Vorlesungsskript Abschiedsvorlesung Carl Mahlmann - Emi

Jugendlichen verhindern (MW 17.5.2004)
5.3. Spoofing (Krisenbewältigung die Dritte)
Eine weitere Reaktion auf massenhaftes illegales Downloaden im Internet war
die Einführung von Spoofing, um zu verhindern, dass sich attraktive Musikfiles
ungestört illegal im Internet verbreiten können.
Dazu Folgendes:
• Die Industrie hat sich ab 2002 mehr oder weniger ausführlich mit Spoofing-
Techniken befasst. Es gab mehrere lokale und internationale Provider.
• Es hat sich herausgestellt, dass Spoofing-Maßnahmen sehr effizient sein
können, um einen Musikfile vor illegaler Distribution zu schützen
• Ferner gab es Vorschläge, Spoofing kreativ zu nutzen, z.B. durch
Spoofen von verkürzten Musikdateien, die durch Promotion-Texte ergänzt
wurden. Dieser Ansatz wurde im Sommer 2002 diskutiert, verschwand dann
auf Anraten der Konzernzentralen wieder von der Bildfläche.
• Die Industrie hat sich nicht zu einer langfristig angelegten, konsequenten
Spoofing-Strategie entscheiden können
• In Folge dessen wurde Spoofing auch gar nicht eingeführt, sondern es wurde
ein bisschen ausprobiert.
• Ab 2007/8 wurde Spoofing nach und nach eingestellt.
5.4. Straf-Verfolgung illegaler Musikanbieter im Internet
(Krisenbewältigung die Vierte)
Die Musikwirtschaft hat die Erfahrung gemacht, dass gut gemeinte Appelle
gegen Musikklau (z.B. Copy Kills Music) wenig nutzen.
Frage an einen illegalen Downloader in der MW 2007: Beeinflussen dich die
Kampagnen der Musikindustrie und der Politik gegen Raubkopierer in deinen
Handlungen? Antwort: Gar nicht! (MW 21.9.2007)
Bei der strafrechtlichen Verfolgung arbeitet die Branche seit 2003 mit
ausgewählten Anwälten (Rasch) und mit ausgewählten Ermittlern (ProMedia)
zusammen.
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