25.12.2012 Aufrufe

41 - Deutsches Schiffahrtsmuseum

41 - Deutsches Schiffahrtsmuseum

41 - Deutsches Schiffahrtsmuseum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

32<br />

Der Grundriss des DSM, die unterschiedlichen<br />

Geschosse, die sich dem Besucher wie Schiffsdecks<br />

präsentieren, das Spielen mit Treppen und Aussichten<br />

bieten den geeigneten Rahmen für das Thema<br />

»Schifffahrtsgeschichte«. Bei der Renovierung und<br />

gleichzeitigen Neugestaltung wird besonderer Wert<br />

auf die Architektur gelegt, die, wo nötig, wieder freigestellt<br />

und für den Besucher erfahrbar gemacht<br />

wird. Eine Besonderheit sind die freien, transparenten<br />

Sichtachsen und die Durchblicke auf den Alten<br />

Hafen, die Wesermündung und dazwischen, im<br />

Museum, die einzelnen Ausstellungseinheiten.<br />

Zum Medienkonzept<br />

Die Vermittlung der Inhalte wird auf mehreren<br />

Ebenen angeboten: Die Exponatbeschriftungen informieren<br />

über technische Daten, aber auch über den<br />

Bezug zum Thema, für das sie exemplarisch stehen.<br />

Übergreifende Gruppentexte liefern Informationen zu<br />

den jeweiligen Ausstellungseinheiten. Sie benennen<br />

das Thema mit der Hauptaussage. Vertiefende Texte<br />

werden für Interessierte angeboten, ohne jedoch<br />

weniger interessierte Besucher »abzuschrecken«. Zusammen<br />

mit aussagekräftigen Abbildungen werden<br />

vertiefende Informationen angeboten. Bei den audiovisuellen<br />

Medien müssen die unterschiedlichen<br />

Funktionen (Dokumente, »hands on«, Informationsträger)<br />

für das Publikum klar erkennbar sein. Im<br />

Interesse des Personals und des Publikums wird offener<br />

Ton vermieden. Einen allgemeinen Überblick<br />

über eine Abteilung gibt der Audioguide.<br />

Der Audioguide<br />

Seit Oktober 2007 ist das DSM mit einem modernen<br />

Audio-Führungssystem ausgestattet. Dank der<br />

Finanzierung durch den Förderverein ist es möglich<br />

geworden, ein qualitativ hochwertiges System für das<br />

Haus anzuschaffen.<br />

Versetzte Ausstellungsebenen ermöglichen unerwartete<br />

Einblicke in die Vielfältigkeit der Ausstellung<br />

und immer wieder neue Ausblicke auf die einzelnen<br />

Ausstellungsobjekte. Das durch Neugierde gesteuerte<br />

Besucherverhalten machte es schwer, ein System zu<br />

finden, das auf die individuellen Bedürfnisse Rücksicht<br />

nimmt und gleichzeitig auch auf den Schiffen<br />

funktioniert. In Zusammenarbeit mit der Fachberaterin<br />

wurde ein akustisches Konzept entwickelt, das zugleich<br />

die Intentionen des Baus wie auch die<br />

Wünsche der Besucher und Besucherinnen nach<br />

spontanen Wegfindungen unterstützt.<br />

Das Produkt der französischen Firma Sycomore entspricht<br />

– was das Zusammenspiel von Hard- und<br />

Software betrifft – den definierten Anforderungen<br />

sehr genau: Der leichte Kopfhörer, an dem nur die<br />

Lautstärke eingestellt werden muss, ist »halb-offen«,<br />

d.h. er ermöglicht es, mit Begleitpersonen zu kommunizieren.<br />

Wer die akustische Information anhalten<br />

möchte, kann den Kopfhörer einfach nach hinten in<br />

den Nacken schieben. Dann schaltet er sich solange<br />

ab, bis er wieder aufgesetzt wird.<br />

Die Erstellung der Texte, die Kontrolle der Übersetzungen<br />

ins Englische und die Steuerung der Tonproduktion<br />

(Zusammenstellung der Sprecher und<br />

Sprecherinnen, Regie etc.) erfolgte durch die Wissenschaftsredakteurin<br />

Helga Reuter-Kumpmann. Sie<br />

besitzt jahrzehntelange Erfahrung in der Wissenschaftsredaktion<br />

und -kommunikation und besonders<br />

in der animierenden, zielgruppen-orientierten Aufbereitung<br />

von wissenschaftlichen Texten für Ausstellungen<br />

und Museen.<br />

Bisher werden die Informationen für drei unterschiedliche<br />

Zielgruppen angeboten: für deutsche<br />

Jugendliche und für ein erwachsenes deutsches und<br />

englisches Publikum.<br />

Beim Rundgang durch das Haus wird in jeder der bisher<br />

18 »Sendezonen« automatisch der Text abgerufen,<br />

der eine übergreifende Einführung in die Inhalte<br />

einer Ausstellungseinheit gibt. Einige exemplarische<br />

Originalgeräusche runden das Hörerlebnis ab.<br />

Dabei übersteigt keiner der Texte die »kritische«<br />

Dauer von 2 bis 3 Minuten, längere Texte haben sich<br />

als didaktisch kontraproduktiv erwiesen.<br />

Wird beim flotteren Rundgang die Sendezone gewechselt,<br />

bevor der Text zu Ende gehört wurde, folgen<br />

die Kommentare diesen Bewegungen. Wenn aber<br />

die Besucher und Besucherinnen später wieder in eine<br />

»vorzeitig-verlassene« Zone zurückkommen, wird<br />

der noch nicht gehörte Teil des Textes angeboten.<br />

Erstklassige, aus Film, Fernsehen, Theater und Funk<br />

bekannte Stimmen (acht deutsche und sechs englische)<br />

wechseln einander ab. Zu den Sprechern und<br />

Sprecherinnen gehören Gert Heidenreich (Sprecher<br />

für Kultursendungen öffentlicher Sender wie z.B.<br />

Sphinx), Tobias Lelle (Sprecher Bayrischer Rundfunk,<br />

Synchronsprecher und die Stimme des Asterix<br />

in »Asterix bei den Briten«), Julia Fischer (Schauspielerin,<br />

ARD-, ZDF-Kultursendungen), Bettina von<br />

Websky (Schauspielerin, Moderatorin, Nachrichtensprecherin<br />

und Synchronsprecherin Bayrischer<br />

Rundfunk). Auf diese Weise liegt über dem Haus ein<br />

regelrecht komponierter »Klangteppich« aus wechselnden<br />

Stimmen.<br />

Sonderveranstaltungen im Jahr 2007<br />

Am 14. Juni fand die Lange Nacht der Kultur statt. Im<br />

DSM wurde der eindrucksvolle Film »Die Vergessenen<br />

der Al Zahraa« gezeigt, eine Dokumentation über<br />

das Schicksal von Seeleuten, die auf Grund von politischen<br />

Wirrungen nicht in ihre Heimat zurückkehren<br />

können. Die Nacht im Museum schloss mit einer<br />

mitternächtlichen Museumsführung.<br />

Der Internationale Museumstag am 20. Mai stand<br />

unter dem Motto »Museen und universelles Erbe«.<br />

Das Deutsche <strong>Schiffahrtsmuseum</strong> nutzte die Möglichkeiten,<br />

die das Motto bietet und zeigte den<br />

Besuchern seine Bedeutung als Bewahrer von Kultur<br />

und als Ort der Geschichte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!