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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann

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der Leichnam zunächst auf einen Totenstuhl gesetzt

wird, bevor er in ein Tuch gewickelt und in

hockender Position, wie vor der Geburt, in den

Sarg gelegt wird.

Die Sünden der Väter

Auf dem Rückweg nach Manila legt man einen

Stopp in Angeles ein. Die Metro Angeles ist die

viertgrößte von zwölf Metropolregionen auf den

Philippinen. Die Stadt blieb bis Ende des Zweiten

Weltkriegs relativ klein, danach stieg die Einwohnerzahl

stark. Während des Vietnamkriegs war

die Clark Air Base die wichtigste Nachschub-Basis

in Südostasien. Die US Air Force war noch bis

1991 in der Stadt stationiert.

Etwa 26 Kilometer westlich von Angeles City befindet

sich der Vulkan Pinatubo. Am 15. Juni 1991

kamen bei seinem Ausbruch ca. 900 Menschen

ums Leben, eine Viertelmillion Menschen verloren

ihr Eigenheim. Die US Army räumte daraufhin

die Base in Angeles City. Die dort stationierten

Soldaten verließen das Land. Der

Philippinische Senat verlängerte die 1991 ausgelaufenen

Pachtverträge (Militärstützpunkteabkommen)

mit den USA daraufhin nicht.

Zurückgeblieben sind 60.000 amerikanisch-philippinische

Mischlingskinder, die meisten von ihnen

von farbigen Vätern gezeugt. Sie haben den amerikanischen

Staat verklagt, auf 70 Millionen US-

Dollar oder das Recht, wie die Amerasier aus dem

Indochinakrieg in den USA angesiedelt zu werden.

Die Wirtschaft von Angeles City wurde langfristig

durch die Infrastrukturzerstörung und die fehlende

Wirtschaftskraft der Militärbasis geschwächt.

Dieser kleine Teil eines Inselstaats überzeugt seine

Gäste in beeindruckende Weise: seine Bewohner,

seine Lebensarten- und Weisheiten, seine innere

Stärke durch Tradition, Glauben und Gemeinschaft.

Wenn man ein kleines Stück dieser Lebenskunst

in das Hier und Jetzt mitnehmen kann, es

ein bisschen in seinen westlich geprägten Alltag

transportieren kann, hat man viel gewonnen,an

Lebensarten- und Weisheiten, an innerer Stärke

und Freude.

Die erlebten Eindrücke vergisst man nie. Und zur

Entspannung und Erholung hüpft man auf eine der

vielen paradiesischen Inseln im Süden – aber das

ist eine ganz eigene Geschichte.

Text: Katja Weinheimer

Fotos: Katja Weinheimer, shutterstock

links: die hängenden

Särge von Sagaada.

rechts: der Chinesische

Friedhof im District

Santa Cruz in

Manila.

der Bergische Unternehmer 06 |22 45

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