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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann

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Zur bergischen DNA zählt die Innovation

Die aktuellen Krisen gehen auch an den hiesigen Betrieben keinesfalls spurlos vorüber, sagt Stephan

A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Entwicklungsagentur (BSW). Doch wie ein Blick in die

traditionsreiche Vergangenheit der bergischen Unternehmen zeigt, haben sie die Dinge immer selbst in

die Hand genommen. Das macht Mut.

Herr Vogelskamp, wie schätzen Sie die Lage

der Bergischen Wirtschaft vor dem Hintergrund

der fortdauernden Krisen derzeit ein?

Mit anderen Worten: Wie widerstandsfähig

sind unsere Unternehmen?

Die kleinen und mittleren Unternehmen aus dem

Bergischen Städtedreieck, die schon extrem mit dem

durch die Digitalisierung ausgelösten Transformationsdruck

zu kämpfen haben, sehen sich zusätzlich

mit den Folgen von zwei Jahren Corona, den daraus

folgenden Lieferengpässen und jetzt auch noch mit

den Auswirkungen des Ukraine-kriegs konfrontiert.

Am deutlichsten wird das bei unseren Automobilzulieferern:

Die Produktion wird immer teurer, die

Transportkosten sind gestiegen – Kosten, die nicht

in Richtung Hersteller weitergegeben werden können.

Die Eigenkapitalsituation vieler Unternehmen

ist bereits sehr angezählt. Dass sie trotzdem gut

durch die Krise kommen, hoffe ich, denn sie alle

verfügen über ein ganz besonderes Resilienz-Merkmal:

Sie erfinden sich mit einer außerordentlichen

Kraft immer wieder neu. Es gehört zur DNA der

Unternehmen hier, dass sie die Dinge in die Hand

nehmen und Innovationen voranzubringen.

Wie sehr würde ein Embargo gegen russisches

Gas die hiesigen Unternehmen treffen?

Sicher würde das Embargo auch im Städtedreieck

die gleichen Probleme verursachen wie woanders

auch, bzw. stärker: eine zusätzliche Belastung für

die ohnehin schon massiv geforderten Unternehmen.

Auch wenn das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung

(DIW) sagt, dass wenn Einsparpotenziale

maximal genutzt und Lieferungen aus

anderen Ländern ausgeweitet werden, die deutsche

Versorgung mit Erdgas im laufenden Jahr und im

kommenden Winter 2022/23 gesichert sei. Die Energiekosten

werden sich trotz allem drastisch erhöhen.

Wie bedrohlich für Fortschritt und Wachstum

ist der sich zuspitzende Mangel an Fachkräften

für unsere Region?

Stephan A. Vogelskamp ist Geschäftsführer der BSW

Der Fachkräftemangel stellt ein enormes Problem dar.

Bei aller Krisenbewältigung muss diesem Thema viel

Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Sicherung

von Fachkräften ist essenziell für die Zukunft unseres

Wirtschaftsstandorts.

Mit welchen Instrumenten kann man hier gegensteuern

bzw. wie kann man Fachkräfte für die

bergische Region interessieren?

Qualifizierung und Weiterbildung im Unternehmen müssen

organisiert werden. Gute Kooperationen gibt es bereits

mit der Bergischen Universität Wuppertal, die Lehre

wird dort zum Beispiel auf die Bedarfe der Maschinenbauer

ausgerichtet. Zudem müssen wir da-ran arbeiten,

migrationsfreundlicher zu sein – in jeder Hinsicht, denn

internationaler Wissensinput ist für uns enorm wichtig.

Außerdem sollte die Region sich besser präsentieren – als

lebenswerter Standort und in dem wir ein Bild dessen erzeugen,

was wir hier an Innovationen voranbringen, unter

anderem im Bereich Künstlicher Intelligenz.

Was muss passieren, damit sich an die Inflation

nicht die Rezession anschließt?

Ein Weg könnte eine ganz moderate Zinserhöhung

durch die EZB im Herbst sein, damit zumindest eine

Abdämpfung des Inflationsgeschehens einsetzt.

DIE BERGISCHE

GESELLSCHAFT

Die Bergische Struktur-

und Wirtschaftsförderungsgesellschaft

mbH (BSW)

initiiert und organisiert

regionale Projekte

sowie die Zusammenarbeit

im

Bergischen Städtedreieck

– Remscheid,

Solingen und

Wuppertal. Wirtschaftsförderung,

Strukturentwicklung

und Tourismus werden

durch die BSW im regionalen

Kontext bearbeitet.

Strategien

und Projekte mit regionalem

Mehrwert

werden bei der BSW

entwickelt, interkommunal

und in Kooperation

mit Wirtschaft

und Wissenschaft umgesetzt.

Zu den Aufgabenbereichen

gehören

unter anderem die

Unterstützung der regionalen

Unternehmenslandschaft,

insbesondere

für die

Automobilzulieferer

und den Maschinenbau,

die Entwicklung

von zeitgemäßen

Strukturprojekten unter

Berücksichtigung

von Mobilität.

der Bergische Unternehmer 06 |22 29

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