24.03.2022 Aufrufe

Gesundheitsvorsorge

Wir merken erst, wie wertvoll die eigene Gesundheit ist, wenn wir Gefahr laufen, diese zu verlieren. In der Kampagne „Gesundheitsvorsorge“ geht es darum, Erkrankungen vorzubeugen, Beschwerden entgegenzusteuern, progressive Krankheitsverläufe zu hemmen, Therapieziele zu setzen und einzuhalten.

Wir merken erst, wie wertvoll die eigene Gesundheit ist, wenn wir Gefahr laufen, diese zu verlieren.

In der Kampagne „Gesundheitsvorsorge“ geht es darum, Erkrankungen vorzubeugen, Beschwerden entgegenzusteuern, progressive Krankheitsverläufe zu hemmen, Therapieziele zu setzen und einzuhalten.

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INSIGHT<br />

Wussten Sie, dass…?<br />

Fakten zum Nierenzellkarzinom<br />

Die Nieren sind zwei bohnenförmige,<br />

paarig angelegte Organe, die sich<br />

beiderseits der Wirbelsäule in Höhe der<br />

unteren Rippen befinden. Das<br />

Nierengewebe besteht aus einer<br />

Außenschicht (Nierenrinde) und einer<br />

Innenschicht (Nierenmark).<br />

Nierenkrebs wird als Nierenzellkarzinom<br />

bezeichnet, da er von den Zellen der<br />

Nierenrindenzone ausgeht. In 75 % der<br />

Fälle tritt er als klarzellige Variante auf.<br />

Nierenkrebs tritt am häufigsten zwischen<br />

dem 50. und 70. Lebensjahr auf.<br />

Die Entstehungsursachen sind zwar<br />

unbekannt, als Risikofaktoren gelten<br />

jedoch Zigarettenrauchen, langdauernder<br />

Schmerzmittelmissbrauch, häufiger<br />

Kontakt mit Petroleumprodukten,<br />

fettreiche Ernährung und Übergewicht<br />

(Fettleibigkeit) sowie langjährige Dialyse<br />

und Zystenbildung.<br />

Hohe Blutsenkung, Hämaturie (Blut im<br />

Harn) ohne Schmerzen, Schmerzen in der<br />

Flanke im Rücken, unklare Fieberschübe,<br />

Blutarmut, Müdigkeit, Appetitlosigkeit,<br />

Gewichtsverlust und tastbare Masse im<br />

Bauchraum sind eher als Spätsymptome<br />

aufzufassen. Frühzeichen von Nierenkrebs<br />

sind sehr selten.<br />

Die Diagnose wird bei 95 % der Fälle durch<br />

die Ultraschalluntersuchung ermöglicht.<br />

Bei mehr als 40% der Patienten wird die<br />

Diagnose im fortgeschrittenen Stadium<br />

gestellt.<br />

Quelle: www.krebshilfe.net/information/krebsformen/nierenkrebs#c660<br />

ICONS: GETTY IMAGES<br />

Sponsored by MSD<br />

Große Fortschritte in der<br />

Behandlung von Nierenkrebs<br />

Die Nierenkrebs-Expertin Univ.-Prof. Dr. Manuela Schmidinger klärt<br />

im Interview über Behandlungsoptionen und die Wirksamkeit neuer<br />

Immuntherapiemöglichkeiten auf.<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Manuela<br />

Schmidinger<br />

Nierenkrebs-<br />

Expertin<br />

FOTO: FEEL VON FELICITAS MATERN<br />

Welche Fachärzte sind bei der Diagnose<br />

und in der Behandlung des Nierenzellkarzinoms<br />

eingebunden?<br />

Die Diagnose erfolgt häufig als Zufallsbefund<br />

im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung<br />

beim Urologen. Wenn der<br />

Nierentumor durch einen Ultraschall an der<br />

Niere festgestellt wird, werden Patienten an<br />

eine urologische Abteilung zugewiesen. In<br />

der Regel wird dann dort entschieden, dass<br />

der Tumor operativ entfernt wird. Nur bei<br />

sehr kleinen Tumoren und bei älteren Menschen<br />

reicht mitunter eine reine Beobachtung<br />

aus. Für die Operation sind in erster<br />

Linie Urologen zuständig; mit der weiteren<br />

medikamentösen Therapie befassen sich<br />

medizinische Onkologen oder Urologen.<br />

Außerdem sind noch Pathologen und<br />

Radiologen für die Diagnostik zuständig.<br />

Wie sieht die operative Behandlung des<br />

Nierenzellkarzinoms aus?<br />

Prinzipiell wird bei der Operation des<br />

Nierentumors angestrebt, die Niere zu<br />

erhalten, weil Patienten damit in Bezug auf<br />

Herz-Kreislauferkrankungen langfristig<br />

eine bessere Prognose haben. Ob nierenerhaltend<br />

operiert werden kann, ist jedoch<br />

von der Lage des Tumors innerhalb der<br />

Niere und von seiner Größe abhängig.<br />

Bestehen hier Probleme, wird die Niere<br />

komplett entfernt. Für die Operation gibt<br />

es unterschiedliche Techniken – offen<br />

oder nur mit einem sehr kleinen Schnitt<br />

(laparoskopisch).<br />

Wie geht es nach einer Operation weiter?<br />

Kommen medikamentöse Therapieformen<br />

zum Einsatz?<br />

Der weitere Verlauf hängt von der Größe<br />

und der Aggressivität des Tumors ab. Bei<br />

sehr aggressiven Tumoren wird heute eine<br />

vorbeugende Immuntherapie angeboten,<br />

die die Wahrscheinlichkeit, ein Rezidiv oder<br />

Metastasen zu entwickeln, reduziert. Diese<br />

modernen Immuntherapien ermöglichen es<br />

den körpereigenen Abwehrzellen, mikroskopische<br />

Metastasen zu vernichten. Eine<br />

solche Therapie wirkt also nicht direkt auf<br />

den Tumor, sondern über die Aktivierung<br />

des körpereigenen Abwehrsystems. Bei<br />

weniger aggressiven Tumoren wird nur<br />

nachbeobachtet, was mit regelmäßigen<br />

Computertomographien geschieht.<br />

Es wurden also in den letzten Jahren große<br />

Fortschritte in der medikamentösen<br />

Behandlung erzielt?<br />

Ja, es hat sich sehr viel getan, wenn wir vom<br />

Metastasen-Stadium sprechen. Bereits vor<br />

15 Jahren gab es einen ersten großen<br />

Durchbruch mit einer Gruppe von Medikamenten,<br />

die durch Verminderung der<br />

Durchblutung das Wachstum von Tumoren/Metastasen<br />

verringern. Der zweite<br />

Durchbruch fand vor sieben bzw. fünf<br />

Jahren mit der Einführung der bereits<br />

erwähnten Immuntherapie statt. Diese<br />

wurde zunächst allein verabreicht. Heute<br />

kommen vor allem Kombinations-Immuntherapien<br />

zur Anwendung. Seither haben<br />

sich die Überlebenszahlen der Patienten<br />

signifikant verbessert. Lag das mediane<br />

Überleben im Metastasen-Stadium vor 20<br />

Jahren noch bei 13 Monaten, liegt es heute –<br />

nach der Einführung der Immuntherapie-<br />

Kombination – schon bei über fünf Jahren.<br />

Das sind unglaubliche Fortschritte!<br />

AT-NON-01408

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