Vorlesungsskript Abschiedsvorlesung Carl Mahlmann - Emi

Dritte)
Zum Zustand der Branche gehört es, dass sich im Laufe der Zeit Begriffe
eingebürgert haben, die aus unserer Sicht missbraucht werden, um Tatbestände
zu manipulieren oder zu verschleiern. Daher ist es an der Zeit, die richtige
Sprache zu fordern.
Vier zentrale Begriffe, die oftmals unkorrekt oder problematisch verwendet
werden:
► 1. Digital
Wenn Digital gesagt wird, ist Digital Distribution oder manchmal auch Internet
Promotion gemeint und nicht Digital als Produkteigenschaft. Bei CDs, DVDs
und anderen physischen Datenträgern wird die Musik natürlich auch digital
gespeichert, sogar in einer höheren Auflösung als in der digitalen Distribution.
Wenn der Begriff „Digital“ Heute verwendet wird, so klingt oft so etwas mit wie
ein Qualitätsmerkmal mit im Sinne von modern, zukunftsgerichtet, überlegen.
Physische Produkte, die ja mit „digital“ nicht gemeint sind, erhalten somit ein
Veralterungs-Image, das ihrer Marktbedeutung überhaupt nicht gerecht wird und
hinsichtlich der technischen Qualität objektiv falsch ist.
Darüber hinaus: die im Presswerk hergestellte CD ist das sicherste
Speichermedium für Audio. Und das auf der CD verwendete Datenformat kann
über viele Jahre als die sicherste Datenquelle zur Erzeugung weitere digitaler
Formate (= Digital) angesehen werden!
• Lassen Sie mich noch einmal versichern: An allem, was auf einer Compact
Disc von PDO gespeichert ist, können sich ihre Kunden zeitlebens erfreuen!
(Schreiben von Philips Du Pont Optical an EMI 7.7.1988)
Und dann ist mit den Begriff Digital noch eine besondere Eigenschaft verknüpft,
die Dieter Gorny entdeckt hat:
• Wo digital ist, ist umsonst nicht weit! (Dieter Gorny, MW Online 19.3.2009)
► 2. Musiktauschbörsen
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