Szene - cevet - Universität Paderborn
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Konstruktions- und Antriebstechnik<br />
be für verschiedenste Anwendungen,<br />
u. a. Schifffahrt, Zementmühlen und<br />
Windkraft, montiert und getestet. Die<br />
Wellen, Zahnräder und Gehäuse wiegen<br />
oft mehrere Tonnen und es ist<br />
sehr beeindruckend, mit welcher Präzision<br />
diese Bauteile gefertigt und<br />
verbaut werden.<br />
Die Windenergiekomponenten<br />
werden von Winergy, einer Tochter<br />
der Flender AG, entwickelt und vermarktet.<br />
Jedes Windkraftgetriebe wird<br />
auf deren Verspannungsprüfständen,<br />
die bis zu 14 Megawatt Leistung übertragen<br />
können, mit bis zu 100 Prozent<br />
Überlast getestet. Die Getriebe laufen<br />
trotz der hohen Leistungsdichte erstaunlich<br />
ruhig. Es sind absolute<br />
Hightech-Produkte, da bei jedem Getriebe<br />
individuell die Zahnräder in ihr<br />
konstruktives Umfeld angepasst werden.<br />
Das Gelände des Montagwerks in<br />
Friedrichsfeld wurde 2001 von Flender<br />
gekauft und seitdem jährlich weiter<br />
bebaut. Mittlerweile hat es eine Produktionsfläche<br />
von über 30 000 Quadratmetern<br />
und modernste Montageund<br />
Prüfstandeinrichtungen. Die Mitarbeiter<br />
bestimmten die Gestaltung<br />
ihrer Arbeitsplätze selbst. Die klare<br />
Struktur der Montagelinien und sehr<br />
saubere und ordentliche Arbeitsplätze<br />
deuten auf neuste Arbeitsstandards<br />
des Montagewerks hin.<br />
Nachmittags stellten die Verantwortlichen<br />
die Geschäftsbereiche<br />
Heavy Duty und Industrial Drive Applications<br />
vor. Zu Heavy Duty gehören<br />
alle Getriebe aus dem Schwerlastbereich.<br />
Die Hauptaufgabe der Ingenieure<br />
liegt darin, die Standard-Getriebe<br />
Gehäuse von Zementmühlen-Getrieben.<br />
<strong>Paderborn</strong>er <strong>Universität</strong>szeitschrift 2-2009/2010<br />
Foto: Denzer<br />
für die verschiedenen spezifischen<br />
Anwendungen anzupassen.<br />
Produktionsleiter<br />
studierte in <strong>Paderborn</strong><br />
Am folgenden Tag ging es zum<br />
Produktionswerk in Bocholt. Dort<br />
stellte uns der Leiter der Produktion,<br />
der übrigens in <strong>Paderborn</strong> Maschinenbau<br />
studiert hat, die Herstellung<br />
der Zahnräder vor. Die Produktion<br />
wurde in den letzten Jahren komplett<br />
umstrukturiert und von einer Werkstattstruktur<br />
auf eine Linienfertigung<br />
mit kurzem und direktem Materialfluss<br />
umgestellt. In der Produktion<br />
wurden gewaltige Zahnräder bis zu einem<br />
Durchmesser von 3,40 Meter mit<br />
extrem hoher Präzision hergestellt.<br />
Weiterhin wurde das Produktangebot<br />
vereinheitlicht, um möglichst<br />
viele Standardteile für die verschiedenen<br />
Getriebe produzieren zu können<br />
und so wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Nachmittags fand die Vorstellung<br />
des Bereichs Winergy statt. Diese<br />
Tochter der Flender AG hatte in den<br />
letzten vier Jahren ein jährliches<br />
Wachstum von 42 Prozent. Die größten<br />
Getriebe in diesem Bereich haben<br />
mittlerweile eine Leistung von fünf<br />
Megawatt, ein Gewicht von 63 Tonnen<br />
und ein maximales Drehmoment von<br />
4 300 000 Nanometern, was etwa 400<br />
VW Polos auf einem Hebelarm mit einem<br />
Meter Länge entspricht. Giganti-<br />
Berichte<br />
Ankunft im Hotel: Dipl.-Ing. Karsten Nolte, Dipl.-Wirt.-Ing. Nicolas Fiekens, Christian Hölscher, Markus<br />
Kürpick und Daniel Robrecht (v. l.).<br />
sche Kräfte und Leistungen werden<br />
durch diese Getriebe übertragen und<br />
umgesetzt, um daraus Strom zu erzeugen.<br />
Winergy liefert zusammen<br />
mit Siemens den gesamten Antriebsstrang<br />
für Windkraftanlagen.<br />
Bewegen durch<br />
innovative Gestaltung<br />
Schwerpunkt der Arbeiten am KAt<br />
sind theoretische und experimentelle<br />
Untersuchungen zur Konzeption von<br />
Antrieben und Erweiterung ihrer Anwendungsgrenzen.<br />
Wesentliche Aspekte sind dabei<br />
die Reduzierung der Ressourcen, die<br />
für den Betrieb von Antriebssystemen<br />
benötigt werden und die Modularität<br />
von Antriebssystemen vor dem Hintergrund<br />
eines intelligenten Variantenmanagements.<br />
Die Optimierung<br />
von Bauteilen, Baugruppen und Maschinen<br />
durch systematische, funktionsorientierte<br />
und herstellungsgerechte<br />
Konstruktion ist ein weiteres<br />
Arbeitsgebiet des KAts. Einen wichtigen<br />
Aspekt bildet dabei das Toleranzmanagement.<br />
Unabhängig vom<br />
jeweiligen Aufgabenfeld arbeitet der<br />
Lehrstuhl häufig mit Partnern aus der<br />
Industrie an gemeinsamen Projekten.<br />
Kontakt:<br />
Marion Schinkel,<br />
05251 60-2257,<br />
marion.schinkel@uni-paderborn.de<br />
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Foto: Denzer