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BS 04-2019

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SeehÄFEN | Shortsea<br />

Die Polzug-Aktivitäten wurden in die<br />

Metrans-Organisation integriert<br />

© HHLA<br />

Mehr Bahn, weniger Lkw bei der HHLA<br />

Die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) hat 2018 exakt die gleiche Menge<br />

Container im Hinterlandverkehr transportiert wie im Vorjahr. Innerhalb des Segments war<br />

das Ergebnis jedoch uneinheitlich: Die Bahn legte auf Kosten der Straßenverkehre zu<br />

Im »wettbewerbsintensiven Markt der<br />

Containerverkehre im Seehafenhinterland«,<br />

so die HHLA bei der Vorlage des<br />

Geschäftsberichts, seien 1,48 Mio. TEU<br />

transportiert worden. Die Bahntransporte<br />

legten verglichen mit dem Vorjahr<br />

noch einmal um 2,5% auf 1,168 Mio. TEU<br />

zu. Hervorgehoben wurden die Verbindungen<br />

zwischen den norddeutschen<br />

Seehäfen sowie den Adriahäfen und dem<br />

mittel- und osteuropäischen Hinterland.<br />

Dort gab es ein überdurchschnittliches<br />

Wachstum. Auch die kontinentalen Ladungsmengen<br />

konnten gesteigert werden.<br />

Einen deutlichen Rückgang gab es hingegen<br />

in Polen. Begründet wird dies mit<br />

einer »planmäßigen Neuausrichtung der<br />

Polzug-Aktivitäten« gingen die Transporte<br />

in Polen stark zurück. Im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr waren sie vollständig<br />

in die Organisation von Metrans integriert<br />

worden. Durch die Bündelung der<br />

Aktivitäten seien Strukturen und Abläufe<br />

vereinfacht und damit Synergien realisiert<br />

worden. In diesem Zusammenhang<br />

hatte die HHLA eine Anteilserhöhung an<br />

der in Prag ansässigen Metrans a.s. vollzogen.<br />

Jetzt hält das Hamburger Unternehmen<br />

100% der Anteile<br />

Anders als im Bahnverkehr musste bei<br />

den Straßentransporten im Großraum<br />

Hamburg ein deutlicher Rückgang hingenommen<br />

werden. Die Mengen sackten<br />

um 8,3% auf 312.000 TEU ab.<br />

Umsatz wächst<br />

Trotz der identischen Volumenmenge<br />

konnte die HHLA ihre finanziellen<br />

Kennzahlen im Intermodal-Bereich steigern.<br />

So wuchs der Umsatz um 4,8% auf<br />

433,8 Mio. €. Die Ursache liegt offenbar im<br />

veränderten Modal Split. So habe der leicht<br />

gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen<br />

der HHLA-Intermodaltransporte von<br />

77% auf 78,9% in Verbindung mit längeren<br />

Transportdistanzen zu der positiven<br />

Umsatzentwicklung geführt.<br />

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte<br />

sich von 69,9 auf 89,1 Mio. €. »Neben der<br />

positiven Entwicklung der durchschnittlichen<br />

Umsatzerlöse trugen auch geringere<br />

Abschreibungsbelastungen aufgrund<br />

einer Anpassung der Nutzungsdauer von<br />

Containertragwagen zu dieser Entwicklung<br />

bei«, teilte der Konzern mit. Zudem<br />

wirkte sich das Mitte 2017 in Betrieb genommene<br />

Terminal in Budapest positiv<br />

auf die Effizienz des Intermodalnetzwerks<br />

der HHLA aus. Die EBIT-Marge<br />

verbesserte sich um 3,6 Prozentpunkte<br />

auf 20,5%.<br />

Für die Zukunft will sich die HHLA<br />

mit »bedarfsgerechten Investitionen« in<br />

den Ausbau des Intermodalnetzwerkes<br />

auftstellen. Die rückwirkend zur Jahresmitte<br />

2018 umgesetzte Senkung der<br />

Trassenpreise im deutschen Schienengüterverkehr<br />

unterstütze dabei die Weiterentwicklung<br />

des Intermodal-Verkehrs.<br />

Mit der Inbetriebnahme von zehn neuen<br />

Mehrsystemlokomotiven im Laufe des<br />

Jahres 2018 verfüge man bei Metrans außerdem<br />

nun über 85 Rangier- und Streckenlokomotiven<br />

sowie über eine Flotte<br />

von mehr als 2.800 Containertragwagen.<br />

Das Netzwerk besteht aus insgesamt<br />

14 Terminals im Hinterland, von denen<br />

fünf als große Hub-Terminals fungieren.<br />

Zu Jahresbeginn war der Ausbau<br />

des Bahnhofs am Containerterminal<br />

Burchardkai (CTB) beendet worden. Dadurch<br />

erhöht sich die Leistungsfähigkeit<br />

der Anlage – schon vorher einer der größten<br />

in Europa – um mehr als ein Viertel.<br />

Die HHLA will auch künftig in den<br />

Ausbau ihrer Terminalanlagen und die<br />

Erweiterung der intermodalen Transport-<br />

und Umschlagkapazitäten investieren.<br />

Bis 2022 seien Investitionen von<br />

800 Mio. € im Bereich Hafenlogistik geplant,<br />

wovon 350 Mio. € für die Intermodal-Sparte<br />

vorgesehen sind.RD<br />

Binnenschifffahrt <strong>04</strong> | <strong>2019</strong><br />

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