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HANSA 02-2019

Nord-Ostsee-Kanal | MSC Zoe | Reefer-Report | Nordfrost | MacGregor | Neues Bergungsmanöver | Ships made in Germany 2018 | Havarien & Brandschutz | Rudolf A. Oetker

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Schifffahrt | Shipping<br />

Reefer-Carrier bangen um letzte Nischen<br />

Neue Treibstoffbestimmungen ab 2<strong>02</strong>0 drohen Verlagerung von Reefer-Frachtgut in<br />

Container noch zu beschleunigen. Spezial-Carrier Baltic Shipping/Cool Carriers hält mit<br />

weiteren Neubauten dagegen, schreibt Michael Hollmann<br />

Für die Kühlschifffahrt dürfte der<br />

Wettbewerbsdruck im Laufe dieses<br />

Jahres drastisch zunehmen. Mit dem erwarteten<br />

Anstieg der Bunkerpreise im<br />

Zuge der Umstellung auf schwefelarmen<br />

Treibstoff (0,5%) per Anfang 2<strong>02</strong>0 wird es<br />

den spezialisierten Carriern noch schwerer<br />

fallen, sich gegen die Containerlinien<br />

zu behaupten. Grund dafür ist der relativ<br />

hohe Verbrauch der Kühlschiffe, die<br />

zumeist deutlich kleiner als Containerfrachter<br />

sind und zudem mit höherer<br />

Geschwindigkeit fahren. Das seit Jahren<br />

niedrige Frachtratenniveau für verderbliche<br />

Ware werden viele von ihnen kaum<br />

noch durchhalten können, wenn die Kosten<br />

für Treibstoff wie befürchtet kräftig<br />

anziehen.<br />

Laut der jüngsten »Reefer Analysis«<br />

der niederländischen Marktforschungsfirma<br />

Dynamar liegt der Durchschnittsverbrauch<br />

der Kühlschiffe über alle Größenklassen<br />

hinweg bei 3,25 kg Brennstoff<br />

pro Tonne Tragfähigkeit (tdw) gegenüber<br />

nur 2,5 kg pro tdw auf Containerschiffen.<br />

Diese Differenz wirkt sich kostenmäßig<br />

abhängig vom Treibstoffpreisniveau<br />

mehr oder weniger drastisch aus.<br />

Schätzungen zufolge wird der schwefelarme<br />

Bunker pro Tonne rund 200 $ teurer<br />

sein als der heutige Treibstoff mit maximal<br />

3,5% Schwefelgehalt. »Das Ergebnis<br />

könnte sein, dass Reefer-Reedereien sich<br />

aus dem Geschäft zurückziehen und ihre<br />

Schiffe zur Verschrottung verkaufen, weil<br />

der Betrieb für sie nicht mehr wirtschaftlich<br />

durchführbar ist«, warnt Dynamar.<br />

Aller Wahrscheinlichkeit nach stehe der<br />

Kühlschifffahrt angesichts der neuen<br />

IMO-Bestimmungen zum Schwefelgehalt<br />

eine zwei- bis dreijährige Phase intensiver<br />

Verschrottungen bevor. Bis 2030 dürfte<br />

sich die konventionelle Reefer-Flotte<br />

abermals halbieren, prognostiziert Dynamar<br />

– auf eine Gesamtkapazität von<br />

dann nur noch 87,5 Mio. cbft beziehungsweise<br />

knapp 2 Mio.tdw. Damit würde<br />

die konventionelle Kühlschifffahrt vollends<br />

in der Bedeutungslosigkeit versinken.<br />

2017 entfiel auf sie immerhin noch<br />

rund ein Fünftel des weltweiten Reefer-<br />

Ladungsaufkommens, der Großteil wird<br />

schon seit rund zehn Jahren in Kühlcontainern<br />

mit Containerschiffen befördert.<br />

Impressionen Neubau »Cool Express«: Erster Jumbo-Neubau<br />

(880.000 cbft) wurde im Herbst 2018 abgeliefert. Zweiter folgt<br />

im Februar. 4 zusätzliche Einheiten wurde gerade geordert<br />

40 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang – <strong>2019</strong> – Nr. 2

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