41 - Deutsches Schiffahrtsmuseum
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Landkreis Barnim ausgedehnt. Erfreulich ist die Zusammenarbeit<br />
mit dem Centralne Muzeum Morskie<br />
in Danzig, die sich zur Erforschung der Geschichte<br />
der Weichselflößerei entschlossen hat.<br />
Bibliographie zur Flößerei<br />
Hans-Walter Keweloh<br />
Die in den Vorjahren begonnene Bibliographie zur<br />
Flößerei wurde während des Jahres 2007 stetig fortgeführt<br />
und aktualisiert. Zur Jahrestagung der Deutschen<br />
Flößerei-Vereinigung im Mai wurde die zu diesem<br />
Zeitpunkt vorliegende Version als CD-ROM<br />
gebrannt und der allgemeinen Forschung zur Verfügung<br />
gestellt. Unter anderem hat die Deutsche<br />
Nationalbibliothek in Frankfurt ein Exemplar nachgefragt<br />
und in den Bestand übernommen.<br />
Auch in den nächsten Jahren sollen regelmäßig aktualisierte<br />
Fassungen erstellt werden.<br />
Weitere Forschung gemäß<br />
der Stiftungssatzung<br />
Das Deutsche <strong>Schiffahrtsmuseum</strong> nimmt über die<br />
Forschungsarbeit innerhalb der beiden Forschungsschwerpunkte<br />
hinaus wissenschaftliche Aufgaben<br />
wahr, die von der Thematik her nicht den beiden Forschungsschwerpunkten<br />
zuzuordnen sind. Schwerpunkt<br />
in der »Weiteren Forschung gemäß der Stiftungssatzung«<br />
ist die Koggeforschung, die internationales<br />
Renommée genießt und neben der Konservierung<br />
und der Themenforschung auch die<br />
Entwicklung innovativer Präsentationsformen für<br />
Großobjekte beinhaltet.<br />
Holzkonservierung<br />
Dr. Per Hoffmann<br />
Auf ihrem Hauptarbeitsgebiet, der Nassholzkonservierung,<br />
gehört die Abteilung Holzkonservierung des<br />
DSM zu den führenden Institutionen der Welt.<br />
Die Abteilung Holzkonservierung erfüllt im DSM<br />
drei Aufgaben:<br />
� Sie betreibt Forschung auf dem Gebiet der Nassholzkonservierung,<br />
um auf nationaler und internationaler<br />
Ebene geeignete, effiziente und ökonomische<br />
Konservierungsverfahren für große<br />
Objekte bereitstellen zu können;<br />
� sie konserviert archäologische Boots- und Schiffsfunde,<br />
die in den Fundus des DSM gelangen, restauriert<br />
sie und bereitet sie für die Ausstellung vor;<br />
� sie berät und unterstützt mit praktischer Hilfe<br />
Konservierungsprojekte im nationalen Rahmen,<br />
vor allem aber in internationaler Zusammenarbeit.<br />
Die Versuche zur Druck-Belastbarkeit der Oberfläche<br />
von Koggeplanken wurden verlängert und laufen noch.<br />
Fortführung:<br />
Sicherung und Präsentation der Bremer Kogge<br />
von 1380<br />
Dr. Per Hoffmann, Jörg Geier<br />
Das Projekt »Korrektur, Sicherung und Präsentation<br />
der Bremer Kogge« wird weiterhin das wichtigste<br />
und arbeitsintensivste bleiben. Ziele des Projektes<br />
sind die Korrektur der Verformungen des Rumpfes<br />
der Kogge sowie ihre langfristige Sicherung und angemessene<br />
Präsentation.<br />
Ein im Jahr 2005 entwickeltes und mit Prototypen<br />
getestetes Konzept sieht vor, dass für die Formkorrektur<br />
ca. 24 Stahlstützen um den Rumpf herum<br />
angeordnet werden, von denen aus mit Druckspindeln<br />
und individuell angepassten Auflageplatten der<br />
Rumpf der Kogge in die ursprüngliche Form zurückgedrückt<br />
wird.<br />
Die Umsetzung des Konzeptes durch den Technischen<br />
Dienst wurde in die Ausbildung am DSM integriert,<br />
was nicht nur eine große Kostenersparnis mit sich<br />
bringt, sondern den Auszubildenden auch praxisbezogene<br />
Kenntnisse vermittelt.<br />
Die Vermessung des Rumpfes durch das Städtische<br />
Vermessungsamt hat gezeigt, wo am Schiff Korrekturen<br />
in welchem Umfang nötig sind. Umfangreiche<br />
Experimente zur Elastizität und Beweglichkeit des<br />
Koggeholzes haben ergeben, dass es die Rückformung<br />
gut aushalten wird.<br />
Zur langfristigen Sicherung der korrigierten Form<br />
wurden seit dem Jahr 2005 verschiedene Optionen<br />
geprüft, wie eine Konstruktion zur Stabilisierung in<br />
die Kogge eingepasst werden kann.<br />
2007 wurde ein System aus stählernen Spanten,<br />
Längsstringern und Querbändern entwickelt. Diese<br />
Stahlkonstruktion steht selbsttragend auf einigen<br />
mittschiffs durch den Boden des Rumpfes geführten<br />
Stützen. Die Planken der Bordwände, die Spanten<br />
und Steven werden am internen Stahlgerüst befestigt.<br />
Der Kiel des Schiffes steht auf einer Stahlschiene.<br />
Das innovative Prinzip, keine Stützen an die<br />
Außenseite des Rumpfes zu führen, kann beibehalten<br />
werden. Nur noch wenige Tragestangen sind nötig,<br />
um den Stand von Stahlgerüst und Kogge zu sichern.<br />
Nach der Fixierung der Kogge am Stahlgerüst wird<br />
die zur Korrektur des Rumpfes errichtete äußere<br />
Hilfskonstruktion wieder abgebaut.<br />
Mitglieder der Expertengruppe und des Technischen<br />
Dienstes des DSM konnten in einem ersten Durchgang<br />
die Form des Rumpfes erheblich korrigieren.<br />
Das entwickelte System aus fest verankerten Stützen<br />
und mechanischen Druckspindeln hat sich sehr gut<br />
bewährt, es sind keine Schäden aufgetreten.<br />
Nach der Korrektur der Rumpfform werden der<br />
Entwurf und der Einbau des selbsttragenden Stahlskeletts<br />
in den Rumpf erfolgen. Danach müssen der<br />
Entwurf und der Einbau einer statisch und ästhetisch<br />
befriedigenden Stützkonstruktion für das Kastelldeck<br />
folgen. Dies ist eine Aufgabe, für die bisher überhaupt<br />
noch keine Vorarbeiten erfolgt sind. Die Dauer<br />
des gesamten Projektes ist nicht abzusehen.<br />
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