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Szene - cevet - Universität Paderborn

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Kurz berichtet<br />

Kleiner Ausschnitt der Patientenablage bei einer ICAO-Übung am Frankfurter Flughafen.<br />

C-LAB-Forschung: Sofortrettung bei<br />

Großunfall mit Massenanfall von<br />

Verletzten<br />

Unfälle mit vielen Verletzten passieren<br />

immer wieder und man versucht<br />

bestmöglich auf einen solchen Fall<br />

vorbereitet zu sein. In den aktuellen<br />

Forschungsprojekten des Themengebiets<br />

„Schutz und Rettung von Menschen“<br />

des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung geht es auch<br />

darum, die zur Zeit üblichen Vorgehensweisen<br />

und die verwendete<br />

Technologie bei der Rettung von Menschen<br />

zu verbessern.<br />

Derzeit wird beispielsweise bei einem<br />

Massenanfall von Verletzten (MANV)<br />

der medizinische Zustand der Patienten<br />

auf sogenannten Verletztenanhängekarten<br />

notiert, die beim Verletzten<br />

verbleiben. Diese Karten werden<br />

oft nicht entsprechend ausgefüllt,<br />

auch die Anzahl der Verletzten – entsprechend<br />

ihrem Verletzungsmuster<br />

(rot, gelb, grün) eingeordnet – erreicht<br />

erst spät die zuständigen Stellen.<br />

Vor allem Krankenhäuser, aber<br />

auch Leitstellen hinken bei Großschadensereignissen<br />

dem aktuellen Zeitablauf<br />

hinterher.<br />

Ziele des SOGRO-Projektes, an dem<br />

das C-LAB mit weiteren Forschungspartnern<br />

seit Februar 2009 arbeitet,<br />

sind die Optimierung der medizinischen<br />

Erstversorgung der Unfallopfer<br />

116<br />

sowie der Aufbau übergreifender Informationsketten<br />

zwischen den involvierten<br />

Organisationen. Beispielszenarien<br />

wie ein Flugzeugunglück mit<br />

500 Verletzten dienen hierbei als Basis<br />

für das Entwickeln eines geänderten<br />

Vorgehensmodells für Rettungskräfte<br />

bei Großunfällen (MANV).<br />

Die Verletztenanhängekarten werden<br />

dabei durch farbige Armbänder ersetzt.<br />

Besonders ist, dass sie einen<br />

beschreibbaren RFID-Chip beinhalten.<br />

Mit einem speziellen robusten PDA<br />

(SOGRO-PDA) wird der Zustand des<br />

Patienten erfasst, dazu gehören auch<br />

alle am Patienten vorgenommen Behandlungen<br />

bis hin zum Transportmittel.<br />

Alle Daten werden einerseits<br />

auf den Chip geschrieben, andererseits<br />

aber unmittelbar nach Erfassung<br />

an zuständige Beteiligte (Leitstelle<br />

etc.) weitergegeben. Parallel dazu<br />

wird eine durchgängige Informationskette<br />

aufgebaut, die die vorhandenen<br />

Informationen des RFID vom Beginn<br />

der Triagierung bis zur Einlieferung in<br />

die Klinik weitergibt.<br />

Das C-LAB entwickelt im SOGRO Projekt<br />

Methoden, um möglichst zeitnah<br />

umfassende Lageinformationen durch<br />

Flugdrohnen und intelligente Auswertung<br />

ihrer Bilddaten zu generieren.<br />

Die Flugdrohnen fliegen über dem Unglücksgebiet<br />

und liefern zum Einen<br />

aktuelle Bilder und zum Anderen wei-<br />

tere rettungsrelevante Informationen,<br />

wie beispielsweise mögliche Orte mit<br />

weiteren Verletzten. Die Flugdrohnen<br />

agieren weitgehend autonom und<br />

dienen hier nicht nur als Kameraträger,<br />

sondern werten schon direkt die<br />

erfassten Bilder auf dem Bordsystem<br />

aus. An der Bodenstation werden die<br />

erfassten Bilder dann zu einer Übersichtskarte<br />

zusammengesetzt, auf der<br />

dann zusätzlich die von den Flugdrohnen<br />

erkannten rettungsrelevanten Informationen<br />

dargestellt werden. Ein<br />

Bediener in der Bodenstation kann<br />

den Flugdrohnen unterschiedliche<br />

Aufgaben zuweisen, wie das Überwachen<br />

eines größeren Gebiets oder das<br />

stationäre Beobachten eines bestimmten<br />

Ortes.<br />

Partner des Projekts sind: Deutsches<br />

Rotes Kreuz (Frankfurt am Main), Siemens<br />

AG (<strong>Paderborn</strong>), Andres Industries<br />

AG (Berlin), <strong>Universität</strong> Freiburg<br />

(Freiburg i. Br.) – Institut für öffentliches<br />

Recht – Institut zur Erforschung<br />

der Wirtschaftlichen Entwicklung –<br />

Institut für Soziologie, <strong>Universität</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

– C-LAB, <strong>Universität</strong> Stuttgart<br />

– Institut für Flugzeugbau.<br />

Kontakt:<br />

Claudius Stern,<br />

C-LAB,<br />

05251 60-6121,<br />

claudius.stern@c-lab.de<br />

<strong>Paderborn</strong>er <strong>Universität</strong>szeitschrift 2-2009/2010<br />

Foto: Latasch

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