Philosophie - Gymnasien in Rheinland-Pfalz
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Die geschichtliche Bed<strong>in</strong>gtheit auch des aktuellen <strong>Philosophie</strong>rens wird den Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schülern transparent, <strong>in</strong>dem sie lernen, Kont<strong>in</strong>uität und Diskont<strong>in</strong>uität philosophiegeschichtlicher<br />
Entwicklungen wahrzunehmen, um so zunehmend <strong>in</strong> kompetenter<br />
Weise an philosophischen Diskursen partizipieren und e<strong>in</strong>e prozessuale<br />
Selbstverortung vornehmen zu können (vgl. 1.2, 2.5).<br />
Die Fachlehrkräfte bestimmen <strong>in</strong> eigener Verantwortung und mit Blick auf die Lerngruppe,<br />
ggf. auch <strong>in</strong> Absprache mit dieser, die Verteilung der verb<strong>in</strong>dlichen Inhalte<br />
über die Kurshalbjahre (vgl. 3.4). Bei der Bearbeitung sollte grundsätzlich darauf geachtet<br />
werden, e<strong>in</strong>erseits Bezüge zwischen ausgewählten Positionen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
Arbeitsbereichs herzustellen und andererseits die Arbeitsbereiche untere<strong>in</strong>ander zu<br />
verknüpfen (Erkennen analoger Denkansätze, Vergleiche, kontrastierende Gegenüberstellungen<br />
etc.). Problemstellungen von ausgewählten Positionen sollten demnach<br />
nicht nur mit Positionen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Arbeitsbereichs <strong>in</strong> Bezug gesetzt, sondern<br />
darüber h<strong>in</strong>ausgehend <strong>in</strong> der Diskussion philosophischer Problemstellungen<br />
auch anderer Arbeitsbereiche unter anderer Perspektive erneut reflektiert werden.<br />
Problemstellungen, die im Kontext bestimmter Arbeitsbereiche auftauchen, könnten<br />
demnach auch <strong>in</strong> anderen Arbeitsbereichen, ggf. auch unter anderen Perspektiven,<br />
erneut reflektiert werden. Das re<strong>in</strong> additive Ane<strong>in</strong>anderreihen von e<strong>in</strong>zelnen Positionen<br />
wird dem Bildungsanspruch und der Zielsetzung des Oberstufenunterrichts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Leistungskurs <strong>Philosophie</strong> nicht gerecht. Die ausgewählten Positionen der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Arbeitsbereiche können sowohl <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Kurshalbjahres als auch über<br />
mehrere Kurshalbjahre verteilt werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, gezielt die Bearbeitung<br />
von Positionen an die Bearbeitung von Positionen anderer Arbeitsbereiche<br />
anzub<strong>in</strong>den. So könnten beispielsweise zwei Positionen des Arbeitsbereichs<br />
Ethik <strong>in</strong> 11.1 bearbeitet, dabei grundsätzliche Problemstellungen der Ethik reflektiert<br />
und die zwei Positionen mite<strong>in</strong>ander verglichen werden. Die dritte verb<strong>in</strong>dlich zu bearbeitende<br />
Position der Ethik könnte aber <strong>in</strong> 12.2 bearbeitet werden, um diese gezielt<br />
mit Problemreflexionen der Rechtsphilosophie zu verknüpfen. Dieses Vorgehen erleichtert<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern, philosophische Fragen, die zugleich verschiedenen<br />
Arbeitsbereichen zugeordnet werden können, <strong>in</strong> ihrer philosophischen Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />
zu erkennen und entsprechend zu reflektieren. So kann zum Beispiel<br />
die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Frage nach der Willensfreiheit des Menschen als e<strong>in</strong>e<br />
Problemstellung des Arbeitsbereichs Ethik identifiziert werden, aber auch als<br />
Problemstellung des Arbeitsbereichs Rechtsphilosophie und folglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Unterrichtsreihe<br />
zu diesem Arbeitsbereich e<strong>in</strong>gebunden werden. Falls philosophische<br />
Ganzschriften zur Bearbeitung ausgewählt werden, sollten bei der Bearbeitung nach<br />
Möglichkeit verschiedene Arbeitsbereiche mite<strong>in</strong>ander verknüpft werden (vgl. dazu<br />
die unterrichtspraktischen H<strong>in</strong>weise <strong>in</strong> der Handreichung zum Lehrplan).<br />
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