Vorlesungsskript Abschiedsvorlesung Carl Mahlmann - Emi
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• Und noch ein Künstler: Man muss auf die Krise marktwirtschaftlich reagieren:<br />
dieser angeblichen Glamourbranche den Irrsinn an Überfluss und<br />
Verschwendung ein wenig auszutreiben, ist überfällig (Michael Crétu,<br />
Sonntag, 14.9.2008)<br />
Man hat den Eindruck, dass die Musikindustrie nicht sehr beliebt ist, und die<br />
Krise manchen gar nicht ungelegen kommt!<br />
2. Die Ursachen der Krise<br />
► Die Ursachen-Lage der Krise war von Anfang an völlig verworren. Einige<br />
Statements dazu:<br />
• Der Wechsel vom Album-Verkauf zum Track-Download und die<br />
Rabattschlachten im Tonträgerhandel sind nach Ansicht der Beraterfirma<br />
CapGemini die größten Wertevernichter im Musikgeschäft (MW Online<br />
22.10.2007)<br />
• Die Forscherinnen Brigitte Andersen und Marion Frenz von der Universität<br />
London sind nach Auswertungen einer kanadischen Studie zu dem Ergebnis<br />
gekommen, dass Filesharing einen eher positiven Einfluss auf den CD-Kauf<br />
habe (MW 22.11.2007)<br />
• Der Musiktausch im Web nützt der Phonoindustrie mehr als er ihr schadet.<br />
Das behauptet zumindest das US-Institut Jupiter MMCI (Musiker Magazin<br />
1/2003)<br />
• Lustigerweise steigt die Zahl der illegalen Downloads in den USA gemeinsam<br />
mit denen der legalen CD-Käufe an… Trotzdem hat es fast zehn Jahre<br />
gedauert, bis die Downloadlüge der Musikindustrie aufgedeckt worden ist (Die<br />
Downloadlüge, o.V., Neon Feb 2007)<br />
• Kritiker des Kopierschutzes argumentieren, dass die Krise ganz andere Gründe<br />
habe: der überzogene CD-Preis etwa (Spiegel 12.11.2001)<br />
• Es gibt da noch andere mögliche Ursachen für die Krise, die gern<br />
verschwiegen werden. Die Probleme sind überwiegend hausgemacht, das<br />
eigene Versagen wird jedoch übersehen (Fabian Keil, Die Fehler der<br />
Musikindustrie, 2004)<br />
• Die Probleme der Musikindustrie einfach auf die Brennerei bzw.<br />
Tauschbörsennutzung zu schieben ist auch ein bisschen einfach! (Christian<br />
Müller, Grüne Jugend, Mail an mich 16.3.2004)<br />
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