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Credit Suisse bulletin, 2005/04

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CREDIT SUISSE<br />

Bulletin_4.<strong>05</strong><br />

50<br />

Text: Tobias Merath, Global Economics and Foreign Exchange<br />

Rohstoffe, Rendite, Risiko –<br />

das Triple «R» des optimierten Portfolios<br />

Hohe Renditen rücken Rohstoffe ins Blickfeld der Investoren. Dabei spricht nicht nur das Renditepotenzial für<br />

eine Anlage in Rohstoffen. Bereits ein kleiner Anteil hilft die Risikoeigenschaften eines Portfolios zu optimieren.<br />

Tobias Merath<br />

tobias.merath@credit-suisse.com<br />

«Ein Rohstoffportfolio lässt sich auf jeden<br />

beliebigen Risikoappetit zuschneiden.»<br />

Rohstoffe in aller Munde – das liegt vor allem<br />

an den massiven Preiszuwächsen der letzten<br />

Jahre. Tatsächlich waren sie in den letzten<br />

fünf Jahren risikoadjustiert sowohl Aktien als<br />

auch Bonds überlegen. Der Ölpreis zum Beispiel<br />

hat seit dem Jahr 2000 um über 160 Prozent<br />

zugelegt, Kupfer fast 50 Prozent allein im<br />

letzten Jahr.<br />

Rohstoffe glänzen mit viel Potenzial<br />

Massgeblichen Anteil an dieser Entwicklung<br />

hat die voranschreitende Industrialisierung in<br />

China und Indien. Sie liess den weltweiten<br />

Verbrauch von Rohstoffen, insbesondere von<br />

Energie und Metallen, in den letzten Jahren<br />

dramatisch ansteigen (siehe auch Grafik Seite<br />

51). In der Folge kam es zu einem starken<br />

Rückgang der weltweiten Lagerbestände und<br />

zu einem signifikanten Preisanstieg in vielen<br />

Rohstoffmärkten. Trotz dieser Preisrallye besteht<br />

weiteres Aufwärtspotenzial. Die Industrialisierung<br />

in Fernost steht gerade erst am<br />

Anfang. Besonders China benötigt in den<br />

nächsten Jahren weiterhin grosse Mengen an<br />

Metallen für seine Infrastrukturinvestitionen.<br />

Darüber hinaus kann die Produktion von Rohstoffen<br />

nach über einem Jahrzehnt geringer<br />

Investitionen bis jetzt nicht mit der Nachfrage<br />

Schritt halten. So hat sich das private Investitionsvolumen<br />

in den USA seit den Achtzigerjahren<br />

mehr als verdoppelt, während die Investitionen<br />

in die Rohstoffi nfrastruktur im gleichen<br />

Zeitraum um rund ein Viertel gefallen sind. Erst<br />

in den letzten fünf Jahren sind die Investitionen<br />

wieder angestiegen. Trotzdem liegt das Investitionsvolumen<br />

in Rohstoffprojekte nach wie<br />

vor deutlich unter dem Niveau von 1980. Hinzu<br />

kommt, dass Rohstoffprojekte wie Minen oder<br />

Raffinerien eine Vorlaufzeit von bis zu zehn<br />

Jahren aufweisen. Es dürfte also noch einige<br />

Zeit dauern, bevor es zu einer signifikanten<br />

Reaktion der Angebotsseite auf den momentanen<br />

Nachfrageanstieg kommen sollte. Rohstoffe<br />

dürften daher in den nächsten Jahren<br />

weiterhin gute Investitionschancen bieten.<br />

Wo für letztlich auch spricht, dass sich die<br />

Rohstoffpreise in langfristigen Zyklen bewegen,<br />

die durchaus 10 bis15 Jahre andauern<br />

können. Der letzte Abwärtszyklus ging beispielsweise<br />

1999 zu Ende und dauerte über<br />

15 Jahre. Der seit 1999 zu beobachtende<br />

Aufwärtstrend dürfte demnach längst noch<br />

nicht vorüber sein.<br />

Commodities optimieren Risiko<br />

Mindestens genauso wichtig wie das Renditepotenzial<br />

sind jedoch die Portfolioeigenschaften<br />

von Rohstoffinvestitionen. Investiert<br />

ein Anleger in ein Portfolio aus verschiedenen<br />

Anlagen, sollte er nicht nur die Risiko-/Renditeeigenschaften<br />

der einzelnen Titel berücksichtigen,<br />

sondern auch, wie die verschiedenen Anla<br />

gen untereinander zusammenhängen. Nun<br />

ist die Korrelation von Rohstoffen sowohl gegenüber<br />

Aktien als auch gegenüber Bonds<br />

äusserst gering. Mit anderen Worten: Fallen<br />

die Kurse von Aktien und Obligationen, steigen<br />

die Rohstoffpreise oftmals weiter an. ><br />

Das kleine ABC der Rohstoffe<br />

Als Rohstoffe – oder Commodities – werden<br />

in erster Linie Materialien bezeichnet, die<br />

noch keine Bearbeitung erfahren haben.<br />

Dazu zählen zum Beispiel Erdöl, Erdgas,<br />

Uran, Kupfer und Aluminium oder nachwachsende<br />

Rohstoffe wie Holz, Baumwolle,<br />

Sisal und Hanf. Zusätzlich zählen Materialien<br />

dazu, die die Basis für die Herstellung<br />

weiterer Produkte stellen, wie Stahl und<br />

Kunststoffe für die Automobilindustrie oder<br />

Orangensaftkonzentrat und Schweinebäuche<br />

für die Lebensmittelindustrie.<br />

Foto: Martin Stollenwerk

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