Vorlesungsskript Abschiedsvorlesung Carl Mahlmann - Emi

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wirtschaftlich negativ aus (Tim Renner, Motorblog April 2009) ► Fazit im Miteinander der Industrie: • Die Solidarität der Branche hat durch die Krise spürbar abgenommen • Das Interesse an gemeinsamen Strategien und Projekten ist spürbar gesunken • Die kurzfristige Denkweise der Konzernzentralen beginnt sich auf die lokalen Chef-Etagen auszuweiten 8. Die strategischen Optionen der Musikindustrie 5 Grund-Strategien: Ein Schnelldurchlauf! ► 1. Strategie: Verteidigung der traditionellen Position • Die 1. Hauptstrategie der Branche gegen die Krise, wird erst seit wenigen Jahren nach und nach aufgegeben • Ein „Weiter so“ mit abgebrochenen Versuchen (Kopierschutz, DRM, Copy Kills Music etc.) ► 2. Strategie: Anpassung durch Restrukturierung • Die 2. Hauptstrategie der Branche gegen die Krise • gemeinhin als Verkleinerung der Organisation • Auch als Variante der Übernahme von Konkurrenten • Time Warner to acquire control of EMI Music (New York Times 24.1.1999) ► 3. Strategie: Anpassung des Geschäftsmodells an das veränderte Umfeld • Wird immer wieder von verschiedenen Seiten gefordert, ohne zu sagen, wo das Geld herkommen soll: • Das die Musikbranche nicht will, dass irgendwas in den P2P-Netzen veröffentlicht wird, spiegelt ein veraltetes Geschäftskonzept wieder (Interview Bernhard Smolarz, Piratenpartei, MM 12.11.2009) • Für Anbieter, die im Spiel bleiben wollen, gibt es keine Alternative, als im Kontakt mit den Kunden zu bleiben. Experimente sind gefragt, neue Erlös- und Geschäftsmodelle werden sich entwickeln (Hergen Wöbken, Online 15.4.2009) • Wir können die Anarchie da draußen beenden – oder sie zu Geld machen (Jim 38
Griffin, MM 6.6.2003) • Finanzierung aus Werbung als Alternative (Spotify-Modell)? Wegen der begrenzten Werbeeinnahmen wirtschaftlich am Rande des Abgrunds • Führende Mitarbeiter von Majorlabels erklären, dass Spotify schon bald „erledigt“ sein könnte, wenn das Unternehmen nicht mehr zahlende Kunden findet (MW 16.10.2009) • Kostenlose Streamingangebote bringen die Musikbranche unterm Strich nicht voran (Edgar Bronfman, Warner-Chef Januar 2010 lt. MW 11.2.2010) • Streaming Flatrates als Alternative (Napster-Modell)? Die Zahlungsbereitschaft ist bislang sehr limitiert, ein Nischenmarkt? • Premium subscriptions, such as Napster in Germany, have largely failed to appeal to European consumers (Mark Mulligan, Forrester, MM 12.9.2008) • Comes With Music (Nokia) als Alternative? Sehr geringe Zahl an Abonnenten • Insgesamt scheint das Angebot von Nokia Comes With Music auf dem europäischen Markt weniger erfolgreich zu sein… So wurden im Juli 2009 in Deutschland 2.673 User verbucht (Renzo Wellinger, Startschwierigkeiten, MM 19.11.2009) Fazit: • Niemand weiß genau, welches Modell im Onlinebusiness künftig wirklich funktionieren kann (Mark Mulligan, Forrester, Midem 2010, MW 29.1.2010) � Die Musikindustrie muss sich wohl oder übel entscheiden: ■ entweder den geraden Weg zu gehen: das Geschäftsmodell heißt weiterhin: Wer Musik haben will, muss dafür zahlen. ■ oder den winkeligen Weg zu gehen: das Geschäftsmodell wird geändert und lautet jetzt: Musik gibt es umsonst, wir besorgen uns das Geld woanders. - Das ist das Modell, welches die Musiksozialisten immer wieder fordern - Aber Keiner weiß genau, welches Modell überhaupt Geld erwirtschaftet - Und es bleibt das Risiko, dass diese Modelle die bezahlten Downloads zusätzlich noch kannibalisieren! ► 4. Strategie: Neue Geschäftsfelder und Diversifizierung • Die neuen Geschäftsfelder sind i.d.R. nicht neu, sondern meistens ist da schon jemand • An die Adresse aller Plattenfirmen sagte Ossy Hoppe (GF Konzertagentur Wizard Promotion): Schuster, bleib bei deinen Leisten… Würden Plattenfirmen künftig auch als Veranstalter aktiv werden, so mache man den Bock zum Gärtner (Ossi Hoppe Popkomm Oktober 2008, MW Online 9.10.2008) 39
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