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Krankenhaus der Zukunft

Diese Ausgabe ermöglicht einen Einblick in schon existierende Neuerungen und kommende Veränderungen im Gesundheitswesen. Eines ist klar: Das Krankenhaus der Zukunft ist nachhaltig, modern, sicher, wirtschaftlich erfolgreich, innovativ, digital und effizient.

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MEDIAPLANET | 13<br />

Prim. Univ.-<br />

Prof. Mag.<br />

Dr. Michael<br />

Gabriel<br />

Vorstand<br />

Institut für<br />

Nuklearmedizin<br />

und<br />

Endokrinologie<br />

Kepler Universitätsklinikum<br />

GmbH<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Die Wiege <strong>der</strong><br />

Nuklearmedizin<br />

als eigenes medizinisches<br />

Fach liegt<br />

lange zurück. Seit <strong>der</strong> Entdeckung<br />

<strong>der</strong> Radioaktivität<br />

durch Marie Curie Ende des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde auch<br />

die medizinische Anwendung<br />

von radioaktiver Strahlung<br />

vorangebracht. Bis heute<br />

haben sich Therapie- und<br />

Diagnoseverfahren auf Basis<br />

nuklearmedizinischer und<br />

molekularbiologischer Anwendungen<br />

verbessert. Das Fach<br />

bietet auch beste Karrieremöglichkeiten<br />

für angehende<br />

Mediziner:innen. Auch<br />

wenn Nuklearkatastrophen<br />

wie Tschernobyl zu einem<br />

negativen Image für nukleare<br />

Anwendungen geführt haben,<br />

ist die Anwendung ionisieren<strong>der</strong><br />

Strahlung in <strong>der</strong> Medizin<br />

seit vielen Jahrzehnten eine<br />

tragende Säule für die Behandlung<br />

hauptsächlich onkologischer<br />

Erkrankungen.<br />

Der Einsatz neu entwickelter<br />

Radiopharmaka macht die<br />

Nuklearmedizin zu einem<br />

wichtigen Player<br />

Im Hauptbetätigungsfeld <strong>der</strong><br />

Fachärztinnen und -ärzte<br />

für Nuklearmedizin, die<br />

Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen,<br />

wird die<br />

Nuklearmedizin durch die<br />

innovativen Radiopharmaka<br />

zu einem Big Player in <strong>der</strong><br />

personalisierten Medizin.<br />

Die Nuklearmedizin führt<br />

sämtliche diagnostische und<br />

therapeutische Möglichkeiten,<br />

mit Ausnahme <strong>der</strong> chirurgischen<br />

Versorgung, durch.<br />

Spezifische Radiopharmaka<br />

werden in verschiedenen<br />

Diagnoseverfahren<br />

laufend im<br />

klinischen Alltag<br />

angewandt. Allen<br />

voran ist dabei die<br />

PET-CT-Technologie<br />

zu erwähnen,<br />

die insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei onkologischen<br />

Fragestellungen<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielt. Die richtige<br />

Anwendung und<br />

Interpretation dieser Methodik<br />

obliegt den Fachärzt:innen<br />

für Nuklearmedizin, die die<br />

Informationen aus anatomischer<br />

Bildgebung, molekularen<br />

Eigenschaften des<br />

zugrunde liegenden Prozesses<br />

und klinischen Informationen<br />

<strong>der</strong> Patientin o<strong>der</strong> des<br />

Patienten zu integrieren hat.<br />

Zunehmend besteht auch die<br />

Möglichkeit, Radiopharmaka<br />

mit strahlenden Substanzen<br />

zu markieren, die nicht nur<br />

für die Diagnostik, son<strong>der</strong>n<br />

auch für die Behandlung<br />

von Tumorerkrankungen<br />

geeignet sind, wie zum Beispiel<br />

beim metastasierten<br />

Prostatakarzinom.<br />

Welche Entwicklungen bringt<br />

die <strong>Zukunft</strong>?<br />

Zukünftig wird die Nuklearmedizin<br />

noch weiter – nachdem<br />

Therapieregime zunehmend<br />

individualisiert auf Patient:innen<br />

abgestimmt werden – im<br />

Bereich <strong>der</strong> Hightech-Medizin<br />

angesiedelt sein. Die nuklearmedizinische<br />

Bildgebung<br />

ermöglicht ein frühzeitiges<br />

Aufspüren krankhafter Prozesse<br />

im Körper, noch bevor<br />

sich diese in morphologischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen manifestieren.<br />

Demzufolge ist das Wissen<br />

Durch innovative<br />

Radiopharmaka wird<br />

die Nuklearmedizin<br />

zu einem Big Player in<br />

<strong>der</strong> personalisierten<br />

Medizin.<br />

einerseits über Verän<strong>der</strong>ungen<br />

auf zellulärer Ebene und an<strong>der</strong>erseits<br />

über den Angriffspunkt<br />

neuer Therapieansätze von<br />

zunehmen<strong>der</strong> Bedeutung für<br />

Ärztinnen und Ärzte in diesem<br />

medizinischen Son<strong>der</strong>fach, das<br />

die therapiebegleitende Diagnostik<br />

auf ihre Fahnen heftet<br />

mit dem Ziel einer patientenspezifischen<br />

und individualisierten<br />

Therapie.<br />

Wodurch kann die Ausbildungskapazität<br />

im Fach<br />

Nuklearmedizin gesteigert<br />

werden?<br />

Um dem erhöhten Bedarf an<br />

fertig ausgebildeten Mediziner:innen<br />

Rechnung tragen zu<br />

können, ist es erfor<strong>der</strong>lich,<br />

Kassenverträge für Fachärztinnen<br />

und -ärzte im nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich beziehungsweise<br />

bestimmte Kooperationsmodelle<br />

zwischen intra- und<br />

extramuralem Bereich<br />

vorzusehen. Neben <strong>der</strong><br />

Anstellung im <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

was sicherlich für Wie<strong>der</strong>einsteiger:innen<br />

ein interessantes<br />

Karrieremodell darstellt, ist <strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>gelassene Bereich für<br />

fertige Fachärztinnen und<br />

-ärzte eine attraktive Alternative<br />

mit einem breiten Betätigungsfeld.

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