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Philosophie - Gymnasien in Rheinland-Pfalz

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nomenologischen Denkmethode oder die analytische <strong>Philosophie</strong> zur analytischen<br />

Denkmethode, da <strong>in</strong> ihnen <strong>in</strong> besonders typischer Weise bestimmte Denkmethoden<br />

zum Ausdruck kommen oder favorisiert werden, und zwar h<strong>in</strong>sichtlich der jeweiligen<br />

Argumentationsweise, der sprachlichen Diktion und der gesamten geistigen Grundhaltung.<br />

Entsprechend br<strong>in</strong>gt beispielsweise die dialektische Denkrichtung <strong>in</strong> besonders<br />

typischer Weise die dialektische Denkmethode zum Ausdruck. Diese Denkmethoden<br />

kommen aber auch <strong>in</strong> anderen Denkrichtungen zum Tragen, weil jede Denkrichtung<br />

sich immer auch e<strong>in</strong>er Pluralität von Denkmethoden bedient. Im philosophiedidaktischen<br />

Ansatz von J. ROHBECK (bzw. von E. MARTENS) geht es nun darum, das didaktische<br />

Potenzial der Denkmethoden (Denkstile) für den Unterricht fruchtbar zu machen,<br />

<strong>in</strong>dem Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler lernen, die <strong>in</strong>tuitiv „schon immer“ auch von ihnen<br />

verwendeten Denkmethoden als Denkmethoden des <strong>Philosophie</strong>rens zunehmend bewusster<br />

wahrzunehmen und <strong>in</strong> der Partizipation an philosophischen Diskursen auch<br />

zunehmend bewusster und souveräner anzuwenden. Diese zu erwerbenden Kompetenzen<br />

befähigen beispielsweise zum<br />

� Analysieren (etwa von Begriffen, Sachverhalten oder Problemstellungen)<br />

� Konstruieren (etwa e<strong>in</strong>er Argumentationssequenz oder e<strong>in</strong>es Begriffs)<br />

� Wahrnehmen von Phänomenen (etwa e<strong>in</strong>es verkl<strong>in</strong>genden Tons oder von<br />

Angst oder Sorge)<br />

� Verstehen (als Horizontverschmelzung der eigenen Position mit anderen)<br />

� Gestalten (etwa als ästhetische Verdichtung, Assoziieren, Gedankenexperiment,<br />

Spekulieren)<br />

Im Laufe des Oberstufenunterrichtes sollten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit philosophischen<br />

Positionen verschiedener Denkrichtungen im problemgeschichtlichen Kontext<br />

konfrontiert werden, um durch e<strong>in</strong>en immer weiter anwachsenden Reflexionshorizont<br />

genu<strong>in</strong>e Denkmethoden verschiedener philosophischer Denkrichtungen bewusst<br />

wahrzunehmen und zunehmend <strong>in</strong> der Lage zu se<strong>in</strong>, diese auch <strong>in</strong> eigenen Reflexionshandlungen<br />

bewusst anzuwenden.<br />

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