LebensArt-Leseprobe

Beim Eierpicken
gewinnen
Profis kennen jede Menge
Geheimtipps, um beim Eierpicken
den Sieg davonzutragen.
So soll man mit besonders
spitzen Eiern besser angreifen
können. Klingt logisch. Und
wenn man mit dem spitzen Ende
das Ei des Gegners eher seitlich
trifft, bricht die Schale schneller.
Außerdem sollten die Eier eine
möglichst harte Schale haben –
das ist vor allem bei Eiern von
jungen Hennen der Fall. Ob‘s
klappt? Selber ausprobieren!
Fotos, Illustration: Stadt Maulbronn, Adobe Stock/lordn, Mareen Vandelay
Ostereier picken ist ein Riesenspaß (nicht nur) für Kinder. Je nach Gegend heißt dieser
Brauch anders, zum Beispiel Ostereier pecken, ditschen oder stoßen.
Osterfeuer Einige Osterbräuche sind
trotz der christlichen Bedeutung des Festes
eng mit alten, heidnischen Ritualen verbunden
– wie das Entzünden des Osterfeuers.
Mit ihm sollen die bösen Wintergeister vertrieben
und der Frühling begrüßt werden.
Und so wird auch heute Holz an einer Sammelstelle
aufgeschichtet und am Abend des
Ostersamstags entzündet. Die hell lodernden
Flammen sind weithin zu sehen. Osterfeuer
bieten zudem eine gern genutzte Möglichkeit,
sich zu einem geselligen Umtrunk,
oft mit Untermalung durch den örtlichen
Musikverein, zusammenzufinden. Und
nicht selten werden Kartoffeln und Würstchen
an langen Stöcken in der Glut gegrillt.
Eine Abwandlung des Osterfeuers sind die
Osterräder. Dabei werden mit Stroh gefüllte
Holzräder angezündet und einen Hang hinabgerollt
– dieser Brauch ist allerdings mehr
in anderen Regionen als in Baden-Württemberg
zu Hause.
Osterzopf Nach der Fastenzeit
darf man sich zu Ostern wieder eine
reichliche und süße Kost gönnen. Zu den dabei
gepflegten Traditionen gehört vielfach
der Osterzopf, der am Ostersonntag zum
Kaffee auf den Tisch kommt.
Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt:
Mit oder ohne Rosinen, mit oder ohne
Rum, mit oder ohne Hagelzucker, Mandeln
und Gewürzen – nur ein Zopf muss es sein.
Denn der symbolisiert die Verflechtung zwischen
Gott und den Menschen und verweist
damit auf die christliche Bedeutung des
Festes.
Gabriele Meyer
Schönes Brauchtum in unserer Region: Ein Brunnen sicherte früher das Leben im Dorf und war wertvoll – deshalb wurde er
geschmückt. Im Bild die Brunnen von Maulbronn (oben), Schmie (unten links) und Zaisersweiher.
Eier higgen Aber bleiben wir doch noch
mal bei den Eiern. Die werden nicht nur bemalt,
gefärbt und gegessen, sondern auch geworfen
und gegeneinander geschlagen.
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Besonders in Heidelsheim bei Bruchsal ist
das Eierpicken oder Eierhiggen ein beliebter
Osterbrauch, der vom Stammtisch Spinnclub
Heidelsheim im Rahmen des alljährlichen
Higgo-Marktes (Achtung: Fällt dieses
Jahr wegen Corona aus) gepflegt wird. Die
hartgekochten Eier werden dabei mit den
Spitzen gegeneinander geschlagen, wenn das
Ei zerbricht, muss es an den Gegner abgegeben
werden. Sieger ist der, dessen Ei sich zum
Schluss noch unversehrt präsentiert.
Auch geworfen werden in einigen Regionen
die Eier an Ostern. In Bayern geht es dabei –
wie beim Eierhiggen – darum, die Schale unverletzt
zu lassen. An anderen Orten
Deutschlands müssen die Ostereier sogar
über das Hausdach fliegen. Auf der anderen
Seite sollen sie in einem Korb gefangen werden
– so kann das Haus vor einem Blitzeinschlag
geschützt werden. Ebenso ums Fangen
geht es beim Eierschieben. Hier werden
traditionell Eier einen Hang hinuntergerollt,
um unten von den Kindern aufgefangen zu
werden. Das Ei, das unbeschädigt unten
ankommt oder am weitesten rollt, hat gewonnen.
Osterbrunnen Ein Brauchtum, das besonders
auch in unserer Region gepflegt
wird, ist das Schmücken des Osterbrunnens.
Viele bunt bemalte Ostereier werden dazu
häufig in Form einer Krone angeordnet.
Doch auch frisches junges Grün, Blumen
und vielfarbige Papierbänder machen den
österlichen Brunnen zu einer besonderen Attraktion.
Dass man ausgerechnet den Brunnen
schmückte, mag an der Bedeutung von
Wasser liegen: Es sicherte früher das Leben
im Dorf.
Freilichtspiele Schwäbisch Hall
Szenenfoto „Sister Act“ © Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Ufuk Arslan
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