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ZUR GESUNDHEIT | REDAKTION<br />

GEFÄSSMEDIZIN<br />

Gefäßmedizin für ein gesundes,<br />

körperliches Netzwerk<br />

Blut- und Lymphgefäße sind wichtige Bestandteile unseres<br />

Körpers. Die röhrenförmigen und elastischen Hohlorgane<br />

haben verschiedene Aufgaben und unterscheiden<br />

sich auch anatomisch. Insgesamt bilden sie ein Netzwerk<br />

aus Blutgefäßen, die den Transport des Blutes und somit<br />

auch der Nährstoffe übernehmen.<br />

Abhängig von der Fließrichtung des Blutes lassen<br />

sich Blutgefäße unterteilen:<br />

• Arterien (Schlagadern) transportieren das sauerstoffreiche<br />

Blut weg vom Herzen<br />

• Venen (Blutadern) bringen das sauerstoffarme Blut<br />

zum Herzen<br />

• Kapillaren (Haargefäße) sind die Endausläufer der<br />

Arterien und bilden den Übergang zwischen Arterien<br />

und Venen<br />

Wie auch bei jedem anderen körperlichen Organ können<br />

Gefäße von Erkrankungen betroffen sein, zu denen<br />

u. a. Fehlbildungen, Entzündungen, Funktionsstörungen<br />

und Verschlusskrankheiten gehören. In der Gefäßmedizin<br />

(Angiologie) wird zwischen arteriellen und<br />

venösen Gefäßerkrankungen unterschieden. Arterielle<br />

Erkrankungen sind unter anderem Arteriosklerose<br />

(Arterienverkalkung), Aneurysma (Aussackung eines<br />

Blutgefäßes), koronare Herzkrankheit (Verhärtung von<br />

Herztransgefäßen durch Arterienverkalkung) und PAVK<br />

(Schaufensterkrankheit - periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

insbesondere der Beine). Unter venösen Gefäßerkrankungen<br />

werden Krampfadern, Thrombose<br />

und chronische Veneninsuffizienz verstanden. Zu den<br />

Erkrankungen der Lymphgefäße gehört unter anderem<br />

das Lymphödem, bei der es sich um eine sicht- und<br />

tastbare Flüssigkeitsansammlung handelt.<br />

Die Gefäßmedizin, ein Teilgebiet der Inneren Medizin,<br />

befasst sich mit der Entstehung, Diagnose und konservativen<br />

sowie operativen Therapie von Gefäßerkrankungen.<br />

Auch gehören die Rehabilitation und Prävention<br />

von Erkrankungen der Blut- und Lymphgefäße dazu. Die<br />

wohl wichtigste Voraussetzung für eine Diagnose und<br />

deren Therapiemöglichkeiten ist die körperliche Untersuchung.<br />

Mit einer umfassenden Anamnese inklusive<br />

des Ertastens des Pulses an der betroffenen Körperregion<br />

kann ein Gefäßspezialist erste Rückschlüsse auf die<br />

Ursache ziehen. Durchblutungsstörungen und Venenerkrankungen<br />

lassen sich zusätzlich mit einer Doppler- und<br />

Farbdoppler-Ultraschalluntersuchung der Arterien und<br />

Venen diagnostizieren. Die Therapiemöglichkeiten in<br />

der Gefäßmedizin sind vielfältig. Die konservative Gefäßmedizin<br />

legt den Fokus u. a. auf Behandlungen entzündlicher<br />

Erkrankungen, Verödungsbehandlungen von<br />

Krampfadern, Lymphdrainagen, Medikamentenverordnungen<br />

und Gefäßsport. Im Laufe des Lebens ändern<br />

sich die Gefäßstrukturen. Die Arterienwände werden<br />

steifer, in der Folge kommt es zu Ablagerungen sowie<br />

Verkalkungen und der Gefäßdurchmesser nimmt ab. Im<br />

schlimmsten Fall drohen Erkrankungen wie Schlaganfall,<br />

Durchblutungsstörungen der Beine oder anderer lebenswichtiger<br />

Organe. Im Gegensatz dazu können sich<br />

Gefäße erweitern, die Arterienwandbeschaffenheit verdünnt<br />

sich, betroffene Gefäßstellen können platzen und<br />

zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Die Gefäßmedizin<br />

zielt mit ihrer Gefäßchirurgie darauf ab, Gefäßerkrankungen<br />

mit operativen Therapien zu beseitigen, beziehungsweise<br />

lebensbedrohliche Zustände und deren<br />

Folgen zu verringern.<br />

Mit einem gesunden Lebensstil, ausgewogener Ernährung,<br />

ausreichend Bewegung, regelmäßiger Blutdruckkontrolle<br />

und Kontrolle der Blutwerte (Cholesterin,<br />

Fett- und Harnsäurewerte, Blutzucker) kann eine bereits<br />

vorhandene Arterienverkalkung zwar nicht verhindert,<br />

aber deren Weiterentwicklung erheblich verlangsamt<br />

werden. Einige Gefäßerkrankungen lassen sich außerdem<br />

mit dem Verzicht auf Nikotin sowie übermäßigem<br />

Alkoholkonsum vorbeugen.<br />

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