

Bedarf führen wir daher interdisziplinäre<br />

Beratungen durch, damit das<br />

Unternehmen aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln betrachtet werden kann“,<br />

erklärt Klaus Günter, Beauftragter für<br />

Innovation und Technologie (BIT) bei<br />

der Handwerkskammer Karlsruhe.<br />

„Somit ergänzen sich die verschiedenen<br />

Beratungsleistungen zu einer ganzheitlichen<br />

Unternehmensbetrachtung.<br />

Um die für das Unternehmen beste<br />

Beratung zu gewährleisten, werden die<br />

hausinternen Beraterressourcen sowie<br />

bei Bedarf auch das Fachwissen unseres<br />

großen Netzwerks herangezogen.“<br />

Die Beratungsleistungen der Handwerkskammer<br />

sind für Mitgliedsbetriebe<br />

und Existenzgründer kostenlos. Da<br />

die persönlichen Kontakte aufgrund<br />

von Corona minimiert werden müssen,<br />

bietet die Unternehmensberatung der<br />

Handwerkskammer Karlsruhe Videoberatungen<br />

an, bei denen man alle<br />

Themen gemeinsam besprechen kann.<br />

KLAUS GÜNTER<br />

www.handwerkskammer-karlsruhe.de<br />

88 NR 64 <strong>2021</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

89

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