LebensArt-Leseprobe
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WANDERN IST<br />
EIN WEG ZUM ICH<br />
Mancher lässt beim Wandern ja einfach die Seele baumeln.<br />
Andere nehmen sehr bewusst die verschiedenen Eindrücke<br />
entlang des Pfades wahr. Einer, der alle Sinne auf Empfang<br />
stellt, wenn er zu Fuß die Natur genießt, ist der im Enzkreis<br />
lebende Tenor Jay Alexander.<br />
„Der See hatte für<br />
mich etwas<br />
Geheimnisvolles“:<br />
Jay Alexander am<br />
Aalkistensee.<br />
Foto: Simone Haydt,<br />
Mit seiner tiefen Verbundenheit zur<br />
Heimat macht sich Jay Alexander am<br />
liebsten dort auf den Weg, wo er schon als<br />
Kind jeden Wiesen- und Waldwinkel erkundete<br />
– damals auf einem blau-metallisch<br />
glänzenden Fahrrad mit großen Satteltaschen,<br />
auf das er sehr stolz war.<br />
Es ist ja auch eine Region, die zum Wandern<br />
und Genießen einlädt, in die ihn das Schicksal<br />
– oder Vater und Mutter – hineingesetzt<br />
haben. Rund um Neulingen fand es schon<br />
der kleine Alexander so schön, dass er den<br />
von der Familie angesetzten Ferienurlaub anderswo<br />
keineswegs als besonderes Glück<br />
empfand. „Ich wollte nicht weg“, erinnert er<br />
sich. „Ich fühlte mich so wohl hier. Und<br />
das Erste, was ich machte, wenn wir wieder<br />
zurück waren: Ich setzte mich aufs Rad<br />
und fuhr alle meine Wege ab. Ich war wieder<br />
daheim.“ Der kleine Alexander ist inzwischen<br />
ein großer Alexander, mit seiner weichen<br />
Tenorstimme auf den bekannten Bühnen<br />
und in den Charts zuhause und hat<br />
eigene Kinder. Kommt herum in der Welt.<br />
HEIMAT GIBT MIR EIN<br />
GEFÜHL DER<br />
GEBORGENHEIT<br />
Und trotzdem: Die Heimat - er lebt immer<br />
noch nahe des Kindheitsdorfes Bauschlott<br />
– verbindet er immer noch mit einem Gefühl<br />
der Geborgenheit und des Beschütztseins.<br />
„Ich liebe gerade in der vertrauten Umgebung<br />
ausgedehnte Spaziergänge und<br />
Wanderungen. Wenn man die Bereitschaft<br />
hat, sich darauf einzulassen, sind es immer<br />
wieder neue Eindrücke, die man mit nach<br />
Hause nehmen kann. Auch dann, wenn man<br />
die Wege schon oft gelaufen ist. Wandern ist<br />
immer auch ein Weg in das eigene Ich.“<br />
Eine von Jay Alexanders Lieblingsstrecken,<br />
auf denen ihn Hündin Charlotte begleitet,<br />
führt über den Böllstrichsee bei Bauschlott,<br />
über Ölbronn und Kleinvillars zum Maulbronner<br />
Aalkistensee. „Böllstrichsee? Das<br />
war für uns immer der Fricksee“ – Jay<br />
Alexander hält an den Kindheitserinnerungen<br />
fest. Damals hat er zugeguckt, wie die<br />
Angler die Forellen aus dem Wasser holten<br />
und selber Kaulquappen im leeren Gurkenglas<br />
nach Hause gebracht. Heute läuft er<br />
am See vorbei über die Wiesen und<br />
www.gartenschau-eppingen.de<br />
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