Patienten taxieren und Gewinn optimieren? - beim BDI

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BDI aktuell Gesundheitswesen Medizin Neue Überlebens-Philosophie für die Krankenhäuser Freiwillige voran – dieser alte Militärspruch gilt seit dem 1. Januar 2003 für deutsche Krankenhäuser. Der Freiwilligkeit wurde finanziell auf die Sprünge geholfen: Krankenhäuser mit der neuen pauschalen DRG- Abrechnung werden im Jahr 2003 teilweise von der Null- Runde ausgenommen (wir berichteten dazu ausführlich in BDI aktuell 1/2003, S. 8: „Ministerin an Krankenhäuser: Es gibt sogar mehr Geld“). Die DRG-Verschlüsselung der Patienten weist verblüffende Ähnlichkeit mit dem Kostenanschlag einer Autoreparatur auf. In beiden Fällen lässt sich aus mehrstelligen Zahlen- und Buchstaben-Kombinationen der erforderliche Reparaturaufwand ersehen. Es wäre kein Wunder, wenn die Werkstatt- Denke auch zur Frage „Lohnt das noch?“ in die Krankenhäuser gepresst würde. Anders herum: 6 BDI aktuell 02-2003 Patienten taxieren und Gewinn optimieren? Abteilungen, die ihre Patienten nicht taxieren und die Abrechnung nicht zur Chefsache machen, können wissenschaftlich hochrangig sein, aber wirtschaftlich scheitern. Die geradezu abenteuerliche DRG-Entstehungsgeschichte ist ein Nährboden für Zweifel jeder Art. Die australischen Codier-Algorithmen sind nicht einmal im Erfinderland vollständig implementiert. Für die deutsche Selbstverwaltung (Krankenhäuser, Krankenkassen) galten die DRG als undurchführbar – zumindest auf die Schnelle des Jahres 2003 – und wurden daher vom Ministerium in einem beispiellosen Husarenstück als Ersatzvornahme dekretiert. Das Ministerium aber hat noch nie eine pauschalierte Gebührenordnung für Krankenhäuser erarbeitet. Die DRG sind – salopp gesprochen – das Produkt einer praxisfernen ministerialenSelbsterfahrungsgrup- Medizin Recht Arbeitsbeschaffung für Gerichte Wohlgemerkt: Es ist zurzeit nur ein Entwurf des Bundesjustizministeriums. Er soll aber noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. (...) Unter dem Vorwand, eine EG-Richtlinie umzusetzen, hat man ein Gesetz vorgeschlagen, in dem es wörtlich heißt: „Niemand darf aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität bei der Begründung, Beendigung und Ausgestaltung von pe, auch wenn externer Institutsverstand hinzugezogen wurde. Die Erfahrungen der Vertragsärzte mit neuen EBM- Strukturen und deren erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen lassen für die DRG ausschließlich Schlechtes erwarten. Die Frage ist nur, wen es trifft. Das DRG-Schicksal kann paradoxerweise die Krankenhäuser reich und die Kassen arm werden lassen, aber auch das Gegenteil bewirken. Alles hängt davon ab, wie die DRG angewandt werden – und das kann niemand vorhersehen. Ob die Totalumstellung eines höchst komplexen Regelwerkes durch die einsame Verordnung ungeübter Ministerialbürokraten verantwortbar ist, darf erheblich bezweifelt werden. Einen erwischt es in jedem Fall: den Patienten. Schließlich steht er im Mittelpunkt, da- Das immer noch geplante Antidiskriminierungsgesetz Verträgen, die öffentlich angeboten werden, ... unmittelbar oder mittelbar benachteiligt oder belästigt werden (Benachteiligungsund Belästigungsverbot).“ Man kann unterstellen, dass die überwältigende Mehrheit der Deutschen auch ohne ein solches Gesetz schon auf Grund unserer Verfassung – Art. 3 – solche Benachteiligungen nicht vornimmt. Sie wären auch zu verurteilen. Die Formulierungen des Ministeriums zielen unter anderem auf die Mietverträge. Eine unmittelbare Benachteiligung soll vorliegen, wenn eine Person auf Grund eines der bezeichneten Merkmale in einer vergleichbaren Situation eine weniger günstige Behandlung als eine andere Person erfährt, erfahren hat oder erfahren würde. (…) Der Betroffene muss die Benachteiligung nicht einmal beweisen. Vielmehr muss sein Vertragspartner – also auch der Vermieter – nachweisen, dass er den Betroffenen nicht benachteiligt hat. Der Gesetzentwurf gibt dem Betroffenen einen Anspruch auf Folgenbeseitigung und/oder Schadensersatz. mit stets im Weg und ist Zielscheibe aller Unbilden. Diese Feststellung ist nicht härter als die Wirklichkeit. Als Schrittmacher der DRG- Dynamik werden sich die Klinik-Aktiengesellschaftenetablieren. Sie betreiben Krankenhäuser schon heute mit Gewinn und zählen zu den drängendsten Befürwortern des neuen Entgeltsystems. So dürfte nicht nur die Werkstattmentalität Einzug in die Krankenhäuser halten, sondern auch das Shareholdervalue-Denken der Firmen und Betreiber. Wie immer das von der Sozialpolitik veranstaltete Humanexperiment ausgehen möge: Der weit überwiegende Teil der Ärzteschaft hat dieser Art von DRG-Wirtschaft stets widersprochen und lehnt die Verantwortung für den wahrscheinlichen Crash ab. (BY) Er bestimmt ausdrücklich, dass auch bestimmte Verbände gegen den angeblich benachteiligendenVertragspartner vorgehen dürfen. Das muss man sich einmal vorstellen: Bei der Vielschichtigkeit unserer Gesellschaft gibt es … immer unterschiedliche Ausgangspunkte bei der Beurteilung, für welchen Vertragspartner sie sich entscheiden. Jeder erfindungsreiche Anwalt, jeder clevere Betroffene kann dann Gründe erfinden, warum eine Benachteiligung vorliege. Er braucht nichts zu beweisen. Der Vertragspartner
Fortsetzung von Seite 6 muss vielmehr das Gegenteil beweisen! Wie im Wettbewerbsrecht, werden sich so genannte Abmahnverbände bilden, die mit kostenträchtigen Unterlassungs- und Entschädigungsforderungen über die Vertragspartner herfallen. (...) Wenn auf diese Weise 35% der Prozesse gewonnen werden, haben der Abmahnverein und der Rechtsanwalt, der Für alle, die in einem Staat der Europäischen Union arbeiten oder sonst wirken wollen wurde auf Initiative der Herren Blair und Santer schon 1998 ein kostenloser Hotline- und Internet- Auskunftsdienst eingerichtet, der von allen 15 EU-Ländern aus anwählbar ist und die Probleme in der europäischen Muttersprache des Anrufers lösen hilft. Die Telefon-Nummer ist leicht zu merken: 00800- 6789 10 11. solche Verfahren betreibt, ihr Geld schon verdient. (…) Was ist, wenn sich ein Vermieter zwischen einem Schwulen und einem Schwarzen entscheiden muss? Wie er es macht, macht er es falsch. Immer hängt der gesetzlich zementierte Verdacht der Benachteiligung wie ein Damoklesschwert über ihm. Hexen mussten die Hexerei gestehen. Wenn sie das nicht Medizin Reise Donnerwetter! Zur Abwechslung... HALALI taten, wurden sie so lange gefoltert, bis sie es taten. Der Gesetzentwurf löst das eleganter. Ein Beweis ist nicht mehr erforderlich, weil der Täter (z.B. der Vermieter) den Beweis seiner Unschuld führen muss. Gewiss, der Gesetzentwurf bestimmt auch, wenn das Vorgehen durch sachliche Gründe gerechtfertigt ist. Das ist aber nach dem ausdrücklichen Wortlaut des Entwurfes nur der Fall, Kostenlose Hotline zu Problemen im EU-Ausland Im Folgenden bringen wir Einzelheiten, die wir von der Internetseite http://europa.eu.int/ europedirect/de/ about_de.html geladen haben. Weitere interessante Netzseiten zur Lösung innereuropäischer Bürgerprobleme: http://europa.eu.int/scadplus/citizens/de/inter.htm und http://europa.eu.int/ comm/internal_market/ solvit/index_de.htm (Red.) Der Krankheit wird gewaltig jetzt Vermittels Treibjagd zugesetzt. Höchst logisch wird von allen -logen Was irgend möglich, einbezogen. Der Psycho-, Uro-, Bakterio-, Laryngo-, Neuro-, Röntgeno- Und viele andere beäugen Die Fährte, sich zu überzeugen, Daß, immer enger schon verbellt, Die Krankheit ausweglos umstellt. Zuletzt wird sie, auf Tod und Leben, Dem Chef zum Abschuß freigegeben. Eugen Roth Was ist Europe Direct? Europe Direct will den Bürgern helfen, Antworten auf ihre Fragen über die Europäische Union zu finden. Dazu gehören gebührenfreie Telefonnummern für jeden Mitgliedstaat, ein Antwortdienst per E-Mail sowie Verweise zu Informations- und Beratungseinrichtungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Europe Direct informiert über Rechte und Möglichkeiten in der EU und wie man sie nutzen kann, bietet die Möglichkeit zum Dialog, beantwortet Ihre Fragen und erteilt Ratschläge. Falls es sich um speziellere Auskünfte handelt, werden Sie an die beste Quelle für Information und Beratung verwiesen. Eu- ULTRASCHALL ist unsere Sache l Sonografie-Systeme l Farbduplex-Systeme l Osteo-Sonometrie 01805/117 117 Infoline zu Ihrer Sonothek (EUR 0,12/Min) neu & gebraucht Weltweit führende Hersteller 19 Sonotheken BDI aktuell wenn sich die Benachteiligung auch durch eine zumutbare Anpassung des Vertrages oder seiner Durchführung nicht vermeiden lässt. Und darüber entscheiden dann Gegenanwalt und Richter. Bei der Unterschiedlichkeit der Rechtsprechung ein zweifelhaftes Szenario. (…) (Richard Streim in: Haus & Grund 6/2002 gekürzt und geringfügig bearbeitet) rope Direct steht den Unternehmen genauso zur Verfügung wie dem Bürger. Welche Informationen bkommen Sie von Europe Direct? Praktische Informationen in Ihrer Landesprache zu zahlreichen Themen, z.B. � wie Sie eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, � was zur Anerkennung von Qualifikationen zu tun ist, � wie man Fahrzeuge anund ummeldet � eine Datenbank „Stellenangebote“ für Arbeitsuchende aus ganz Europa � und vieles andere mehr. Falls Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Recht auszuüben, bitten Sie Europe Direct um Hilfe und berichten Sie über Ihre Erfahrungen. Anzeige www.sonoring.de BDI aktuell 02-2003 7
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