LebensArt-Leseprobe

KOMPETENZ FÜR SICHERHEIT – SEIT 1966
Wunderbares Ambiente: historische
Leuchter und Glasmalereien.
Ein Tränchen kullert über die Wange: Mareike und Maximilian sind sichtlich
bewegt, als die Standesbeamtin die Ehe besiegelt.
eine ganze Weile auf den Heiratsantrag warten
müssen“, sagt Maximilian und erklärt das
mit fehlenden Vorbildern. „Von meinen
Freunden war keiner verheiratet. Dennoch
war ich immer sicher: Wir bleiben zusammen
.“
„Mir war klar, dass alles passt“, erinnert er
sich an den denkwürdigen Augenblick, als er
vor seiner Mareike in die Knie ging. Die lag
nach einer Operation mit Schmerzen auf der
Couch und freute sich über die Blumen, die
ihr Liebster im Arm hielt. Als die Ringschatulle
aufsprang, konnte Mareike erst mal gar
nichts sagen, war aber „so glücklich wie noch
nie in meinem Leben“.
Vor einigen Wochen haben Mareike Weber
und Maximilian Haug in Bad Wildbad geheiratet
– in einem wunderschönen alten
Kuppelsaal, direkt neben der rauschenden
Enz, die an diesem Tag auch dank des ebenfalls
rauschenden Regens gut gefüllt war.
„Meine Großeltern und mein Vater kommen
aus Bad Wildbad“, erklärt er die Ortswahl.
„Mir hat es dort schon immer gut gefallen.“
Viele Freunde konnten nicht dabei sein – die
Pandemie setzte enge Grenzen. Die große
Feier soll nachgeholt werden: „Im Sommer,
wenn sich die Lage hoffentlich entspannt
hat.“ Mareike hat auch schon ein Kleid: „Das
kennt er noch nicht, das ist eine Überraschung.“
Ein wenig Bedenken hat sie wegen
einer anderen Sache: „Maximilian tanzt
nicht gerne.“
Es war ein bewegender Augenblick, als die
Standesbeamtin die Ehe besiegelte. Maximilian
nahm seine Mareike, der eine Träne über
die Wange kullerte, fest in den Arm. Genauso
fest wollen die beiden ihr Glück halten.
Von dem erwarten sie eine Menge, sind dabei
aber durchaus realistisch.
EIN EIGENES HÄUSCHEN
UND ZWEI KINDER
In sieben gemeinsamen Jahren haben sie feste
Vorstellungen entwickelt. Zumal die beiden
auch beruflich ein Paar bilden und gemeinsam
in der eigenen Firma arbeiten. Wer
so zielbewusst lebt, hat ein konkretes Bild
von der Zukunft: „Ein eigenes Häuschen,
eine Familie mit Kindern. Gesund bleiben“,
sagt er und legt bei den Kindern nach: „Zwei
sollten es schon sein.“
Die beiden sind zuversichtlich, dass ihre Ehe
gelingen wird. „Es gibt so viele Übereinstimmungen.
Zum Beispiel haben wir die gleiche
Art von Humor, lachen viel gemeinsam. Und
wir gehen Dinge gerne schnell und entschlossen
an. Das wollen wir beibehalten.“
Und auch bei den Anforderungen und Erwartungen
befinden sie sich auf einer Wellenlänge:
„Liebe bedeutet Treue. Untreue
würden wir beide nicht tolerieren. Sehr
wichtig ist uns Ehrlichkeit. Die ist nötig, um
dem anderen vertrauen zu können“. Eifersucht,
da sind sich beide sicher, ist darum
auch kein Thema für sie. Und noch etwas
scheint so etwas wie eine Bedingung für diese
Partnerschaft zu sein: Die Aufteilung der
zu erledigenden Aufgaben. „Beim Kochen
wechseln wir uns ab, Max macht die Wäsche
und kümmert sich um unsere Katze Chloe.“
Nicht ganz ohne Schuldbewusstsein gibt er
zu: „Aber beim Putzen, da drücke ich mich
ganz gern mal.“
Was ist es, was diese hohen Erwartungen an
die Zukunft möglich macht? Mareike erklärt
ihren Maximilian so: „Er ist für mich so
besonders, weil er zuhören kann, verständnisvoll
ist. Ein in sich ruhender Mensch,
der alles für mich machen würde. Ich hatte
sofort das Gefühl, dass ich ihm absolut
vertrauen kann.“ Und Maximilian? Für ihn
ist seine Mareike „ein Glücksfall. Jemand,
dem ich vertrauen kann. Ich bin glücklich
über ihre Art des liebevollen Umgangs mit
mir. Wir hatten noch nie irgend so etwas
wie ein Problem miteinander.“
Gabriele Meyer
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