III - CCA Monatsblatt
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Titel Titel<br />
Kunst auf 3950 Metern<br />
Martín Baltazar Poma – Skulpteur<br />
Kennengelernt habe ich Martín Baltazar Poma in San Miguel inmitten des<br />
Alasitas-Gewusels. Mit seinen stilisierten Figuren von Cholitas, Müttern<br />
mit Kindern, Paaren und Familien aus hellem Marmor fiel er deutlich aus<br />
dem Rahmen. Ich kaufte ein paar Figuren für uns und als Geschenke und<br />
bekam so eine Visitenkarte von ihm. Ein paar Monate später fuhren wir zu<br />
seiner Werkstatt, um noch ein weiteres Geschenk zu kaufen. Dort fanden<br />
wir noch andere sehr schöne Skulpturen – einen Stier und einen weiblichen<br />
Torso. Martín war sehr gesprächig und erzählte uns von seinem Werdegang<br />
und seiner Liebe zur Kunst. Er kennt eine Stelle am Mururata wo er Marmor<br />
und Marmolin für seine Werke selbst bricht und in die Werkstatt bringt. Da<br />
die Stelle nur zu Fuß zugänglich ist, sind seine Werke meist eher klein.<br />
Martín Baltazar Poma wurde 1974 in La Paz geboren und hat an<br />
der Escuela de Bellas Artes in La Paz studiert. Schon bald entdeckte er<br />
seine Vorliebe für die plastische Kunst. Inzwischen arbeitet er seit mehr<br />
als fünfzehn Jahren als Skulpteur. Martín liebt die schöne Maserung des<br />
Marmors, und er möchte mit seinen Werken die dem Material innewohnende<br />
Schönheit den Menschen nahe bringen. Seine Inspiration findet er in seiner<br />
unmittelbaren Umgebung. Er bevorzugt die Darstellung von Menschen in<br />
ihrer familiären Situation. Daher sieht man bei ihm viele Skulpturen, die<br />
Mutter und Kind und auch Liebespaare darstellen. Er möchte nicht zu sehr<br />
stilisieren, trotzdem gibt es einige bemerkenswerte abstrakte Darstellungen<br />
von ihm. Einige davon kann man im Museum für Zeitgenössische Kunst<br />
und im Hotel Europa in La Paz sehen.<br />
Außerdem fertigt er Skulpturen als Preise für verschiedene Auftraggeber<br />
an: seit drei Jahren den “Premio al Periodismo” für die Bank “BISA”,<br />
den von der Camera Nacional de Industrias vergebenen Preis für soziale<br />
Verantwortung von Unternehmen (Nacional a la responsabilidad social<br />
empresarial), für die Empresa minera INTI Raymi S.A. und andere.<br />
Man kann zu ihm auch als Privatperson mit eigenen Wünschen gehen:<br />
er fertigt Skulpturen nach fremden Ideen an – denn von seiner Kunst allein<br />
kann er nicht leben. Allerdings werden auch diese Werke von seiner ganz<br />
speziellen Handschrift geprägt sein. Seine letzten Auftragsarbeiten waren<br />
der Kopf einer Frau in schwarzem Granit für einen US-Amerikaner und<br />
eine weiße Marmorkatze für unsere Tochter. Für die Zukunft wünscht er<br />
sich Ausstellungen im Ausland. Schließlich sei das Interesse der Bolivianer<br />
an plastischer Kunst nicht sonderlich ausgeprägt, meint er.<br />
„Kunst in La Paz“ 10<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 3/2012 <strong>Monatsblatt</strong> 3/2012<br />
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„Kunst in La Paz“