24.03.2022 Aufrufe

Gesundheitsvorsorge

Wir merken erst, wie wertvoll die eigene Gesundheit ist, wenn wir Gefahr laufen, diese zu verlieren. In der Kampagne „Gesundheitsvorsorge“ geht es darum, Erkrankungen vorzubeugen, Beschwerden entgegenzusteuern, progressive Krankheitsverläufe zu hemmen, Therapieziele zu setzen und einzuhalten.

Wir merken erst, wie wertvoll die eigene Gesundheit ist, wenn wir Gefahr laufen, diese zu verlieren.

In der Kampagne „Gesundheitsvorsorge“ geht es darum, Erkrankungen vorzubeugen, Beschwerden entgegenzusteuern, progressive Krankheitsverläufe zu hemmen, Therapieziele zu setzen und einzuhalten.

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Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info 13<br />

INSIGHT<br />

Mag. Karin Hafner: ehemalige Neurodermitis-Patientin<br />

und Gründerin von Hautinfo.at<br />

FOTO: HAUTINFO.AT<br />

Neurodermitis: Nicht<br />

nur der Körper sondern<br />

auch die Seele leidet<br />

Neurodermitis geht im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut“.<br />

Denn die Beschwerden belasten nicht nur den Körper sondern auch<br />

die Psyche, erklärt Mag. Karin Hafner, ehemalige Neurodermitis-<br />

Patientin und Gründerin von Hautinfo.at. Die von der chronischen<br />

Erkrankung sichtlich gezeichnete Haut entspricht nicht dem<br />

angesagten Schönheitsideal – was Betroffene oft unter Druck setzt:<br />

Sie fühlen sich stigmatisiert und sozial ausgegrenzt.<br />

Text<br />

Doreen Brumme<br />

Neurodermitis und Stress – wie hängen<br />

die beiden Faktoren zusammen?<br />

Grundlegende Lebensthemen, wie zum<br />

Beispiel die geeignete Berufswahl, Partnerschaft<br />

oder Sexualität, werden im<br />

Zusammenhang mit der Erkrankung häufig<br />

als Belastung empfunden und führen bei<br />

Betroffenen zu großen Verunsicherungen<br />

im Alltag.<br />

Die typischen Neurodermitis-Symptome<br />

– trockene, gerötete und nässende Haut –<br />

sind nach außen für alle sichtbar und verursachen<br />

deshalb inneren Stress. Betroffene<br />

sorgen und ängstigen sich in Bezug auf die<br />

Ungewissheit, wann der nächste Schub<br />

kommt, und zweifeln daran, dass sie den<br />

normalen Alltag meistern. Darüber hinaus<br />

schämen sie sich aufgrund ihrer sichtbaren<br />

Hautveränderungen. Meist fühlen sie sich<br />

der Erkrankung hilflos ausgeliefert. Dieser<br />

Stress wiederum beeinflusst den Verlauf<br />

der Neurodermitis negativ, löst einen neuen<br />

Schub aus oder verstärkt einen laufenden.<br />

Wie lässt sich dieser Stress-Teufelskreis<br />

durchbrechen?<br />

Indem man sich neben einer maßgeschneiderten<br />

medizinischen Behandlung bei der<br />

Dermatologin oder dem Dermatologen auch<br />

um die persönliche Krankheitsbewältigung<br />

kümmert. Wenn der Selbstwert leidet und<br />

auch die Seele „weh tut“, ist es wichtig, sich<br />

mitzuteilen und dem Schmerz Ausdruck zu<br />

verleihen. Ein:e auf Haut-Psyche-Stress spezialisierte:r<br />

Psychotherapeut:in oder Coach<br />

kann helfen, eine individuelle Strategie im<br />

Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln.<br />

Was können Eltern tun, wenn ihr Kind<br />

einen Neurodermitis-Schub hat?<br />

Bei Neurodermitis gilt es, die Symptome<br />

zu lindern, allen voran den Juckreiz. Denn<br />

wenn die Haut weniger juckt, kratzt sich das<br />

Kind auch weniger und provoziert somit<br />

weniger Hautentzündungen.<br />

Im akuten Schub muss der erste Weg<br />

daher zur Dermatologin oder zum Dermatologen<br />

führen, um eine sofortige medizinische<br />

Behandlung zu starten. In akuten wie<br />

in schubfreien Phasen sollte die trockene<br />

Kinderhaut zweimal täglich von Kopf bis<br />

Fuß gut eingecremt werden, um sie mit<br />

ausreichend Feuchtigkeit (Rückfeuchtung)<br />

sowie Lipiden (Rückfettung) zu versorgen<br />

und damit geschmeidig zu halten. Diese<br />

Basispflege kann die bei Neurodermitis<br />

gestörte Hautbarriere langfristig verbessern,<br />

wodurch Juckreiz und Krankheitsschübe<br />

gelindert werden können. Fragen<br />

Sie am besten die Dermatologin oder den<br />

Dermatologen nach individuell passenden<br />

Produkten zur Basispflege.<br />

Welche Tipps helfen Kindern, den Alltag<br />

mit Neurodermitis zu meistern?<br />

Kinder mit Neurodermitis haben es in<br />

einigen Lebenssituationen schwerer als<br />

gesunde Kinder. Der Schlafmangel infolge<br />

von nächtlichen Juckreiz-Kratz-Attacken<br />

macht das Konzentrieren in der<br />

Schule schwer. Dazu können aufgrund des<br />

„anderen Erscheinungsbildes“ im Vergleich<br />

zu hautgesunden Kindern psychische<br />

Probleme auftreten. Suchen Sie hier bitte<br />

unbedingt rechtzeitig das Gespräch mit<br />

dem Lehrpersonal, um etwaigen Schulstress<br />

– inhaltlichen wie sozialen – für Ihr<br />

Kind möglichst zu lindern.<br />

Des Weiteren lege ich den Eltern dringend<br />

ans Herz, bei allen Verboten (Achten<br />

auf bestimmte Nahrungsmittel) und<br />

Geboten (tägliche Hautpflege) nicht zu<br />

vergessen, dass ihr Kind immer noch Kind<br />

ist. Lachen und Spaß am Leben sorgen für<br />

eine stabile Psyche, was wiederum für den<br />

Selbstheilungsprozess notwendig ist.<br />

Wichtig ist, dass auch ein Kind mit Neurodermitis<br />

lernen darf, ein halbwegs normales<br />

Leben zu führen!<br />

Lesen Sie mehr unter<br />

www.hautinfo.at<br />

Neurodermitis<br />

Das juckt<br />

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mehr!<br />

Deine Neurodermitis lässt dich aus der Haut fahren?<br />

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Finde gemeinsam mit deinem Hautarzt eine passende Lösung!<br />

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