Zur Gesundheit 01_2021_Augsburg ePaper - Kopie
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WIRBELSÄULENCHIRURGIE<br />
Auf den Röntgenbildern sehen Sie den Verlauf einer operativ behandelten congentalen Skoliose<br />
Congenitale Skoliose<br />
Bei der congenitalen Skoliose handelt<br />
es sich um eine entwicklungsbedingte<br />
Wirbelsäulenanomalie,<br />
die zunächst zu einer lokalen Imbalance<br />
der gesamten Wirbelsäule<br />
führen kann. Diese kongenitalen<br />
Veränderungen sind häufig schon<br />
bei Geburt zu erkennen. Hier muss<br />
man zwischen zwei Hauptformen<br />
unterscheiden:<br />
1. Fehler der Formation und<br />
2. Fehler der Segmentation<br />
Ein Fehler der Formation bedeutet,<br />
dass einzelne oder mehrere Wirbelkörper<br />
nicht normal ausgebildet<br />
sind. Die bekannteste Fehlform<br />
ist der sog. Halbwirbel. Ein Wirbelkörper<br />
der statt der normalen<br />
rechteckigen Form eher ein dreieckiges<br />
Format hat. Abhängig von<br />
der Stelle des Halbwirbels spricht<br />
man von einem lateralen oder dorsalen<br />
Halbwirbel. Lage und Form<br />
der Wirbel führen zu unterschiedlichen<br />
Fehlentwicklungen im weiteren<br />
Wachstum der Wirbelsäule.<br />
Bei Fehlern der Segmentation<br />
kommt es nicht zu der normalen<br />
Gliederung beim Aufbau der Wirbelsäule<br />
und zwar in der Form,<br />
dass der Wirbelkörper mit seinen<br />
Anhangsgebilden (Bogen und Gelenke)<br />
über die normalerweise zwischen<br />
zwei Wirbelkörpern liegende<br />
Bandscheibe getrennt ist. Es<br />
kann hier auch zu einer Unzahl von<br />
verschiedenen Fehlformen führen.<br />
Im Gegensatz zur idiopathischen<br />
Adoleszentenskoliose (IAS) kann<br />
es schon im Säuglingsalter zu erheblichen<br />
Fehlentwicklungen kommen,<br />
die ein frühzeitiges Eingreifen<br />
erforderlich machen. Bei einer<br />
Kombination von Segmentationsund<br />
Formationsstörungen kommt<br />
es oft zu erheblichen primären<br />
Fehlformen, die zu kompensatorischen<br />
Krümmungen führen, die<br />
dann bei der Therapie manchmal<br />
eine größere Bedeutung haben als<br />
die primäre Fehlform als Folge der<br />
Segmentations- oder Formationsstörung.<br />
Wenn eine Zunahme der<br />
Primärkrümmung beobachtet wird,<br />
sollte möglichst schnell reagiert<br />
werden um negative Auswirkungen<br />
auf die gesunden Anteile der<br />
Wirbelsäule zu vermeiden.<br />
Die Entwicklung in den letzten<br />
20 Jahren hat gezeigt, dass auch<br />
schwerwiegende kongenitale Veränderungen,<br />
denen wir früher<br />
mehr oder weniger machtlos gegenüber<br />
standen, heute recht gut<br />
therapiert werden können, wobei<br />
hier sehr verschiedene operative<br />
Techniken zur Anwendung kommen<br />
müssen. Diese Eingriffe sollten<br />
allerdings nur Institutionen<br />
vorbehalten bleiben, die auf entsprechende<br />
Langzeiterfahrungen<br />
verweisen können.<br />
KONTAKT<br />
Prof. Dr. med. Jürgen Harms<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
ETHIANUM Heidelberg<br />
Vossstraße 6<br />
69115 Heidelberg<br />
Tel.: 06221 8723 440<br />
Fax: 06221 8723 264<br />
E-Mail: harms.spinesurgery@gmail.com<br />
Internet: www.harms-spinesurgery.com<br />
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