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KEM Konstruktion 01-02.2022

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» Simulation hat auch ihre<br />

Grenzen. Denn wenn man ein<br />

Teil als Prototypen fertigt,<br />

können dessen Eigenschaften<br />

zum Schluss doch etwas<br />

von der Simulation abweichen.«<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die spannende Frage ist jetzt,<br />

was der Anwender mit den so gewonnenen Daten<br />

machen kann?<br />

Kronmüller: Im Antriebstrang, direkt an der Kupplung,<br />

erfassen wir Parameter wie Drehmoment, Drehzahl,<br />

Vibration oder Zug- und Druckkräfte, woraus<br />

Lastkollektive entstehen. Mittlerweile liefert jedes<br />

Bauteil Daten und meistens wird der Anwender mit<br />

diesen Daten allein gelassen. Typischerweise erhält<br />

der Anwender so Excel-Tabellen mit Daten und Mitarbeitende<br />

versuchen, diese auszuwerten und einen Algorithmus<br />

zu entwickeln, um Voraussagen treffen zu<br />

können – im Sinne da könnte etwas passieren, da passiert<br />

etwas oder da ist schon etwas passiert. Und genau<br />

diesen Ansatz möchten wir – zusammen mit einigen<br />

unserer Kunden – in speziellen Business Cases<br />

verfolgen. In Frage kommen Kunden, die mit Hilfe von<br />

Lastkollektiven feststellen möchten, was in ihren Anlagen<br />

passiert. Fragestellungen lauten dann beispielsweise<br />

mit Blick auf ein Lastkollektiv: Welches Bauteil<br />

trägt dazu bei, dass ein Drehmomentanstieg kurzzeitig,<br />

alle 10 Minuten oder ständig vorkommt? Über eine<br />

Software beziehungsweise einen Algorithmus lassen<br />

sich diese Informationen auswerten und man<br />

kann sagen: Wenn das und das in deiner Anlage passiert,<br />

dann ist zu vermuten, dass dein Getriebe verschleißen<br />

wird, weil ständig eine höhere Belastung<br />

der Zahnräder besteht, oder es entsteht ein Lastkollektiv,<br />

das darauf hinweist, dass eine Lagererwärmung<br />

auftreten wird etc.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie wollen also für bestimmte<br />

Anwendungsfälle Analysen vorab liefern, die sich in<br />

vergleichbaren Situationen dann nutzen lassen?<br />

Kronmüller: Das ist das Ziel – wir wollen in ganz<br />

speziellen Bereichen den Kunden unterstützen und<br />

ihn nicht mit dem Bauteil allein lassen. Dazu arbeiten<br />

wir hier mit unserem Partner Core Sensing zusammen,<br />

mit dem wir auch die Sensortechnik entwickelt<br />

haben. Zur Analyse der Anwendungsfälle schauen wir<br />

uns eine komplette Anlage an und entwickeln zusammen<br />

mit unserem Kunden und unserem Partner eine<br />

angepasste Lösung für seinen speziellen business case<br />

um abzubilden was in seiner Anlage beziehungsweise<br />

in seinem Antriebsstrang passiert oder passieren<br />

wird. Zugegeben, das ist etwas abstrakt, aber es<br />

betont den angesprochenen Engineering-Gedanken.<br />

Auch bei uns selbst hat es eine gewisse Zeit gedauert,<br />

zu verstehen, dass es nicht immer damit getan ist,<br />

einfach eine IIoT- bzw. Plug&Play-fähige Komponente<br />

zu liefern. Kleinere Maschinen- und Anlagenbauer<br />

können sich nicht unbeschränkt IIoT-Digitalisierungsspezialisten<br />

leisten, die mittels Algorithmen Maschinen-<br />

oder Steuerungsdaten auswerten können. Genau<br />

hier wollen wir gemeinsam mit unserem Partner<br />

in Zukunft ansetzen. Will heißen: Wir erarbeiten den<br />

Frank Kronmüller,<br />

Managing Director,<br />

R+W Antriebselemente<br />

Bild: R+W Antriebselemente<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 15

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