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Szene - cevet - Universität Paderborn

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Auf Spurensuche<br />

an geschichtsträchtigen Orten<br />

An der Nordseite des Weltkulturerbes<br />

Speyerer Dom lassen sich bei genauer<br />

Betrachtung im Mauerwerk, einem<br />

Zeitstrahl ähnlich, historische Zeitschichten<br />

ablesen. Seine kultur- und<br />

baugeschichtliche Entwicklung bleibt<br />

somit zumindest für das fachkundige<br />

Auge nachvollziehbar. Auf eine solche<br />

Spurensuche begab sich jetzt eine<br />

Gruppe Studierender vom Masterstudiengang<br />

Kulturerbe am Historischen<br />

Institut der <strong>Universität</strong> <strong>Paderborn</strong>. Sie<br />

erkundeten katholische wie evangelische<br />

Sakral- und Schlossbauten in<br />

Speyer, Stuttgart, Marbach am Neckar<br />

und Würzburg.<br />

Gemeinsam mit Experten untersuchten<br />

und verglichen die Studierenden<br />

vor Ort verschiedene denkmalpflegerische<br />

Konzepte und Positionen und<br />

prüften zahlreiche Bauwerke auf ihre<br />

Authentizität. Eine fundierte theoretische<br />

Grundlage hatte das im Sommersemester<br />

von Prof. Dr. Eva-Maria<br />

Seng durchgeführte Seminar „Architektonisches<br />

Kulturerbe: Denkmalpflege,<br />

Wiederaufbau, Aneignung des<br />

kulturellen Erbes“ geleistet. Die<br />

Steinsichtigkeit des Kircheninneren<br />

des Speyerer Domes sei auf die letzte<br />

große Restaurierung in den 1950er-<br />

Jahren zurückzuführen, so Prof. Dr.<br />

Hans Ammerich vom Bistumsarchiv<br />

Speyer. Man habe damals sämtliche<br />

bemalte Wandflächen abgeschlagen,<br />

um eine romanische Stilreinheit herbeizuführen;<br />

ein Schritt, der die<br />

Speyerer Bevölkerung schockierte<br />

und aus heutiger denkmalpflegeri-<br />

<strong>Paderborn</strong>er <strong>Universität</strong>szeitschrift 2-2009/2010<br />

Exkursionsgruppe im neuen Chipperfield-Bau in Marbach am Neckar.<br />

scher Sicht äußerst umstritten ist. Erstaunen<br />

löste bei den Exkursionsteilnehmern<br />

auch die Besichtigung des<br />

Stuttgarter Schlosses aus. Nach fast<br />

vollständiger Zerstörung im Zweiten<br />

Weltkrieg entschied der baden-württembergische<br />

Landtag in den 1950er-<br />

Jahren mit nur knapper Mehrheit den<br />

Wiederaufbau und verhinderte damit<br />

den Bau einer Innenstadtautobahn.<br />

Dabei rekonstruierte man jedoch lediglich<br />

die Fassaden und zwei<br />

Prunksäle, die heute repräsentativen<br />

Zwecken dienen. Der Rest der Anlage<br />

ist modern ausgebaut und beherbergt<br />

Ministerien des Landes. Diese Tatsache<br />

sei den meisten Einheimischen jedoch<br />

nicht bewusst, so Prof. Dr. Michael<br />

Goer, Landeskonservator Baden-<br />

Württembergs, und so habe schon<br />

manche Besichtigung zu enttäuschen-<br />

Kurz berichtet<br />

den Überraschungen geführt. Auch<br />

die Würzburger Residenz, ein Symbol<br />

deutscher Barockkunst und seit 1981<br />

UNESCO-Weltkulturerbe, steht für<br />

den bis in die heutige Zeit andauernden<br />

Wiederaufbau- und Rekonstruktionsprozess<br />

in Deutschland. Die Exkursion<br />

führte anschaulich die Nachhaltigkeit<br />

einer Politik des verantwortungsvollen<br />

Umgangs mit dem kulturellen<br />

Erbe vor Augen; eine Botschaft,<br />

die den Studierenden als zukünftigen<br />

Experten mit auf den Weg gegeben<br />

wurde.<br />

Katrin Müller,<br />

Historisches Institut,<br />

Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles<br />

Kulturerbe UNESCO,<br />

katrin.mueller@upb.de<br />

Spiderman in <strong>Paderborn</strong>!<br />

Hörsaal G, Baustelle K, die Innenstadt oder ein wunderschönes Dompanorama –<br />

mit der Uni-Webcam hat man immer alles im Blick. Doch manchmal spielen sich<br />

vor der Kamera auf dem Turm des H-Gebäudes wunderliche Dinge ab: Unbekannte<br />

Flugobjekte, Naturschauspiele oder Live-Dokumentationen unverhoffter<br />

Ereignisse kommen hier vor die Linse. Jetzt hat Webmaster Thomas Thissen vom<br />

Informatik RechnerBetrieb (IRB) eine Galerie der witzigsten und spektakulärsten<br />

Aufnahmen zusammengestellt: Unter der Rubrik „Tiere vor der Kamera“ finden<br />

sich nicht nur langbeinige Spinnen über dem Himmel <strong>Paderborn</strong>s, sondern auch<br />

überdimensionale Fliegen in ihren Netzen (oder doch Aliens?) und diverse Vögel (Hitchcock?). Die Galerie dokumentiert<br />

außerdem, welche Kunst Regentropfen auf einer Kameralinse erzeugen können. Wer mehr sehen will: http://to<br />

wercam.upb.de/galerie.html Frauke Döll<br />

93<br />

Foto: <strong>Universität</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

Foto: Hartmann

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