Vorlesungsskript Abschiedsvorlesung Carl Mahlmann - Emi

■ Im neuen Koalitionsvertrag 2009 ebenfalls abgelehnt
Also: Konsequent Strafverfolgen soll die Industrie nicht, Abmahnmodelle
einsetzen darf sie auch nicht. Also was soll sie denn tun, um ihr Recht zu
verteidigen?
Eines kann sie wohl kaum, nämlich auf die Hilfe der Politik hoffen.
Stefan Zarges vom Musikmarkt hat die Situation am 28.5.2009 zutreffend
kommentiert:
• In der Praxis blockiert und verschleppt das Justizministerium aber alle
vorliegenden Lösungsansätze, das geltende Urheberrecht auch durchzusetzen.
Das ist schon eine sehr beachtliche Tatsache und verdient, festgehalten zu
werden!!!
5.5. Zwischenfazit Krisenbewältigung
► Angesichts der Zitate wird mit dem Abstand von einigen Jahren
bewusst, mit welcher breiten, engagierten Front von Gegnern es
die Musikindustrie bei der Verteidigung ihrer Marktposition zu tun hat.
Die Front reicht offensichtlich
- von Selbstbrennern bis zu illegalen Downloadern
- von c`t, Audio, PC-Magazin, Musiker Magazin bis zum Verband der
deutschen Internetwirtschaft eco
- von Radio Hamburg, ARD bis zum Chaos Computer Club
- von der Grünen Jugend, Rechts-Professoren der Uni Münster, der
Piratenpartei bis zum Justizministerium
► Der Musikindustrie hat die Phantasie gefehlt, sich vorzustellen, dass
Millionen von Musiknutzern Musikdiebstahl ungestört millionenfach
praktizieren
► Der Musikindustrie hat weiterhin die Phantasie gefehlt, sich
vorzustellen, dass Politik, Parteien, der Gesetzgeber, Justizminister und
Medienjournalisten den millionenfachen Musikdiebstahl öffentlich
dulden oder sogar verteidigen
► Man muss konstatieren, dass das Urheberrecht offenbar kein Gesetz ist
wie andere Gesetze, sondern eine merkwürdige Qualität hat: es gilt nur
20