41 - Deutsches Schiffahrtsmuseum
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zeitgenössischen Berichten 1475 fortgeführt, die in<br />
eine Darstellung der Aufnahme des ersten kraweelgebauten<br />
Dreimasters in Nordeuropa und die mit diesem<br />
Schiffstyp gesammelten Erfahrungen münden<br />
soll.<br />
Die Vorlage der Projektergebnisse ist für Ende 2008<br />
vorgesehen.<br />
Kaper, Auslieger und Flottenfahrt<br />
im 14. und 15. Jahrhundert<br />
Erik Hoops M.A.<br />
Unter diesem Arbeitstitel wurde begonnen, die im<br />
Rahmen einer an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />
Greifswald bei Prof. Dr. Horst Wernicke in Aussicht<br />
genommenen Dissertation von 2008/2009 an<br />
die Funktion und Bedeutung hansischer Kaperschifffahrt<br />
und Flottenfahrt zur Durchsetzung wirtschaftspolitischer<br />
Interessen zu untersuchen. Im Zentrum<br />
stehen Fragen nach der Vorbereitung und praktischen<br />
Durchführung hansischer Seeoperationen. Die Etablierung<br />
neuer Schiffbautechniken (Kraweelbauweise,<br />
Dreimasttakelung) und die Aufstellung von<br />
anfangs kleinen Flottenverbänden stehen in Wechselwirkung<br />
mit anderen Faktoren (insbesondere der zunehmenden<br />
Blüte des Handels und der Notwendigkeit<br />
des Schutzes der Handelsinteressen) und führen<br />
zu einer Ausweitung des seegestützten Aktionsradius.<br />
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die<br />
nun auch im Hinblick auf militärische Operationen<br />
neu erschlossenen Räume entlang der Küsten von<br />
Englischem Kanal, Nord- und Ostsee von der Mitte<br />
des 14. bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.<br />
Die Veränderung von Hafenanlagen<br />
von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Frühen<br />
Neuzeit in archäologischen Quellen<br />
Dr. Ursula Warnke<br />
Neue Schiffbautechniken bedingten Veränderungen<br />
in den Hafenanlagen. Archäologisch erschlossene<br />
Anlagen sollen in einen Bezug zur jeweiligen Schiffbautechnik<br />
gesetzt werden. Dabei ist auch geplant,<br />
das Material aus Altgrabungen in einem neuen, erweiterten<br />
Kontext auszuwerten.<br />
Die verschiedenen Schiffstypen hatten veränderte<br />
Methoden der Ladung und Stauung von Gütern zur<br />
Folge. Sie benötigen aufgrund unterschiedlicher Verladetechniken<br />
auch unterschiedliche Vorrichtungen<br />
zur Be- und Entladung. Diese Vorrichtungen ließen<br />
sich im archäologischen Befund dokumentieren. Eine<br />
Zusammenstellung und Auswertung der archäologischen<br />
Quellen wird weitere Aufschlüsse geben über<br />
die Wechselwirkungen von Schiffbau und Hafenanlagen<br />
vom frühen Mittelalter bis in die Frühe<br />
Neuzeit.<br />
Hier kann ein Vergleich archäologischer Befunde mit<br />
den Bildquellen, wie z.B. den Kartenbildern der Frühen<br />
Neuzeit und frühneuzeitlicher Stadtansichten,<br />
erfolgen.<br />
Eine erste Publikation ist für 2009 angestrebt.<br />
Fortführung:<br />
Frühneuzeitliche Stadtansichten als Bildquellen zur<br />
Schifffahrtsgeschichte<br />
Dr. Siegfried Stölting<br />
Die Erschließung von Bildquellen zur Geschichte der<br />
Schifffahrt wurde und wird vom DSM in unterschiedlichen<br />
Bereichen betrieben, von den Felsbildern<br />
der Stein- und Bronzezeit bis zu Fotosammlungen<br />
und zur Marinemalerei der Gegenwart. In dieser<br />
Reihe wird mit der Bearbeitung der frühneuzeitlichen<br />
Stadtansichten eine Lücke geschlossen.<br />
Die für ihre Entstehungszeit neuartige Sicht- und<br />
Darstellungsweise macht geographische, technische<br />
und architektonische Einzelheiten fassbar, die in<br />
mittelalterlichen Abbildungen keine Rolle spielten.<br />
Die Arbeit stützt sich auf eine Auswahl relevanter<br />
Stadtansichten aus folgenden Quellen:<br />
� Merian, Topographia, Bände Westfalen 1647<br />
Brandenburg Pommern 1652<br />
Niedersachsen 1653<br />
Braunschweig Lüneburg 1654<br />
Hessen 1655<br />
Bayern 1657<br />
Burgund Niederlande 1659<br />
Rheinpfalz 1672<br />
Mainz Trier Köln 1675<br />
� Braun & Hogenberg, Civitates Orbis Terrarum<br />
1571–1617<br />
� Abraham Saur, Theatrum Urbium 1595<br />
� Meisner-Kieser, Thesaurus Philopoliticus<br />
1615–1631<br />
� Janssonius, Totius Germaniae Superioris<br />
Illustriorum Clariorumque Tabulae 1657.<br />
In einem ersten Durchgang konnten die schifffahrtsbezogenen<br />
Aussagen dieser Quellen den folgenden<br />
Bereichen zugeordnet werden:<br />
� Flößerei<br />
� Fähren und Fährbetrieb<br />
� Fischerei<br />
� Hafenformen<br />
� Kräne/Umschlaganlagen<br />
� Schiffbauplätze<br />
� Schiffbrücken<br />
� Schifffahrtsbezogene Tätigkeiten<br />
� Schiffsmühlen<br />
� Schiffs- und Bootstypen<br />
� Weitere Schifffahrtsbezüge.<br />
Dabei wurden diesen Bereichen die entsprechenden<br />
Quellen zugeordnet. Da das Quellenmaterial in einer<br />
Größenordnung von mehreren Hundert bearbeitet<br />
wird, ist als nächster Arbeitsschritt die Eingabe und<br />
Strukturierung im Programm MuseumPlus erforderlich.<br />
Dies ist gleichzeitig der erste Schritt zur sukzessiven<br />
Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet.<br />
Mit der Bearbeitung des Materials zur Fischerei ist<br />
als erster Schritt zu dieser Darstellung begonnen<br />
worden.