Patienten taxieren und Gewinn optimieren? - beim BDI

BDI aktuell
Medizin infomed Screen
10 Jahre Hepatitis C: Eine eher harmlose Erkrankung?
K Harris HE, Ramsey ME,
Andrews N et al.
Clinical course of hepatitis C virus
during the first decade of
infection: cohort study.
BMJ 2002 (23.Februar); 324:
450-3
Studienziele
Ziel dieser Studie war es, den
Verlauf einer Infektion mit dem
Hepatitis-C-Virus (HCV) bei
einer Gruppe von Personen zu
verfolgen, welche zu einem
bekannten Zeitpunkt damit infiziert
wurden.
Methoden
1995 gab das britische Gesundheitsdepartement
den Auftrag,
Personen zu untersuchen, die vor
Einführung der HCV-Antikörper-
R Smidt N, van der Windt DA,
Assendelft W et al.
Corticosteroid injections,
physiotherapy, or a wait-and-see
policy for lateral epycondylitis: a
randomised controlled trial.
Lancet 2002 (23. Februar): 359:
657-62
Schlussfolgerungen
I. In dieser Studie bewirkten
lokale Kortikosteroid-Injektionen
bei einer lateralen
Epikondylopathie eine schnellere
Linderung der Beschwerden,
waren im Langzeitverlauf
aber einer Physiotherapie
22 BDI aktuell 02-2003
Tests eine Blutkonserve von einem
HCV-Infizierten erhalten
hatten. So konnte eine Gruppe
von Personen identifiziert werden,
für die sich der Zeitpunkt
und die Form der Infektion mit
dem HCV dokumentieren ließ.
Als Kontrollgruppe dienten Personen,
welche ebenfalls Bluttransfusionen
erhalten hatten, jedoch
nicht mit dem HCV infiziert wurden
(HCV-Antikörper-negativ).
Primäre Endpunkte waren eine
klinisch erfassbare Lebererkrankung
und das Überleben 10 Jahre
nach Infektionsbeginn.
Ergebnisse
Zwischen Januar 1995 und
März 1999 konnten 924 HCV-
Infizierte und 475 Nicht-Infizierte
in die Studie eingeschlossen
werden. Seit der Transfusion
Tennis-Ellbogen: Abwartende Haltung
ist gerechtfertigt
unterlegen. Die Langzeitresultate
bei abwartender Haltung
waren nur wenig schlechter
als mit Physiotherapie. Betroffene
sollten umfassend über
die Vor- und Nachteile der
verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten
informiert werden.
(Thomas Weissenbach, CH-Wil)
II. Diese sorgfältig angelegte
Studie eines alltäglichen
Problems in der Sprechstunde
zeigt – für mich überraschend
– deutlich schlechtere
Resultate für die lokalen Steroid-Infiltrationen
bei einer
lateralen Epikondylopathie im
Medizin screen telegramm
R Fiore LD, Ezekowitz MD,
Brophy MT et al.
Departement of Veterans Affairs
Cooperative Studies Program Clinical
Trial comparing combined
warfarin and aspirin with aspirin
alone in survivors of acute myocardial
infarction: primary results
of the CHAMP study.
Circulation 2002 (5. Februar);
105: 557-63
In dieser großen offenen,
aber randomisierten Studie
ergab sich für Personen nach
einem Myokardinfarkt kein
klinischer Vorteil, wenn sie
statt mit Acetylsalicylsäure
allein zusätzlich auch mit ora-
waren bis Studienende bei den
Infizierten durchschnittlich 11,1
Jahre, bei den Kontrollen 11,8
Jahre vergangen. Bei etwa zwei
Dritteln der Infizierten waren
positive HCV-RNA-Tests bekannt,
etwa ein Drittel hatte
erhöhte Leberwerte. 44% waren
biopsiert worden, von diesen
hatten 75% Zeichen einer
chronischen Hepatitis. 117
(13%) der HCV-Infizierten und
43 (9%) Personen der Kontrollgruppe
waren bis Studienende
gestorben. Bei den HCV-Infizierten
standen 25% der Todesfälle
im Zusammenhang mit
einer Lebererkrankung, in der
Kontrollgruppe 2%. Beide Unterschiede
blieben ohne statistische
Signifikanz. Bei 40% der
tödlichen Lebererkrankungen
war ein übermäßiger Alkoholkonsum
bekannt.
Vergleich mit Physiotherapien
oder mit einer abwartenden
Haltung im Langzeitverlauf.
Viele Patientinnen und
Patienten mit einer akuten lateralen
Epikondylopathie fordern
von der Ärztin bzw. vom
Arzt eine rasche Besserung.
Auf Grund der Studie lohnt es
sich längerfristig, mit lokalen
Steroid-Infiltrationen zurückhaltend
zu sein. Falls eine Infiltration
nötig wird, sollten
zusätzlich Dehnungsübungen
und ergonomische Ratschläge
folgen.
(Dr. Ivo Büchler, FMH Innere
Medizin/Rheumatologie, CH-St. Gallen)
len Antikoagulantien behandelt
wurden.
R Arnold IM, Hess IV, Hudson
JI et al.
A randomized, placebo-controlled,
double-blind, flexible-dose study
of fluoxetine in the treatment of
women with fibromyalgia.
Schlussfolgerungen
I. Eine Hepatitis-C-Virus-
Infektion bleibt im ersten Jahrzehnt
nach Infektionsbeginn
ohne bedeutsamen Einfluss auf
die Gesamtmortalität. Infizierte
Personen hatten in dieser Studie
zwar ein erhöhtes Risiko, an
einer Lebererkrankung zur sterben
– besonders bei exessivem
Alkoholkonsum -, aber der Unterschied
zu Nicht-Infizierten
war statistisch nicht signifikant.
(Thomas Weissenbach, CH-Wil)
II. Das Wissen um die Naturgeschichte
der HCV-Infektion
ist äußerst bedeutsam für die
Beantwortung wichtiger Fragen
rund um Indikation und Kosteneffizienz
der heute etablierten
Kombinationstherapien mit Interferon-alfa
2b (Intron A ® u.a.)
und Ribavirin (Rebetol ® ). Studien
wie die vorliegende, welche
Personen zum Zeitpunkt der
Akquisition des HCV erfassen,
sind deshalb von großer Wichtigkeit.
Die Studienverantwortlichen
kommen zum Schluss, dass
die HCV-Infektion in den ersten
10 Jahren ohne signifikanten Einfluss
auf die Gesamtmortalität
bleibt. Die Studie zeigt mit Deutlichkeit
auf, dass „übermäßiger“
Alkoholkonsum bereits in den
ersten 10 Jahren das Risiko erhöht,
an einer Leberkrankheit zu
sterben. Man darf mit Spannung
erwarten, was die länger dauernde
Beobachtung dieser Kohorte
ergeben wird; es ist zu
hoffen, dass sie zu einer klareren
Definition der therapeutischen
Zielgruppen beitragen wird.
(Prof. Dr. Mauro Provino,
Medizinische Klinik, Kantonsspital,
CH-Olten)
Am J Med 2002 (15. Feburar);
112: 191-7
Frauen mit einer Fibromyalgie
erhielten in einer 12-wöchigen,
placebokontrollierten
Doppelblindstudie Fluoxetin
(Fluctine ® u.a.) in individuell
angepasster Dosis. Fluoxetin
war gegen die meisten