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Vorlesungsskript Abschiedsvorlesung Carl Mahlmann - Emi

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• Aber: Zwischen 1999 und 2003 stiegen die Umsätze für Live Music von 2.66<br />

Mrd auf 2,7 Mrd €<br />

Er ergibt sich eine hohe negative Korrelation zwischen Tonträgerverkäufen<br />

einerseits und mit Musik überspielten Rohlingen bzw. illegalen Downloads<br />

andererseits.<br />

Diese Korrelation wurde im Kreis der Marktforscher allerdings sehr kontrovers<br />

diskutiert! Die Verfasser der GIM-Studie (2008) haben sich lange geweigert,<br />

diese Korrelation in ihrer Argumentation einzubinden.<br />

Die Erkenntnisse unseres Lehrstuhls zur Ursachenforschung:<br />

► Es mag grundsätzlich sein, dass diese Korrelation nur eine scheinbare ist und<br />

sich die tatsächliche Ursache dahinter verbirgt. Als Wissenschaftler müssen<br />

wir stetig unsere Erkenntnisse bezweifeln!<br />

►Jedoch konnte bislang niemand eine solche Ursache nennen, die auch nur<br />

annähernd einen starken Zusammenhang mit Tonträgerverkäufen zwischen<br />

2000-2005 aufzuweisen hat! Deshalb müssen wir als Wissenschaftler bis zur<br />

Widerlegung unserer These davon ausgehen, dass die kostenlose<br />

Musikbeschaffung über CD-Rs und illegale Downloads, kurz gefasst die<br />

kostenlosen Musikversorgung, die zentrale Ursache der Krise der<br />

Musikindustrie ist.<br />

Es gibt immerhin auch einige Statements, in denen diese Erkenntnisse geteilt<br />

werden:<br />

• Es steht außer Frage, dass die Musikindustrie in den letzten Jahren herbe<br />

Rückschläge bei den Verkaufszahlen verbuchen musste. Und das hat sehr viel<br />

mit Raubkopie und Internet-Piraterie zu tun (Christian Schön, Campusradio<br />

Dortmund, Mail an mich 8.8.2002)<br />

• Die Musiknutzung war zwar noch nie so hoch wie im letzten Jahr, jedoch<br />

haben Musikpiraterie und Privatkopien die Verkäufe von bespielten Tonträgern<br />

in großem Umfang substituiert (Phonoverband Jahreswirtschaftsbericht 2001 –<br />

trotz der sonst so zurückhaltende Kommentierung der IFPI 2000-2007)<br />

• Als triftigsten Gründe für ihre derzeitige Krise hat die Musikwirtschaft bereits<br />

vor Monaten die Problemfelder CD-Brennen und Downloads ausgemacht.<br />

Auch wenn Kritiker dies gerne anzweifeln: die Zahlen der GfK belegen<br />

deutlich, wo der Schuh drückt (MW 39/2002)<br />

• Wer da keinen Zusammenhang sieht, ist naiv (Gerd Gebhardt MW 18.2.2002)<br />

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