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bull_05_04_Feuer

Credit Suisse bulletin, 2005/04

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Kunstfeuer<br />

In der SAS-Lounge des<br />

Stockholmer Flughafens steht<br />

eines. In Bars, aber auch in<br />

Privatwohnungen werden sie<br />

immer beliebter. Vorbei sind<br />

die Zeiten, als das eigene<br />

Herd feuer überlebenswichtig<br />

und das Löschen desselben<br />

zur Bestrafung diente. Die<br />

künstlichen <strong>Feuer</strong> sind im<br />

Kommen. Die ersten elektrischen<br />

Kamine gab es in<br />

England, wobei deren <strong>Feuer</strong><br />

nur mit Fantasie erkennbar war,<br />

was dem Image ziemlich<br />

schadete. Seither hat eine<br />

rasante technische Entwicklung<br />

stattgefunden. Heute sind<br />

elektrische <strong>Feuer</strong> von ihren<br />

natürlichen Vorbildern kaum<br />

mehr zu unterscheiden.<br />

Besonders Engländer, Holländer,<br />

Belgier und Deutsche<br />

stehen auf authentisch wirkende<br />

Kunstflammen. Die Schweizer<br />

sind zurückhaltender, der<br />

Trend steckt noch in den<br />

Kinderschuhen. Elektrische<br />

Cheminées stehen im Zeichen<br />

der Zeit: Sie sind ökologisch,<br />

unkompliziert und mobil.<br />

Flammenintensität und Wärmeabstrahlung<br />

sind regulierbar;<br />

einzig das gemütliche Knistern<br />

und der Rauch harren noch<br />

der technischen Lösung. Um ein<br />

solches <strong>Feuer</strong> zu entfachen,<br />

braucht es nur einen geeigneten<br />

Platz und eine Steckdose.<br />

Wahrlich: ein Dauerbrenner für<br />

wenig Kohle. rs<br />

Fotos: Martin Parr/Magnum; Oberhaeuser/Caro<br />

Krematorium<br />

Mit dem Einzug des Christentums verschwand in der Schweiz der<br />

Brauch der <strong>Feuer</strong>bestattung. Dann begann im 18. Jahrhundert die<br />

Industrialisierung. Die Städte wuchsen schnell und auf den Friedhöfen<br />

wurde es eng. Die Idee einer industriell abgewickelten Einäscherung<br />

stiess aber besonders in religiösen Kreisen auf heftigen<br />

Widerstand. 1889 nahm schliesslich das erste Krematorium der<br />

Schweiz auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld seinen Betrieb auf.<br />

Heute gibt es in der Schweiz 26 Krematorien mit insgesamt 59<br />

Öfen. Der Anteil der <strong>Feuer</strong>bestattungen nimmt gegenüber Erdbestattungen<br />

stetig zu. Mittlerweile werden von den rund 60 000 Verstorbenen<br />

pro Jahr mehr als zwei Drittel kremiert. dhu

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