KIWI - Kinder in Wien Geschäftsbericht 2021

mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Berufsstand,
eine Ausbildungsoffensive – einer breiten Öffentlichkeit
bewusstzumachen. Wünschen würde ich mir, dass auch die
Politik schneller reagiert. Oft dauern Prozesse auf Ebene der
politischen Verantwortungsträger*innen gefühlt endlos lange.
Um nachhaltig zu wirken, muss manchmal auch schneller
gehandelt werden. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle
für die raschen Corona-Hilfen und die jüngst umgesetzte Personalaufstockung
im klassischen Kindergarten. Wir freuen
uns, mit Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, MA auch
weiterhin an der Verbesserung der Rahmenbedingungen in
der Elementarpädagogik zu arbeiten.
Zusammenfassend: Was bleibt von 2021?
Thomas-Peter Gerold-Siegl, MBA: Ich würde es uns als Gesellschaft
wünschen, dass wir aus den Corona-Herausforderungen
gelernt haben, eben mit Flexibilität und Gelassenheit auf
Änderungen der Situation zu reagieren. Dass wir uns die Lernfreude
erhalten. Es muss den Mut geben, Dinge ziehen zu lassen,
die sich nicht bewährt haben, aber auch das Bewusstsein
dafür, welche Dinge dienlich und erhaltenswert sind.
Mag. a Gudrun Kern: Für das Unternehmen wünsche ich mir,
dass der Zusammenhalt und die Bereitschaft, miteinander
zu wirken, nicht aufhört. Sei es in der täglichen Arbeit an den
Standorten mit den Kindern, in der Bildungspartnerschaft mit
unseren KIWI-Eltern, in der Team-Gemeinschaft oder in unseren
Kooperationen mit einzelnen Personen, Unternehmen
und Institutionen.
Welche Themen werden euch im kommenden Jahr beschäftigen?
Thomas-Peter Gerold-Siegl, MBA: Wir hoffen für das kommende
Jahr, dass wir in den „normalen“ Alltag zurückkehren
können und den Relaunch des offenen Arbeitens umsetzen
können. Auch die damit verbundenen Fort- und Weiterbildungen
werden ein Schwerpunkt sein. Selbstverständlich werden
wir an unseren bildungspolitischen Forderungen dranbleiben
und mit der Politik zukunftsorientierte Lösungen für unsere
Kindergärten und Horte erarbeiten.
Mag. a Gudrun Kern: Der akute Fachkräftemangel in Wien
wird uns leider noch länger beschäftigen. Es ist hier eben ganz
entscheidend, dass sich Rahmenbedingungen verbessern. Es
geht nicht nur darum, Menschen für den Beruf zu begeistern,
ihnen eine elementarpädagogische Ausbildung schmackhaft
zu machen. Es gilt auch, Menschen wieder zurückzugewinnen
und jene im Berufsfeld zu behalten, die im Kindergarten und
Hort tagtäglich ihr Bestes geben. Wichtig ist dabei auch, die
Bedeutung des Hortes als Bildungsinstitution noch stärker
im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Der Hort darf in
seiner Bedeutung nicht von der bildungspolitischen Bildfläche
verschwinden.
Ganz sicher begleiten wird uns auch in Zukunft natürlich die
Idee des „Miteinander nachhaltig Wirkens“, wobei der Fokus
im kommenden Jahr auf der Schaffung sicherer Lernorte und
der Stärkung unserer Teams in der Praxis liegen wird.
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