Philosophie - Gymnasien in Rheinland-Pfalz
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Unterrichtspraktische H<strong>in</strong>weise<br />
Zahlreiche H<strong>in</strong>weise für den Unterricht wie z. B. zu philosophischen Ganztexten,<br />
Textauszügen, geeigneten Bildern, literarischen Texten, Filmen, bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der<br />
Handreichung zu diesem Lehrplan.<br />
Vernetzung mit Denkmethoden<br />
Folgende Möglichkeiten der Vernetzung des Arbeitsbereichs mit Denkmethoden bieten<br />
sich beispielsweise an:<br />
− Analytische Denkmethode: z. B. historisch-begriffliche Analysen von „Zeit“,<br />
„Prozess“, „immanentes Gesetz“ (hier könnte auch geschichtsphilosophisch problematisiert<br />
werden, ob und <strong>in</strong>wiefern Geschichtsphilosophie nur dann den Anspruch<br />
auf Wissenschaftlichkeit erheben kann, wenn Pr<strong>in</strong>zipien und Gesetze von<br />
Geschichtsverläufen „entdeckt“ werden können, z. B. Dialektik, Kausalität)<br />
− Phänomenologische Zugänge (präsentativ oder diskursiv): Zeiterfahrungen,<br />
Zeitvorstellungen, Zeitbewusstse<strong>in</strong>, „me<strong>in</strong>e Geschichte“ <strong>in</strong> „me<strong>in</strong>er Zeit“, Vergangenheit<br />
und me<strong>in</strong>e Vorstellungen davon, persönliche Deutung (Relevanz für me<strong>in</strong><br />
eigenes Leben) von Bildern, Fotografien etc., Textpassagen, persönlicher Kommentar<br />
zu MARCEL PROUST (Madele<strong>in</strong>e), Betrachtung der Materialien vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
eigener Rezeptionserfahrungen oder persönlicher Erkenntnisneugierde,<br />
Aufzeigen des Erkenntnis<strong>in</strong>teresses an Geschichtsphilosophie (welche im Kurs<br />
aufgeworfenen Fragen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>teressant und warum?)<br />
− Dialektische Denkmethode: z. B. Vergleich der dialektischen „Denkstile“ von<br />
MARX und HEGEL<br />
− Dekonstruktivistische Denkmethode: bearbeitete Texte „aufbrechen“, beispielsweise<br />
e<strong>in</strong>en Textausschnitt aus KANTs Schrift Mutmaßlicher Anfang der<br />
Menschengeschichte (z. B. der Gedanke des Erwachens der Vernunft am Anbeg<strong>in</strong>n<br />
der Menschengeschichte), „Randaussagen“ des Textes aufgreifen, kommentieren,<br />
implizite Aussagen explizieren (z. B. zum Verhältnis von Mensch und Tier<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Menschengeschichte – Mensch zum Schaf: „Der Pelz, den du<br />
trägst, hat die Natur für mich gemacht“ – Beg<strong>in</strong>n der Geschichte – der Mensch,<br />
entlassen aus dem Mutterschoße der Natur)<br />
54 GESCHICHTSPHILOSOPHIE