Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 07 / 2021

Nachhaltig Wirtschaften | Macher & Märkte |
gekommen sind, um zu besprechen, wie wir gemeinsam vorgehen.
Zusätzlich sind die Beteiligungsgesellschaften auch im Klimarat
vertreten und arbeiten mit an der Strategie zu einem klimaneutralen
Köln. Gerade die RheinEnergie spielt bei der Energiewende der
Stadt eine zentrale Rolle. Ein für mich sehr positives Beispiel ist
die kürzlich erreichte Einigung zwischen der Bürgerinitiative Klimawende
und der RheinEnergie. Gut ist, dass wir es in einem Mediationsverfahren
geschafft haben, zwischen RheinEnergie und
Bürgerinitiative Klimawende ein Ziel festzulegen, das ehrgeiziger
war, als was die RheinEnergie sich zuvor gegeben hatte. Statt 2040
will sie nun in Strom und Wärmeerzeugung bis 2035 klimaneutral
sein. Das ist ein maßgeblicher Schritt, um bei der Dekarbonisierung
voranzukommen. Das kann Vorbild für andere Akteure sein.
Foto: Stadt Köln
w: Werden Sie mehr Personal oder auch externe
Unterstützung brauchen, um die Energiewende im genannten
Zeitrahmen durchzusetzen?
William Wolfgramm: Es ist klar, dass es auch weiterhin Anstrengungen
bedarf, um unsere notwendigen, aber ambitionierten Ziele
zu erreichen.
w: Bei der angekündigten Energiewende hat
sich die Stadt eine Vorbildfunktion auferlegt. Was wünschen Sie
sich von anderen Akteuren, zum Beispiel aus der Industrie oder
aus der Wohnungswirtschaft?
William Wolfgramm: Ich möchte die größtmögliche Allianz in dieser
Sache erreichen, damit wir unsere Ziele realisieren können.
Ich weiß, dass sich viele verschiedene Akteur*innen intensiv mit
diesem Thema auseinandersetzen, selbstverständlich auch Industrie
und Wohnungswirtschaft, die ja auch im Klimarat vertreten
sind. Zum Beispiel Industrie und Handelskammer, die Handwerkskammer
und auch Vertreter*innen der Wohnungswirtschaft
sind direkt nach Amtsantritt zum Austausch auf mich zugekommen.
Dennoch müssen wir unsere Anstrengungen gemeinsam intensivieren.
William Wolfgramm ist neuer Klimadezernent der Stadt Köln
William Wolfgramm: Der Klimarat hat in 2020 zunächst detaillierte
und sektorenspezifische Zwischenziele zur Klimaneutralität
definiert. Seit Beginn 2021 erarbeiten der Klimarat und seine Projektgruppen
mit Unterstützung eines externen Expertenkonsortiums
ein Maßnahmenpaket zur Erreichung der Klimaneutralität.
Damit wir kurzfristig handeln können, hat der Klimarat Maßnahmen
definiert, die wir prioritär angehen wollen. Die Verwaltung
ist dabei, eine entsprechende Entscheidungsvorlage für die Politik
vorzubereiten, damit darüber beraten werden kann. Ein ganz
wichtiger Aspekt ist es, dass die beteiligten Akteure in ihren jeweiligen
Netzwerken wirken und dort den Klimaschutz vorantreiben,
um das Thema zu stärken. W
Astrid Waligura
w: Sie sind Mitglied im Klimarat Köln. Bitte
erklären Sie kurz den Aufbau dieses Gremiums sowie die vorrangigen
Ziele!
William Wolfgramm: Der Klimarat ist ein von der Stadt Köln im
Auftrag der Oberbürgermeisterin ins Leben gerufenes Expertengremium
mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Wohnungsbau,
Zivilgesellschaft und Verwaltung. Er ist Impulsgeber
für ein klimaneutrales Köln und entwickelt dazu Vorschläge für
einen Fahrplan zur Erreichung der Klimaneutralität der Stadt. Der
Klimarat ist ein Beratungsgremium für die Politik. Er macht Vorschläge
zur Minderung der Treibhausgasemissionen für alle Sektoren:
Energie, Gebäude, Mobilität und Logistik, Industrie, Ernährung
und Konsum. Die Mitglieder des Klimarates verstehen sich
als Multiplikator*innen sowie Werbende für ein klimaneutrales
Köln. Sie wirken in ihren Netzwerken und werben um Mitwirkung.
w: Was konnte der Klimarat seit der Gründung
im April 2020 bereits bewegen?
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