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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann

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NAMEN & NACHRICHTEN

Herausforderungen für Schulen und Kitas

Zur Betreuung ukrainischer Geflüchteter besteht großer Personalbedarf.

Foto: pixabay

Dringend müssen die Schulen

mit mehr Lehrkräften ausgestattet

werden.

Aufgrund des Kriegs in ihrem Heimatland

dürften sich mindestens 3,5 Prozent der

ukrainischen Kinder und Jugendlichen inzwischen

in Deutschland aufhalten. Damit

sie einen Platz in Schulen und Kindergärten

finden, werden zusätzlich rund 13.500 Lehrkräfte

und 11.400 Erzieher benötigt. Das

zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der

deutschen Wirtschaft (IW). Der russische

Angriffskrieg auf die Ukraine hat bisher

rund 5,9 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen.

Rund 610.000 von ihnen sind bisher

in Deutschland registriert. Dabei handelt

es sich vor allem um Frauen und Kinder. So

dürften sich inzwischen mindestens 3,5 Prozent

der ukrainischen Minderjährigen hierzulande

aufhalten. Vorausgesetzt, die aktuellen

Betreuungsbedingungen werden

beibehalten, sind demnach mindestens

13.500 Lehrkräfte notwendig, um für die

schulpflichtigen geflüchteten Kinder Kapazitäten

im deutschen Bildungssystem zu schaffen.

Der größte Bedarf entsteht für die fünften

bis zehnten Klassen: Hier müssten

bundesweit 4.000 neue Klassen entstehen,

für die rund 7.000 Lehrkräfte notwendig

sind. Je länger der Krieg in der Ukraine anhält,

desto mehr Personen könnten in

Deutschland Schutz suchen. Daher nimmt

die Studie auch in den Blick, was es bedeuten

würde, wenn sich fünf Prozent der Kinder

und Jugendlichen aus der Ukraine hierzulande

aufhalten würden. In diesem Fall würden

19.400 weitere Lehrkräfte benötigt. Im Kita-

Bereich, so rechnet die Studie vor, werden

rund 11.400 Betreuungskräfte benötigt. Darauf

müssten sich Schulen, Kindertagesstätten

und die Politik einstellen und Maßnahmen

zur Bewältigung dieser Herausforderung entwickeln,

sagt Studienautor Wido Geis-Thöne.

Eine Möglichkeit sei, Pensionäre vorübergehend

wieder in die Schulen und Kitas zu holen

oder geflüchtete Erwachsene mit entsprechender

Qualifikation einzustellen.

Einstellungen gehen zurück

Unsicherheit

erschwert die

Personalplanungen.

Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen

in Deutschland hat einen Dämpfer erhalten.

Das ifo Beschäftigungsbarometer ist

im März auf 102,1 Punkte gefallen, nach

104,3 Punkten im Februar. Das ist der niedrigste

Wert seit Mai 2021. Die gegenwärtig

hohe Unsicherheit in der Wirtschaft durch

den Angriff Russlands auf die Ukraine lässt

die Unternehmen bei den Personalplanungen

zurückhaltender werden. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit

zeichnet sich laut ifo Institut im

Moment aber nicht ab. In der Industrie ist das

Beschäftigungsbarometer merklich gesunken.

Die Unternehmen wollen jedoch weiterhin

einstellen, wenn auch weniger stark als

zuletzt. Auch im Dienstleistungssektor hat

der Indikator nachgegeben, verbleibt aber auf

hohem Niveau. Insbesondere das Gastgewerbe

sucht verstärkt neue Mitarbeiter.

Im Handel sowie im Baugewerbe besteht gegenwärtig

eher Zurückhaltung mit Blick auf

die Schaffung neuer Stellen.

10 www.bvg-menzel.de

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