KEM Konstruktion 01-02.2022
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Vivien Hillmann,<br />
Requirements<br />
Engineering Expert bei<br />
der Claas KGaA mbH,<br />
Harsewinkel.<br />
Bild: Claas<br />
»Dass sich der geleistete Aufwand zu Beginn<br />
eines Projektes in späteren Projektphasen<br />
durch verringerten Änderungsaufwand<br />
ausgleicht, ist leicht zu kommunizieren –<br />
gespürt wird dies allerdings erst einige Zeit<br />
nach Projektstart.«<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Eingangs erwähnten Sie bereits,<br />
dass das Mindset des Entwicklungsteams eng<br />
mit seinen Methoden, Prozessen und IT-Werkzeugen<br />
verzahnt werden sollte, um Schwierigkeiten<br />
bei der erfolgreichen Nutzung des SE zu vermeiden.<br />
Welche Probleme gilt es darüber hinaus zu<br />
meistern und wie gehen Sie diese an?<br />
Hillmann: Momentan arbeiten wir intensiv an der<br />
Einordnung der Methodentheorie in den vorhandenen<br />
Claas-Produktentwicklungsprozess, kurz CPDP.<br />
Für unsere Entwicklungsprojekte ist der CPDP ein<br />
wichtiger Anker. SE muss daher im Einklang zu unserem<br />
CPDP stehen, was durchaus zu Herausforderungen<br />
führt. Am Beispiel Requirements Engineering<br />
funktioniert die Einordnung der Methodik in den<br />
CPDP recht gut. Herausfordernd ist in unserem Fall<br />
eher die Kommunikation dieses Zusammenspiels. Der<br />
CPDP wurde letztes Jahr komplett überarbeitet, die<br />
Entwicklungsprojekte müssen sich daher mit seiner<br />
angepassten Struktur vertraut machen. Dazu kommt<br />
die Einführung von SE-Themen. Das ist auf den ersten<br />
Blick viel Veränderung, die angenommen werden<br />
muss.<br />
Die Einführung von SE führt zusätzlich dazu, dass<br />
viel Frontloading und Konzeptionierung in frühen<br />
Projektphasen erfolgt. Dieser eventuell erhöhte Aufwand<br />
am Anfang eines Projektes muss kommuniziert<br />
werden. Ziel ist es, dass sich der geleistete Aufwand<br />
zu Beginn eines Projektes in späteren Projektphasen<br />
durch verringerten Änderungsaufwand ausgleicht.<br />
Diesen essentiellen Benefit zu kommunizieren ist<br />
leicht – gespürt wird dieser allerdings erst einige Zeit<br />
nach Projektstart. Häufig zeigt sich der positive Effekt<br />
auch erst zum Ende des Projektes, so dass man<br />
insbesondere am Anfang häufig auf Gegenwehr in<br />
den Projekten stößt. Hier versuchen wir durch die<br />
Einordnung der SE-Prozesse in den CPDP Vorbehalten<br />
entgegen zu wirken und die Benefits von SE<br />
deutlich heraus zu arbeiten.<br />
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