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Ausgabe 11/2021

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 3. November 2021

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<strong>11</strong>/<strong>2021</strong> Schule · 21<br />

HERISAUER RAHMEN:<br />

VERTIEFTES UND VERNETZTES LERNEN<br />

«Welchen Tag haben wir heute?»,<br />

fragt Natalie Amacher, die Lehrerin<br />

der dritten Klasse in der Müli. Ihre<br />

14 Schüler*innen sitzen im Kreis. Sie<br />

nennen den Wochentag sowie das<br />

Datum und besprechen das Tagesprogramm.<br />

«Was für ein spezieller<br />

Tag könnte heute sein?» Die Vorschläge<br />

gehen vom Tag des Redens<br />

über den Tag der Tiere bis zum Tag<br />

des Wetters. «Es ist der Weltkonfettitag»,<br />

überrascht die Lehrerin<br />

die Kinder. Dabei ist ja gar nicht<br />

Fasnacht. Am 28. Oktober vor 135<br />

Jahren wurde die Freiheitsstatue in<br />

New York eingeweiht. Einige Kinder<br />

erzählen Erstaunliches über die<br />

Stadt und die Statue. Auf einer Karte<br />

wird gezeigt, wo New York liegt<br />

und wo die Schweiz. «Dürfen wir<br />

auch Konfetti werfen?», fragt eine<br />

Schülerin. «Hier im Schulhaus nicht,<br />

das wäre nicht schön für die Hauswarte.»<br />

Ankommen lassen<br />

Eines der Elemente, das im «Herisauer<br />

Rahmen» vorgesehen ist, ist<br />

der Klassenkreis. Er bietet Raum<br />

über Aktuelles zu sprechen, auch<br />

über Dinge, die die Klasse bewegen.<br />

«Das Ziel ist, die Schüler*innen ankommen<br />

zu lassen, den Start in den<br />

Vormittag oder Nachmittag quasi<br />

zu zelebrieren», sagt Markus Stäheli,<br />

der in der Herisauer Schulleitung<br />

Schüler*innen der dritten Klasse Müli von Natalie Amacher sitzen im Klassenkreis.<br />

Ateliers bieten die Möglichkeit, sich klassenübergreifend in einem Thema zu vertiefen.<br />

für das Projekt «Herisauer Rahmen»<br />

zuständig ist. Ein weiterer wichtiger<br />

Punkt des «Herisauer Rahmens» ist<br />

das vernetzte Lernen, das beispielsweise<br />

in den klassenübergreifenden<br />

Ateliers stattfindet. Zudem sollen<br />

die Schüler*innen des Zyklus 2 (er<br />

umfasst die 3. bis 6. Klassen) vermehrt<br />

zu einem Thema in verschiedenen<br />

Bereichen aktiv sein. Markus<br />

Stäheli erwähnt das Thema «Wohnen»,<br />

das sich etwa fürs Rechnen,<br />

fürs Zeichnen oder fürs Schreiben<br />

von Texten («Wie wohnen wir in 50<br />

Jahren?») eigne.<br />

Weniger, dafür vertieft<br />

Neben den Lehrkräften im Schulhaus<br />

Müli setzen auch jene im Ifang die<br />

Ideen konkret um. Die beiden Schuleinheiten<br />

sind daran, Teile des «Herisauer<br />

Rahmens» im Schulalltag<br />

zu integrieren. «Die Autonomie in<br />

den Schulzimmern ist immer noch<br />

gross», erklärt der Schulleiter. Für<br />

viele Lehrpersonen seien einige der<br />

vorgesehenen Aspekte nicht neu,<br />

sie würden sie zum Teil schon lange<br />

anwenden. Nun sollen sie im ganzen<br />

Zyklus 2 verankert werden. «Unser<br />

Anspruch ist nicht immer mehr zu<br />

machen. Sondern weniger, dafür<br />

aber vertieft.» Unter diesem Aspekt<br />

ist auch die Stoffabsprache zu sehen,<br />

die Vertreter*innen aller Primarschuleinheiten<br />

getroffen haben. Das<br />

Projekt sei breit gestützt und aufgegleist;<br />

in der Projektgruppe sind alle<br />

Schuleinheiten vertreten. «Wichtig<br />

ist bei unserem Vorgehen, dass wir<br />

die Ideen immer wieder vorgestellt<br />

und uns ausgetauscht haben», sagt<br />

Markus Stäheli. Entsprechend konnten<br />

und können Anpassungen vorgenommen<br />

werden, weshalb die etappenweise<br />

Einführung Sinn mache.<br />

Bis im Schuljahr 2025/26 sollen alle<br />

Primarschuleinheiten mit dem «Herisauer<br />

Rahmen» arbeiten.<br />

Das Klassenmusizieren ist Teil des Herisauer Rahmens.<br />

(Bilder: pd)<br />

Von Fachperson begleitet<br />

Aufgrund jährlich wiederkehrender<br />

Kosten musste der Einwohnerrat<br />

über das Geschäft entscheiden.<br />

«Uns freut die deutliche Zustimmung»,<br />

blickt Markus Stäheli zurück.<br />

Die Mehrkosten ergeben sich<br />

unter anderem durch die geplanten<br />

Ateliers (Material, Exkursionen, Einsatz<br />

zusätzlicher Personen) und das<br />

Fachpersonal beim Klassenmusizieren.<br />

«Oder wenn eine Klasse sich<br />

dem Mundharmonikaspiel widmet:<br />

Diese Instrumente können wir im<br />

Gegensatz zu Streicher- und Bläserinstrumenten<br />

nicht jedes Jahr wieder<br />

einsetzen, sondern müssen wir neu<br />

anschaffen.» In der Startphase begleitet<br />

mit Stefan Gander eine externe<br />

Fachperson die beteiligten Lehrpersonen<br />

und Teams. (pd)

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