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Philosophie - Gymnasien in Rheinland-Pfalz

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spruch; so können beispielsweise klassische Gottesbeweise auf den Prüfstand<br />

gestellt werden. E<strong>in</strong>e selektive Lektüre der Transzendentalen Dialektik der Kritik<br />

der re<strong>in</strong>en Vernunft bietet sich im Kontext e<strong>in</strong>er solchen dialektischen Erprobung<br />

der spekulativen Vernunft an. Die s<strong>in</strong>nliche Gewissheit aus HEGELS Phänomenologie<br />

des Geistes ist e<strong>in</strong> Text, <strong>in</strong> der die Gewissheit der S<strong>in</strong>nlichkeit unter Anwendung<br />

der dialektischen Methode aufgehoben wird. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

sollten den Text nicht e<strong>in</strong>fach nachvollziehen, sondern Teile der Argumentation<br />

antizipieren, also zu der These der s<strong>in</strong>nlichen Gewissheit e<strong>in</strong>e Antithese<br />

formulieren.<br />

− Dekonstruktivistische Denkmethode: Aufgebrochen werden können Bedeutungen<br />

von Begriffen zum Beispiel dadurch, dass man sie aus Kontexten herauslöst,<br />

um sie <strong>in</strong>haltlich zu verändern. In der Wissenschaftslehre aus dem Jahre<br />

1805 (Anmerkung zur 3. Stunde) formuliert FICHTE: „Das Absolute selbst<br />

nemlich läßt sich nur (<strong>in</strong>) der Relation auf das Relative denken.“ Dies ist Beispiel<br />

e<strong>in</strong>er Begriffsdekonstruktion, die auch Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler vornehmen<br />

können. Begriffe können gerade dadurch Kontur gew<strong>in</strong>nen, dass man sie verfremdet,<br />

<strong>in</strong> andere Kontexte br<strong>in</strong>gt, ihre Inhalte erweitert oder eben entscheidend<br />

verändert.<br />

Verknüpfung der Arbeitsbereiche<br />

Der Arbeitsbereich Metaphysik bietet vielfältige Möglichkeiten der Verknüpfung mit<br />

anderen Arbeitsbereichen. So kann zum Beispiel die <strong>Philosophie</strong> HEGELs Gegenstand<br />

von Metaphysik und Geschichtsphilosophie se<strong>in</strong>. Sehr starke Berührungspunkte<br />

ergeben sich vor allem auch mit der Ästhetik. So kann zum Beispiel<br />

die Ästhetik SCHOPENHAUERs auf ihre metaphysischen Implikationen h<strong>in</strong> befragt<br />

werden. In Bezugnahme auf den Arbeitsbereich Ethik kann beispielsweise erörtert<br />

werden, ob das Wertefundament ethischer Pr<strong>in</strong>zipien metaphysisch begründet<br />

werden kann oder muss.<br />

METAPHYSIK 69

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