Ausgabe 11/2021
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 3. November 2021
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 3. November 2021
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>11</strong>/<strong>2021</strong> Thema des Monats · 19<br />
Lukas Zolliker: «Seit unserer Gründung haben wir regelmässig junge Kunstschaffende unterstützt.»<br />
(Bild: hst)<br />
ihnen die Möglichkeit gegeben, sich erstmals öffentlich<br />
zu präsentieren. Dieser Spirit war bei der<br />
ARt Herisau schon immer vorhanden. Es ist jedoch<br />
neu, dass nächstes Jahr nur Kinder und Jugendliche<br />
ihre Werke ausstellen. Um unserem Stil treu zu<br />
bleiben, dürfen nur maximal 18 Kinder oder Jugendliche<br />
ihre Werke präsentieren. Daher werden wir<br />
auch das Auswahlverfahren streng durchführen.<br />
Wir wollen neue Talente finden.<br />
«Kunst entsteht<br />
im Kopf.»<br />
Was sind die Auswahlkriterien?<br />
Zum einen bewerten wir die künstlerischen Fähigkeiten,<br />
aber auch die künstlerische Persönlichkeit<br />
und Ausdrucksfähigkeit. Deshalb ist die Zusammenarbeit<br />
mit der Schule Herisau wichtig. Die<br />
Lehrpersonen kennen ihre Schüler*innen und können<br />
sie besser einschätzen, als der ARt-Vorstand.<br />
Wie sieht die Planung dieser Ausstellung aus?<br />
Nachdem die jungen Künstler*innen bestimmt sind,<br />
erfolgt im Alten Zeughaus ein Kennenlerntag. Dort<br />
werden die Ausgewählten die Vertreter der ARt<br />
treffen und über das weitere Vorgehen informiert.<br />
Es ist generell anspruchsvoll, eine Ausstellung zu<br />
planen. Nebst der Aufbauplanung ist es wichtig,<br />
dass für die Besucher*innen eine Harmonie zu spüren<br />
ist. Wenn sie ins Haus kommen, sollen sie nicht<br />
geblendet oder schockiert werden. Das künstlerische<br />
Kollektiv muss zusammenpassen.<br />
Wie wird die Harmonie kommendes Jahr hergestellt,<br />
zumal Sie weder die jungen Künstler*innen<br />
noch ihr Schaffen kennen?<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht sagen,<br />
wie sich diese Ausstellung zusammenfügen wird.<br />
Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir unseren<br />
Qualitätsstandart werden halten können. Vor allem<br />
aber bin ich auf die Kunstwerke gespannt.<br />
Was verstehen Sie unter Kunst?<br />
Kunst entsteht im Kopf. Es ist nicht so entscheidend,<br />
ob eine Person fabelhaft Violine spielen,<br />
gut malen oder mit diversen Materialen gestalten<br />
kann. Spannender ist es, den Menschen hinter der<br />
Kunst zu betrachten. Oft liegt die Kunst in der Person<br />
und nicht in ihren Kunstwerken. Bei jungen<br />
Leuten oder Kindern ist es natürlich schwieriger,<br />
dies zu erkennen. Vor allem weil die meisten von<br />
ihnen ihre Fähigkeiten selber noch nicht kennen.<br />
Dürfen die Kinder und Jugendlichen an der<br />
nächstjährigen Ausstellung jede Form von Kunst<br />
präsentieren?<br />
Wir möchten sie in ihrem Schaffen nicht einschränken,<br />
müssen für die Ausstellung jedoch einen Rahmen<br />
setzen. Deshalb werden wir uns auf materielle<br />
Kunst beschränken.<br />
Besteht nicht die Gefahr, dass sich die Eltern<br />
zu stark in die Werke ihrer Kinder einmischen<br />
werden?<br />
Ich glaube, dass das Appenzellerland in diesem Bereich<br />
relativ bodenständig ist. Dennoch ist es wichtig,<br />
dass es um die Kunst der Kinder und nicht um<br />
jene ihrer Eltern geht. Dementsprechend werden<br />
wir auch die Eltern informieren. Deshalb ist uns<br />
auch die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen<br />
wichtig. Sie kennen ihre Schüler. Auch werden wir<br />
die Aussteller*innen bis zur Ausstellung begleiten<br />
und unterstützen. Der Austausch bis zur Ausstellung<br />
ist uns sehr wichtig.<br />
Was erhoffen Sie sich von der Juniors ARt?<br />
Wir möchten Kinder und Jugendliche in ihrer künstlerischen<br />
Entwicklung fördern. Es ist auch denkbar,<br />
dass wir diese Ausstellungsform nach einer erfolgreichen<br />
Durchführung wiederholen werden. Es ist<br />
eine vorsichtige Idee, aber sie ist vorhanden.<br />
<br />
<br />
Helena Städler<br />
Die ARt Herisau<br />
Im Sommer 2005 gründete Sylvia Bühler<br />
den Verein ARt Herisau. Ihr Ziel war es, aufstrebenden,<br />
innovativen Kunstschaffenden<br />
aus der Region einen Begegnungsort sowie<br />
Präsentationsmöglichkeiten zu bieten. Mit<br />
wenigen Ausnahmen findet die Kunstausstellung<br />
jährlich anfangs November im Alten<br />
Zeughaus statt. Seit Beginn haben inzwischen<br />
exakt 99 Kunstschaffende aus der Region ihre<br />
Werke ausgestellt. Die Ausstellung wird durch<br />
den Verein ARt Herisau organisiert und unter<br />
anderem durch die Kantonale Kunstförderung<br />
sowie verschiedene Gönner und Stiftungen<br />
unterstützt. Jede Ausstellung findet mit einem<br />
thematischen Schwerpunkt statt. Seit<br />
2016 besteht der Vorstand aus Lukas Zolliker,<br />
Vereinspräsident, Heidi Köppel, Finanzen, sowie<br />
Katharina Knöpfel, Aktuarin. Weitere Informationen<br />
auf www.artherisau.ch.