Patienten taxieren und Gewinn optimieren? - beim BDI

BDI aktuell
In der Bundesärztekammer
macht sich derzeit eine neue,
unheilvolle Vorgehensweise
breit: die Bedienung (ja bis hin
zur Unterwerfung) aktueller
sozialrechtlicher Vorgaben unter
Verbiegung bis Verfälschung
von berufsrechtlich bislang anerkannten
Prinzipien. Dies
nennt man heute üblicherweise
„Paradigmenwechsel“. Die
Vorarbeiten zur Novellierung
der Weiterbildungsordnungen
für Innere Medizin und Allgemeinmedizin
zeigen dies in erschreckendem
Ausmaß. Auf
dem letztjährigen Deutschen
Ärztetag vom Mai in Rostock
wurde gegen den heftigen Widerstand
des Berufsverbandes
Deutscher Internisten ein Strukturmodell
für eine gemeinsame
Weiterbildung zu einem Facharzt
für Innere und Allgemeinmedizin
beschlossen, das das
bisherige Berufsbild des Internisten
ohne Schwerpunkt in der
Zukunft ersetzen soll und die
Schwerpunkte der Inneren
Medizin als eigene Gebiete verselbstständigt.
Der Ärztetag hat
dem Vorstand der Bundesärztekammer
den Auftrag erteilt,
hierfür die inhaltliche Ausgestaltung
zu erarbeiten, d.h.
2 BDI aktuell 02-2003
Zur Lage
IMPRESSUM
Berufsverband
Deutscher Internisten e.V.
Präsident: Dr. med. Gerd Guido Hofmann
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden
Telefon 0611 / 181 33-0
Telefax 0611 / 181 33-50
Redaktion: Dr. med. Ludger Beyerle (BY), Mülheim an der Ruhr (v. i. S. d. P.)
Hauptgeschäftsführer: Maximilian G. Broglie, Wiesbaden
Ärztlicher Geschäftsführer: Prof. Dr. med. Peter Knuth, Wiesbaden
Anzeigen: Ingrid Schneider
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2002
Druck: Druckhaus Diesbach GmbH, 69469 Weinheim
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
dieser Zeitung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinn der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann von der Redaktion
keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender
im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.
Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.
Hausärztlich vergütete Internisten
sozusagen das Pferd von hinten
aufzuzäumen.
Der Berufsverband Deutscher
Internisten e.V. und die Deutsche
Gesellschaft für Innere
Medizin e.V. haben nach Aufforderung
durch die Bundesärztekammer
im August ihren
Vorschlag für die medizinischinhaltliche
Ausgestaltung einer
künftigen internistischen Weiterbildung
übermittelt. In einem
kleinen Arbeitsausschuss
der Bundesärztekammer wurden
diese Inhalteunverändert
als notwendigeVoraussetzung
für
die künftige
Basisversorgung
von Patienten
mit internistischen
Erkrankungen
mit den Vertretern
der
Allgemeinmedizin
unter
Mitwirkung
des Bundes-
Dr. med. Gerd Guido Hofmann
Präsident
verbandes Hausärztlicher Internisten
e.V. konsentiert.
BDI e.V. und DGIM e.V. haben
nie einen Zweifel daran
gelassen, dass eine abschließende
Prüfung nach Erwerb dieser
allgemeinen internistischen Inhalte
unabänderlich auch in
Zukunft die Voraussetzung zur
Zulassung zur Prüfung in einem
der acht internistischen Schwerpunkte
sein muss, d.h. im Klartext,
dass eine Zerschlagung des
integrativen internistischen Berufsbildes
in
die internistischenSchwerpunkte
als eigenständige
Gebiete mit
uns nicht zu
machen ist.
Es geht jetzt
darum, dass
die bei der
Bundesärztekammerformulierten
und
konsentierten
Inhalte der
Weiterbildung
Kontakt mit dem BDI e.V.
in allgemeiner Innerer Medizin
so in Zeit, Ort und Qualität
erlernt werden, dass der Titel
„Innere Medizin“ gerechtfertigt
ist. Dies ist innerhalb der Vorgaben
des Rostocker Strukturbeschlusses
nicht möglich. An
der Annahme der Allgemeinmedizin,
dies sei möglich, zeigt
sich die unterschiedliche Methodik
und Methodenkritik von
Allgemeinmedizin und Innerer
Medizin: In einer Mindestzeit
von zwei Jahren strukturierter
stationärer Weiterbildung und
einem Rest von mehr oder
weniger vagem „Learning by
doing“ sind die konsentierten
Weiterbildungsinhalte nicht erwerbbar,
wenn wir auch in
Zukunft eine internistische Patientenversorgung
auf dem hohen
qualitativen Niveau von
heute wollen – selbstverständlich
auch im derzeit vom Sozialrecht
vorgegebenen hausärztlichen
Versorgungsbereich.
Das derzeit gültige
Sozialgesetzbuch V setzt
nirgends einen einheitlich weitergebildeten
Hausarzt voraus:
Nach § 73 nehmen an der hausärztlichen
Versorgung teil: Allgemeinmediziner,Kinderärzte
und Internisten ohne
Korrespondenzanschrift für Zuschriften
BDI e.V.
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden
oder
Postfach 15 66, 65005 Wiesbaden
Telefonnummern
BDI e.V. Zentrale 0611 / 181 33-0
BDI e.V. Mitgliederverwaltung 0611 / 181 33-19 od. 20
BDI e.V. Kongressabteilung 0611 / 181 33-22 od. 24
Telefax-Anschlüsse
BDI e.V. Zentrale 0611 / 181 33-50
BDI e.V. Mitgliederverwaltung 0611 / 181 33-23
BDI e.V. Kongressabteilung 0611 / 181 33-23
BDI im Internet http://www.bdi.de
E-Mail info@BDI.de