279.TIROL - November 2021
Ausgabe 5, November 2021
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WO ist<br />
denn ge0rg?<br />
KLAUS GASTEIGER<br />
Bürgermeister in<br />
Kaltenbach (© GemNova)<br />
Wir haben uns auf die Suche gemacht. Und sind fündig geworden.<br />
In Lans, Serfaus, Weer und Kaltenbach. Vier Gemeinden,<br />
vier konkrete Beispiele dafür, wie GeOrg im Detail funktioniert.<br />
Das Ergebnis: GeOrg, der digitale Gemeindeorganisator, kommt<br />
in den Tiroler Gemeinden immer besser an.<br />
Beginnen wir einfach in der Zillertaler<br />
Gemeinde Kaltenbach. Hier ist Klaus<br />
Gasteiger seit 21 Jahren Bürgermeister.<br />
Diese kleine Tourismusgemeinde ist in<br />
ihrer Entwicklung im Bereich der Digitalisierung<br />
auch schon recht weit fortgeschritten.<br />
In Kaltenbach ist seit einiger<br />
Zeit auch GeOrg im Einsatz. Gasteiger:<br />
„Digitalisierung ist bei uns kein leeres<br />
Wort. Wir gehen mit der Zeit, nehmen<br />
auch gerne eine Vorreiterrolle ein. So<br />
sind wir wohl eine der ersten Gemeinden<br />
Tirols, wo selbst der Überprüfungsausschuss<br />
die Finanzengebarung voll digital<br />
prüft. Ein Meilenstein, ein ganz wichtiger<br />
Meilenstein.“<br />
Konkret bedeutet dies, dass bereits der<br />
Rechnungseingangsprozess komplett<br />
digitalisiert ist. Die Bankauszüge, Finanzonline-Unterlagen<br />
und die Unterlagen aus<br />
dem Unternehmensserviceportal (strukturierte<br />
E-Rechnungen) kommen automatisiert<br />
in das Rechnungseingangsbuch<br />
und werden teilautomatisiert abgearbeitet.<br />
„Über Nacht werden im Hintergrund<br />
alle Daten – auch mit der Bank – verarbeitet,<br />
sodass unsere Finanzverwalterin<br />
am nächsten Morgen nur wenige Belege<br />
händisch nachbuchen muss“, erklärt der<br />
Bürgermeister.<br />
Voraussetzung dafür: ein einheitliches<br />
System, eine einheitliche Basis, eine einheitliche<br />
Erfassung und saubere, eindeutige<br />
Datensätze. „Wir sehen mit einem<br />
Klick die sachliche Prüfung und Anordnung.<br />
Außerdem kann der Überprüfungsausschuss<br />
pro Beleg seine Kommentare<br />
dazu abgeben, diese werden gespeichert<br />
und archiviert. Nach Abschluss sehe ich<br />
als Bürgermeister im Protokoll, welche<br />
Belege wann von wem in welcher Form<br />
geprüft wurden. Das ist schon ein gewaltiger<br />
Quantensprung, verglichen mit dem<br />
alten händischen System. Vorteile gäbe<br />
es noch weitere, diese aber alle aufzuzählen<br />
würde den Rahmen sprengen“,<br />
so Gasteiger.<br />
PAUL GREITER<br />
Bürgermeister in Serfaus<br />
(© Gemeinde Serfaus)<br />
MARKUS ZIJERVELD<br />
Bürgermeister in Weer,<br />
im Bild mit GemNova-Geschäftsführer<br />
Alois Rathgeb (li.)<br />
(© GemNova)<br />
Serfaus im Oberen Gericht<br />
Ortswechsel nach Serfaus ins Obere<br />
Gericht, auf einer beeindruckenden Sonnenterrasse<br />
rund 500 Meter über dem<br />
Inntal gelegen. Seit zwölf Jahren ist hier<br />
Paul Greiter Bürgermeister, im Zivilberuf<br />
Landwirt und Unternehmer. „Wir nutzen<br />
GeOrg seit einigen Monaten und sind<br />
damit hoch zufrieden. Wir haben unsere<br />
Verwaltungsprozesse digitalisiert, das<br />
spart zum einen Kosten, bringt zum anderen<br />
eine höhere Effizienz, Standardprozesse<br />
werden automatisiert, Dateneingaben<br />
müssen nur mehr einmal erfolgen,<br />
Ablagesysteme sind im Arbeitsprozess<br />
integriert“, so der Bürgermeister.<br />
Gleichzeitig wird durch diese digitale<br />
Abwicklung alles einfacher und sicherer,<br />
Rechtssicherheit spielt dabei eine ganz entscheidende<br />
Rolle. „Unser Adress-, Gebäude-<br />
und Wohnungsregister wurde vor der<br />
Umstellung komplett aufgeräumt. Im Rahmen<br />
der Umstellung wurden sämtliche<br />
Grundstücke überprüft, jede Nutzungseinheit<br />
detailliert kontrolliert. Damit haben wir<br />
eine Basis geschaffen, auf die wir jetzt sauber<br />
aufsetzen können, die digitalen Prozesse<br />
laufen sauber und automatisiert durch“,<br />
freut sich Greiter. „Serfaus hat damit einen<br />
wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung<br />
gesetzt.“<br />
Wer, wenn nicht Weer<br />
Die kleine Gemeinde Weer liegt im Bezirk<br />
Schwaz und kann auf eine bemerkenswerte<br />
Geschichte zurückblicken. Schon in<br />
der Bronzezeit (2200–800 v. Chr.) war dieses<br />
Gebiet besiedelt, Funde von Keramikscherben<br />
beweisen dies eindrucksvoll. Klar,<br />
das ist lange her, aber Entwicklung ist in<br />
jeder Zeit wichtig, neue Ideen sind immer<br />
gefragt. Auch Weer machte den Schritt in<br />
die Digitalisierung, setzt nun auf GeOrg.<br />
Bürgermeister Markus Zijerveld, selbst im<br />
IT-Bereich tätig, erklärt die Gründe: „Wir<br />
haben uns die Entscheidung nicht leicht<br />
gemacht, haben ein Jahr lang intensiv<br />
recherchiert. Jetzt haben wir eine Lösung<br />
für die nächsten Jahrzehnte gefunden, die<br />
auf eine gute Grundbasis aufbaut und<br />
erweiterbar ist.“ Um die Gemeindeangestellten<br />
mit dem neuen System nicht zu<br />
überfordern, wurden sie anfangs von der<br />
GemNova begleitet, geschult und unterstützt.<br />
Zentraler Punkt dabei: GeOrg arbeitet<br />
ausschließlich mit den Daten der zentralen<br />
Register, ordnet Gemeindedaten<br />
immer eindeutig zu und verknüpft all diese<br />
Informationen zu rechtskonformen Ergebnissen.<br />
Dadurch entsteht Rechtssicherheit<br />
und eine sinnvolle, effiziente Digitalisierung.<br />
Lans bei Innsbruck<br />
Die Gemeinde Lans liegt nur acht Kilometer<br />
südlich von Innsbruck und überzeugt<br />
mit vielen „Einsern“. Mit Stand 1. Jänner<br />
<strong>2021</strong> lebten nämlich exakt 1111 Personen in<br />
Lans. Seit sechs Jahren ist Benedikt Erhard<br />
hier Bürgermeister, eine fürwahr interessante<br />
Persönlichkeit. Seine grundsätzliche<br />
Frage: „Wie schaffen wir es hier in Lans,<br />
dass mühsam zusammengetragenes Wissen<br />
nicht auf einen Schlag verlorengeht?“<br />
Konkreter Anlass: Eine langjährige Mitarbeiterin<br />
der Gemeinde ging in Pension und<br />
nahm nolens volens auch ihr ganzes Wissen<br />
mit.<br />
Erhard: „Wir haben uns darum mit perso-<br />
nenunabhängigem Wissensmanagement<br />
beschäftigt, mit der Informationsweitergabe<br />
in einer modernen<br />
Gemeinde. Der Schlüssel dazu<br />
war die Digitalisierung, war<br />
GeOrg, war ein System, das sich<br />
heute als absolut richtig herausstellt.“<br />
Fazit: Die Angestellten in<br />
der Gemeinde wissen nun ganz<br />
genau, welche Informationen<br />
für wen in welcher Form und<br />
wann zur Verfügung stehen.<br />
Die Quadratur des Kreises<br />
wurde somit nahezu entschlüsselt.<br />
BENEDIKT ERHARD<br />
Bürgermeister in Lans<br />
(© GemNova)<br />
ZUR AUTORIN<br />
DIPL.-KFR. VERENA KAISER<br />
Verena Kaiser ist Projektverantwortliche<br />
im Team Digitalisierung und seit 2020 bei<br />
der GemNova.<br />
Kontakt: v.kaiser@gemnova.at