bull_05_04_Feuer
Credit Suisse bulletin, 2005/04
Credit Suisse bulletin, 2005/04
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CREDIT SUISSE<br />
Bulletin_4.<strong>05</strong><br />
Investieren <strong>Feuer</strong> 17<br />
Experten schätzen, dass die Solarindustrie bis ins Jahr 2010 ihren<br />
Umsatz auf 30 Milliarden Dollar steigern wird.<br />
Text: Cédric Spahr, Equity Strategy<br />
Mit der Sonne Geld verdienen<br />
Das Schattendasein an den internationalen Börsen hat ein Ende. Die Solarenergie steht auf dem Sprung<br />
in eine profi table Zukunft, nicht zuletzt dank dem unaufhaltsam steigenden Ölpreis.<br />
Die Verdopplung des Ölpreises seit Anfang 20<strong>04</strong> hat die Suche nach<br />
alternativen Energieformen verstärkt und einen echten Kursschub bei<br />
Solarenergieaktien ausgelöst. Die Branche spürt zusehends eine neue<br />
Dynamik, denn dank politischer Förderung, vor allem in Deutschland<br />
und Japan, haben mehrere Solarfirmen den Sprung in die Profitabilität<br />
geschafft. Dieser Trend hat erst in den letzten drei bis vier Jahren<br />
eingesetzt, gewinnt aber nun deutlich an Stärke. Je mehr sich in den<br />
nächsten Jahren die Produktion ausdehnt, desto stärker werden die<br />
Stückkosten für Solaranlagen fallen. In Zahlen ausgedrückt: Das gegenwärtige<br />
Marktvolumen von sieben Milliarden Dollar dürfte in den nächsten<br />
zehn Jahren mindestens um 20 bis 25 Prozent jährlich zulegen und<br />
einen geschätzten Marktumsatz von gegen 30 Milliarden Dollar bis<br />
2010 erreichen. Mit gleichzeitig steigenden Gewinnmargen wird auch<br />
der Börsenwert vieler Firmen in die Höhe schnellen. Damit rückt das<br />
Sonnenlicht auch für Anleger in den Brennpunkt. Wer sich die Kaufangebote<br />
etwas genauer anschaut, entdeckt zwar noch viele risikoreiche<br />
und junge Unternehmen, aber auch Papiere, die ein mittel- bis langfristiges<br />
Engagement lohnen. Grund genug, um eine kleine Marktübersicht<br />
zu präsentieren.<br />
Silizium: Silizium bleibt der wichtigste Rohstoff bei der Produktion von<br />
Solarzellen und -modulen. Sieben Firmen dominieren den weltweiten<br />
Siliziummarkt, die meisten davon sind nicht an der Börse kotiert. Die<br />
beste Anlagemöglichkeit stellt der japanische Hersteller Tokuyama<br />
dar, der über 20 Prozent des weltweiten Siliziumangebots kontrolliert.<br />
Solarzellen: Siliziumscheiben werden in einem weiteren Produktionsschritt<br />
geschnitten und zu Solarzellen verarbeitet. Die japanische Firma<br />
Sharp, bekannt vor allem aus der Unterhaltungsindustrie, dominiert diesen<br />
Markt mit einem Anteil von 26 Prozent, gefolgt von mittelgrossen<br />
japanischen Anbietern wie Kyocera, Sanyo und Mitsubishi Electric sowie<br />
ihren europäischen Konkurrenten Q-Cells, BP Solar und Shell Solar.<br />
Ein interessanter Nischenplayer ist die deutsche Firma Sunways.<br />
Solarinstallationen: Die Installation von Solaranlagen bei Privaten<br />
wird von Unternehmen durchgeführt, deren Fachwissen in den Bereichen<br />
Bau und Stromanlagen liegt. Obwohl kein Hightechsegment,<br />
sind Solarinstallateure der profitabelste Bereich innerhalb der solaren<br />
Wertschöpfungskette. Die Firma Conergy ist der einsame Leader in<br />
Deutschland, mit ehrgeizigen Expansionsplänen ins Ausland. Weitere<br />
kleinere Anbieter in Deutschland sind die SAG Solarstrom und Phoenix<br />
Sonnenstrom. In Japan befinden sich auch einige grosse Anbieter wie<br />
Sekisui Chemical, Panahome, Fujipream, Kandenko und Kubota.<br />
Integrierte Anbieter: Die deutsche Solarworld ist die weltweit grösste<br />
Firma, die sich ausschliesslich mit Solarenergie beschäftigt. Das Unternehmen<br />
vereint gleich alle Bereiche in der Herstellung von Solaranlagen.<br />
Dank seiner Grösse besitzt Solarworld eine starke Position. Das<br />
gilt insbesondere für die nächsten Jahre, wo die Branche mit Kapazitätsengpässen<br />
auf verschiedenen Ebenen rechnen muss.<br />
IPO-Kandidaten: Eine Reihe von geplanten Börsengängen wurde aufgrund<br />
der vorzeitigen deutschen Wahlen auf Eis gelegt, darunter diejenigen<br />
von Wacker-Chemie und Q-Cells (beide Deutschland), E-Ton<br />
(Taiwan), Thai Solartron (Thailand) und PV Crystalox (Grossbritannien/<br />
Deutschland). Die meisten dieser Börsengänge werden nun erst für<br />
2006 erwartet. <<br />
Mehr Infos: www.credit-suisse.com/emagazine<br />
(Rubrik Finanz: «Ratgeber nachhaltige Anlagen»)